Nerger, Jacob: Justa Funebria Polsnitziana. Breslau, 1632.Die Ander Predigt. den ich heute in einfalt gebe/ damit tröstet das be-trübte Vater- vnd Mutterhertze/ stillet den Kum- mer/ abwischet die Thränen/ vnd stellet ewre See- len zu frieden/ saget mit dem lieben Job aus ge- duldigem hertzen: Dominus dedit, Dominus abs- ulit, sicut Domino placuit, ita factum est. Sit Iobi. 1.Nomen Domini benedictum, Jobi. 1. Der Herr hat es gegeben/ der Herr hat es genommen/ wie es dem Herrn gefallen so ist es geschehen/ der Nahme deß Herrn sey gelobet. Damit mir aber diesen Trost niemand zu weit Gna-
Die Ander Predigt. den ich heute in einfalt gebe/ damit troͤſtet das be-truͤbte Vater- vnd Mutterhertze/ ſtillet den Kum- mer/ abwiſchet die Thraͤnen/ vnd ſtellet ewre See- len zu frieden/ ſaget mit dem lieben Job aus ge- duldigem hertzen: Dominus dedit, Dominus abs- ulit, ſicut Domino placuit, ita factum eſt. Sit Iobi. 1.Nomen Domini benedictum, Jobi. 1. Der Herꝛ hat es gegeben/ der Herr hat es genommen/ wie es dem Herrn gefallen ſo iſt es geſchehen/ der Nahme deß Herrn ſey gelobet. Damit mir aber dieſen Troſt niemand zu weit Gna-
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Die Ander Predigt.
den ich heute in einfalt gebe/ damit troͤſtet das be-
truͤbte Vater- vnd Mutterhertze/ ſtillet den Kum-
mer/ abwiſchet die Thraͤnen/ vnd ſtellet ewre See-
len zu frieden/ ſaget mit dem lieben Job aus ge-
duldigem hertzen: Dominus dedit, Dominus abs-
ulit, ſicut Domino placuit, ita factum eſt. Sit
Nomen Domini benedictum, Jobi. 1. Der Herꝛ
hat es gegeben/ der Herr hat es genommen/ wie es
dem Herrn gefallen ſo iſt es geſchehen/ der Nahme
deß Herrn ſey gelobet.
Iobi. 1.
Damit mir aber dieſen Troſt niemand zu weit
ziehe/ vnd mißbrauche/ ſetze ich das hinzu/ Es moͤchte
Jemand ſagen/ wil Gott der Allmaͤchtige der glaͤu-
bigen Chriſten vngetauffte Kinderlein ſeelig ha-
ben vnd wiſſen/ ſo kan Gott gleicher geſtalt auch die
lebendigen gebohrnẽ Kinder lein ohne Tauffe ſeelig
machen/ darumb ſo gilt es gleich/ es ſey mein Kind
getaufft oder nicht? Nein/ alhie muß man in acht
nehmen die Regulam: A poſſibili ad ineſse non
valet conſequentia, koͤnnen vnd wollen iſt zweyer-
ley. GOtt koͤnte es freylich thun/ er hat ſich aber
nirgends erklaͤret/ daß ers thun wolle/ ſondern ſei-
nen willen offenbahret/ daß die heilige Tauffe das
ordentliche Mittel ſeyn ſoll/ da durch jhnen alle Kin-
der/ welche lebendig auff die Welt gebohren/ alle
Gna-
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