Zwinger, Theodor: Christliche Leichpredigt/ Von Vnverhofften. Basel, 1633.Christliche 1. Den Joab erstlich/ als den thäter/ betreffend/ hat Das nun Joab sich hierauff auff eine solche weise vn- Erstlich durch Verrähterey. Dann er lasset den Abner/
Chꝛiſtliche 1. Den Joab erſtlich/ als den thaͤter/ betreffend/ hat Das nun Joab ſich hierauff auff eine ſolche weiſe vn- Erſtlich durch Verꝛaͤhterey. Dann er laſſet den Abner/
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Chꝛiſtliche
1. Den Joab erſtlich/ als den thaͤter/ betreffend/ hat
ja der keine rechtmeſſige vrſach zu dieſem Todtſchlag ge-
habt. Zwar wirdt zum andern mal von jhme geſagt; daß
er/ neben ſeinem brůder Abiſai/ der ſich ſolcher conſpi-
ration theilhafftig gemacht hatte/ ſolches gethan vmb
jhres brůders Aſahel blůt willen/ weil Abner
den Aſahel in dem Streit zu Gibeon getoͤdet.
Das war aber noch keine billiche vrſach. Dañ man muß
bedencken was droben geſchrieben ſtehet. Joab vnnd
Abner fuͤhreten Krieg mit einander/ vnd lage dieſer in
der Schlacht vnden. Als er nun voꝛ Joab fliehen mußte/
ſetzet jhme Aſahel nach/ weil er leicht war võ fuͤſſen/
vnd drang mit gewalt auff jhne. Abner wandte ſich/ vnd
ſpꝛach zu jhme zum andern mal; Hebe dich von mir.
Warumb wiltu daß ich dich zu boden ſchlage?
Vnd wie doͤꝛffte ich mein antlitz auff heben fuͤr
deinem brůder Joab? Demnach nun alles abmah-
nen vm̃-ſonſt geweſen/ vnd Aſahel dem Abner noch mehꝛ
zůſetzete/ ſtach jhne Abner mit einem Spieß in
ſeinen Wanſt/ daß er todt zur Erden fiele.
Das war ja augenſcheinlich geweſen inculpata tutela,
ein Nohtwehꝛ: Da hats geheiſſen; Vim vi repellere
licet. Es wolte Aſahel nicht anderſt/ vnd brachts an
Abner. Vnd beſchahe vber diß alles ſein vnfal in offe-
nem Krieg.
2. Reg. 2.
20, 21.
Das nun Joab ſich hierauff auff eine ſolche weiſe vn-
derſtanden zu raͤchen/ wirdt kein verſtendiger Menſch bil-
lichen koͤnnen. Er vergreiffet ſich ja vielfeltiglich:
Erſtlich durch Verꝛaͤhterey. Dann er laſſet den
Abner/
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Zitationshilfe: | Zwinger, Theodor: Christliche Leichpredigt/ Von Vnverhofften. Basel, 1633, S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523762/14>, abgerufen am 23.07.2024. |