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Cörber, Johann: Respice finem Bedencke das End. Mainz, 1632.

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behertzigt/ wie sein armer Leib in der Erden verfaulen vnd vermot-
tern muß! Wer wolt an Pancketirn/ Fressen/ vnd Sauffen viel
Lust haben/ der da offt jhm einbildet/ wie er selbsten den Würmern
vnnd Schlangen zur Speiß werden solle? Solte nicht einem
Rachgierigen aller Zorn vergehen/ wann er täglich jhm zu Ge-
müht zöge/ wie sein Mundtverstummen/ sein Händ erlahmen/
vnd alle seine Kräffte sich durch den Todt gäntzlich verliehren
würden? Nach dem Todt haben wir alle außgebocht. Solte
nicht einem GottsLästerer das Fluchen vnd Schwören erlaubet
werden/ wann er alle Tage jhme einbildete/ wie sein Zung in dem
Todt erstarren/ vnnd am Jüngsten Gericht/ so ein schwere Re-
chenschafft auch von einem jeden Wort werde erfordert werden.
Summa die selige offtmahlige Betrachtung deß Todts ist ein
gewisse Artzeney wider alle Sünde: Wer wolt mitten vnter sei-
nen Feinden gantz vngewapnet jubilirn vnd frölich seyn? Wer
wolte vff dem Meer in höchster Vngestümb vnd Fortun, Spie-
len vnd Kurtzweil treiben? Ach das thun ja alle die jenige/ die deß
Todts vergessen/ sich in Sünden vnd aller Vppigkeit üben/ vnd
nicht wissen wollen/ in was Gefahr sie stecken/ in was Elend sie
hangen/ vnd in was Jammer vnd Noth sie vrplötzlich gerahten
können.

3.
Satanae vi-
ctione.
3. Die fleissige Betrachtung deß Todts/ vnd die Klugheit so
darauß kommet/ bestehet auch in Satanae victione, in Vber-
windung vnsers Ertz- vnnd Erbfeinds deß leidigen Sathans.

Hannibal.Von Hannibale dem trefflichen Obristen der Carthagi-
nenser
lesen wir/ daß die gantze Zeit/ in welcher er wieder Scipio-
nem
zu Feldt gelegen/ er niemals sein Gewehr von sich geleget/
oder/ da er nicht von seinen Officirern mit Fleiß verwachet/ ge-
Iphycrates.schlaffen habe. Also Iphycrates der Athenienser Obrister
ist auch vnter den Freunden stätig in Waffen gestanden/ vnd da

er

behertzigt/ wie ſein armer Leib in der Erden verfaulen vnd vermot-
tern muß! Wer wolt an Pancketirn/ Freſſen/ vnd Sauffen viel
Luſt haben/ der da offt jhm einbildet/ wie er ſelbſtẽ den Wuͤrmern
vnnd Schlangen zur Speiß werden ſolle? Solte nicht einem
Rachgierigen aller Zorn vergehen/ wann er taͤglich jhm zu Ge-
muͤht zoͤge/ wie ſein Mundtverſtummen/ ſein Haͤnd erlahmen/
vnd alle ſeine Kraͤffte ſich durch den Todt gaͤntzlich verliehren
wuͤrden? Nach dem Todt habẽ wir alle außgebocht. Solte
nicht einem GottsLaͤſterer das Fluchen vnd Schwoͤren erlaubet
werden/ wann er alle Tage jhme einbildete/ wie ſein Zung in dem
Todt erſtarꝛen/ vnnd am Juͤngſten Gericht/ ſo ein ſchwere Re-
chenſchafft auch von einem jeden Wort werde erfordert werden.
Summa die ſelige offtmahlige Betrachtung deß Todts iſt ein
gewiſſe Artzeney wider alle Suͤnde: Wer wolt mitten vnter ſei-
nen Feinden gantz vngewapnet jubilirn vnd froͤlich ſeyn? Wer
wolte vff dem Meer in hoͤchſter Vngeſtuͤmb vnd Fortun, Spie-
len vnd Kurtzweil treiben? Ach das thun ja alle die jenige/ die deß
Todts vergeſſen/ ſich in Suͤnden vnd aller Vppigkeit uͤben/ vnd
nicht wiſſen wollen/ in was Gefahr ſie ſtecken/ in was Elend ſie
hangen/ vnd in was Jammer vnd Noth ſie vrploͤtzlich gerahten
koͤnnen.

3.
Satanæ vi-
ctione.
3. Die fleiſſige Betrachtung deß Todts/ vnd die Klugheit ſo
darauß kommet/ beſtehet auch in Satanæ victione, in Vber-
windung vnſers Ertz- vnnd Erbfeinds deß leidigen Sathans.

Hannibal.Von Hannibale dem trefflichen Obriſten der Carthagi-
nenſer
leſen wir/ daß die gantze Zeit/ in welcher er wieder Scipio-
nem
zu Feldt gelegen/ er niemals ſein Gewehr von ſich geleget/
oder/ da er nicht von ſeinen Officirern mit Fleiß verwachet/ ge-
Iphycrates.ſchlaffen habe. Alſo Iphycrates der Athenienſer Obriſter
iſt auch vnter den Freunden ſtaͤtig in Waffen geſtanden/ vnd da

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[16/0016] behertzigt/ wie ſein armer Leib in der Erden verfaulen vnd vermot- tern muß! Wer wolt an Pancketirn/ Freſſen/ vnd Sauffen viel Luſt haben/ der da offt jhm einbildet/ wie er ſelbſtẽ den Wuͤrmern vnnd Schlangen zur Speiß werden ſolle? Solte nicht einem Rachgierigen aller Zorn vergehen/ wann er taͤglich jhm zu Ge- muͤht zoͤge/ wie ſein Mundtverſtummen/ ſein Haͤnd erlahmen/ vnd alle ſeine Kraͤffte ſich durch den Todt gaͤntzlich verliehren wuͤrden? Nach dem Todt habẽ wir alle außgebocht. Solte nicht einem GottsLaͤſterer das Fluchen vnd Schwoͤren erlaubet werden/ wann er alle Tage jhme einbildete/ wie ſein Zung in dem Todt erſtarꝛen/ vnnd am Juͤngſten Gericht/ ſo ein ſchwere Re- chenſchafft auch von einem jeden Wort werde erfordert werden. Summa die ſelige offtmahlige Betrachtung deß Todts iſt ein gewiſſe Artzeney wider alle Suͤnde: Wer wolt mitten vnter ſei- nen Feinden gantz vngewapnet jubilirn vnd froͤlich ſeyn? Wer wolte vff dem Meer in hoͤchſter Vngeſtuͤmb vnd Fortun, Spie- len vnd Kurtzweil treiben? Ach das thun ja alle die jenige/ die deß Todts vergeſſen/ ſich in Suͤnden vnd aller Vppigkeit uͤben/ vnd nicht wiſſen wollen/ in was Gefahr ſie ſtecken/ in was Elend ſie hangen/ vnd in was Jammer vnd Noth ſie vrploͤtzlich gerahten koͤnnen. 3. Die fleiſſige Betrachtung deß Todts/ vnd die Klugheit ſo darauß kommet/ beſtehet auch in Satanæ victione, in Vber- windung vnſers Ertz- vnnd Erbfeinds deß leidigen Sathans. 3. Satanæ vi- ctione. Von Hannibale dem trefflichen Obriſten der Carthagi- nenſer leſen wir/ daß die gantze Zeit/ in welcher er wieder Scipio- nem zu Feldt gelegen/ er niemals ſein Gewehr von ſich geleget/ oder/ da er nicht von ſeinen Officirern mit Fleiß verwachet/ ge- ſchlaffen habe. Alſo Iphycrates der Athenienſer Obriſter iſt auch vnter den Freunden ſtaͤtig in Waffen geſtanden/ vnd da er Hannibal. Iphycrates.

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Zitationshilfe: Cörber, Johann: Respice finem Bedencke das End. Mainz, 1632, S. 16. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523741/16>, abgerufen am 24.11.2024.