Ulrich, Caspar: Beschreibung Eines Vornehmen Theologi. Heidelberg, 1607.

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nig gewesen. Wie es nun für der zeit eine gelegenheit/ ja
vilmehr vngelegenheit/ mit den begräbnissen gehabt/ ist
meniglich bekant/ da die leichnam hin vnd wider auf die
kirchhöfe/ ja auch hinder die mäuren seind versteckt vnd
begraben worden/ darauß mancherley giftige dünst/ wie
es pflegt/ mehrmals entstanden/ vnd drauf viefeltige ge-
schwinde Pestilentz vnd Sterbensleuft alhier erfolget: biß
vnter mehr gedachtes herrn Superintendenten inspecti-
on der Allmächtige die gnad verlihen/ daß auf sein/ vnd
deß ministerij vielfeltiges vermahnen/ bitten vnd anhal-
ten/ mit gnedigem consens vnd milter beförderung der ho-
hen Landsfürstlichen Oberkeit/ vnd denn eines Ehrnve-
sten weisen raths alhier/ anordnung/ mit zuschuß der er-
[Z]ween new-
erbawte got-
tesäcke[r] für
Zerbst.barn burgerschaft/ die schöne wolerbawte Gottesäcker
seind bey den Pfarren vnd gemeinen für der Statt vnder-
schiedlich an schönen sandigten örtern erhaben/ vnd mit
ringmauren verwaret worden: als im Jar 1582. für diese
gemein zu S. Niclas/ vnd denn endtlich im Jar 1595. auch
für die ander Pfarr vnd gemeine zu S. Bartholmes.

Jn welchem guten ratschlag wie bösen danck er an-
fenglich bey vnuerständigen vnd groben leuthen verdie-
net/ ist EE. LL. auch zum teil vnverborgen. Nun aber/
Gott lob/ wirdis erkant/ was solche Gottesäcker für her-
liche kleinoder auch bey dieser Statt sein. Da auch der
Allmächtige himlische Vatter/ der durch mittel mit vns
menschenkindern handelt/ bißher vns mehrerteils vnd lan-
ge jar verschonet/ vnd für der senche der pestilentz vnd gif-
tiger ansteckender luft mit gnaden bewahret hat. Er helf
ferner gnediglich/ Amen.

Darumb auch vnser seliger Superintendens selbst/
f[ur] das thor/ auf den lieben Gottesacker zu seinen Christ-
lich[e]n zuhörern (wie er ernstlich darumb gebetten/ vnd sol-

chen

nig geweſen. Wie es nun fuͤr der zeit eine gelegenheit/ ja
vilmehr vngelegenheit/ mit den begraͤbniſſen gehabt/ iſt
meniglich bekant/ da die leichnam hin vnd wider auf die
kirchhoͤfe/ ja auch hinder die maͤuren ſeind verſteckt vnd
begraben worden/ darauß mancherley giftige duͤnſt/ wie
es pflegt/ mehrmals entſtanden/ vnd drauf viefeltige ge-
ſchwinde Peſtilentz vnd Sterbensleuft alhier erfolget: biß
vnter mehr gedachtes herꝛn Superintendenten inſpecti-
on der Allmaͤchtige die gnad verlihen/ daß auf ſein/ vnd
deß miniſterij vielfeltiges vermahnen/ bitten vnd anhal-
ten/ mit gnedigem conſens vnd milter befoͤrderung der ho-
hen Landsfuͤrſtlichen Oberkeit/ vnd denn eines Ehrnve-
ſten weiſen raths alhier/ anordnung/ mit zuſchuß der er-
[Z]ween new-
erbawte got-
tesaͤcke[r] fuͤr
Zerbſt.barn burgerſchaft/ die ſchoͤne wolerbawte Gottesaͤcker
ſeind bey dẽ Pfarren vnd gemeinen fuͤr der Statt vnder-
ſchiedlich an ſchoͤnen ſandigten oͤrtern erhaben/ vnd mit
ringmauren verwaret worden: als im Jar 1582. fuͤr dieſe
gemein zu S. Niclas/ vñ denn endtlich im Jar 1595. auch
fuͤr die ander Pfarr vnd gemeine zu S. Bartholmes.

Jn welchem guten ratſchlag wie boͤſen danck er an-
fenglich bey vnuerſtaͤndigen vnd groben leuthen verdie-
net/ iſt EE. LL. auch zum teil vnverborgen. Nun aber/
Gott lob/ wirdis erkant/ was ſolche Gottesaͤcker fuͤr her-
liche kleinoder auch bey dieſer Statt ſein. Da auch der
Allmaͤchtige himliſche Vatter/ der durch mittel mit vns
menſchenkindern handelt/ bißher vns mehrerteils vñ lan-
ge jar verſchonet/ vnd fuͤr der ſenche der peſtilentz vnd gif-
tiger anſteckender luft mit gnaden bewahret hat. Er helf
ferner gnediglich/ Amen.

Darumb auch vnſer ſeliger Superintendens ſelbſt/
f[ur] das thor/ auf den lieben Gottesacker zu ſeinen Chriſt-
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[54/0054] nig geweſen. Wie es nun fuͤr der zeit eine gelegenheit/ ja vilmehr vngelegenheit/ mit den begraͤbniſſen gehabt/ iſt meniglich bekant/ da die leichnam hin vnd wider auf die kirchhoͤfe/ ja auch hinder die maͤuren ſeind verſteckt vnd begraben worden/ darauß mancherley giftige duͤnſt/ wie es pflegt/ mehrmals entſtanden/ vnd drauf viefeltige ge- ſchwinde Peſtilentz vnd Sterbensleuft alhier erfolget: biß vnter mehr gedachtes herꝛn Superintendenten inſpecti- on der Allmaͤchtige die gnad verlihen/ daß auf ſein/ vnd deß miniſterij vielfeltiges vermahnen/ bitten vnd anhal- ten/ mit gnedigem conſens vnd milter befoͤrderung der ho- hen Landsfuͤrſtlichen Oberkeit/ vnd denn eines Ehrnve- ſten weiſen raths alhier/ anordnung/ mit zuſchuß der er- barn burgerſchaft/ die ſchoͤne wolerbawte Gottesaͤcker ſeind bey dẽ Pfarren vnd gemeinen fuͤr der Statt vnder- ſchiedlich an ſchoͤnen ſandigten oͤrtern erhaben/ vnd mit ringmauren verwaret worden: als im Jar 1582. fuͤr dieſe gemein zu S. Niclas/ vñ denn endtlich im Jar 1595. auch fuͤr die ander Pfarr vnd gemeine zu S. Bartholmes. Zween new- erbawte got- tesaͤcker fuͤr Zerbſt. Jn welchem guten ratſchlag wie boͤſen danck er an- fenglich bey vnuerſtaͤndigen vnd groben leuthen verdie- net/ iſt EE. LL. auch zum teil vnverborgen. Nun aber/ Gott lob/ wirdis erkant/ was ſolche Gottesaͤcker fuͤr her- liche kleinoder auch bey dieſer Statt ſein. Da auch der Allmaͤchtige himliſche Vatter/ der durch mittel mit vns menſchenkindern handelt/ bißher vns mehrerteils vñ lan- ge jar verſchonet/ vnd fuͤr der ſenche der peſtilentz vnd gif- tiger anſteckender luft mit gnaden bewahret hat. Er helf ferner gnediglich/ Amen. Darumb auch vnſer ſeliger Superintendens ſelbſt/ fur das thor/ auf den lieben Gottesacker zu ſeinen Chriſt- lichen zuhoͤrern (wie er ernſtlich darumb gebetten/ vnd ſol- chen

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Zitationshilfe:	Ulrich, Caspar: Beschreibung Eines Vornehmen Theologi. Heidelberg, 1607, S. 54. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523698/54>, abgerufen am 24.11.2024.

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