Hammer, Martin: Monumentum Crucis & Salutis. Leipzig, 1615.den Spruch Esa. 54. v. 7. 8. vnser Heyland: Aderam & volui videre certamentuum, Mein lieber Antoni/ ich bin nicht wie du vermeynet tausend Meilen von dir gewesen/ Aderam ich bin bey dir gewesen/ vnd habe mit Fleis achtung darauff gehabt/ wie ritterlich du dich in deinen Anfechtungen wider den Teuf- fel wehren würdest/ welches allhier der Sohn Gottes auch wird practiciret haben. Es bleibt1. Cor. 10. v. 13. doch jhr meine Geliebten Gott getrew vnd ver- sucht nicht vber vermögen/ er weis was ich vnd du ertragen können/ er gibt einen solchen Auß- gang/ daß wir dabey GOttes Güte zu preisen haben. Wie denn meistes Theils in melan- cholischen Hauptverirrungen letzlich die Ver- nunfft sich wieder findet/ daß menniglich für solchen Gnadenblick GOtt hertzlich dancket. Vnter dessen aber wollen alle rohe/ sichereWarnung anders J iij
den Spruch Eſa. 54. v. 7. 8. vnſer Heyland: Aderam & volui videre certamentuum, Mein lieber Antoni/ ich bin nicht wie du vermeynet tauſend Meilen von dir geweſen/ Aderam ich bin bey dir geweſen/ vnd habe mit Fleis achtung darauff gehabt/ wie ritterlich du dich in deinen Anfechtungen wider den Teuf- fel wehren wuͤrdeſt/ welches allhier der Sohn Gottes auch wird practiciret haben. Es bleibt1. Cor. 10. v. 13. doch jhr meine Geliebten Gott getrew vnd ver- ſucht nicht vber vermoͤgen/ er weis was ich vnd du ertragen koͤnnen/ er gibt einen ſolchen Auß- gang/ daß wir dabey GOttes Guͤte zu preiſen haben. Wie denn meiſtes Theils in melan- choliſchen Hauptverirrungen letzlich die Ver- nunfft ſich wieder findet/ daß menniglich fuͤr ſolchen Gnadenblick GOtt hertzlich dancket. Vnter deſſen aber wollen alle rohe/ ſichereWarnung anders J iij
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den Spruch Eſa. 54. v. 7. 8.
vnſer Heyland: Aderam & volui videre certamen
tuum, Mein lieber Antoni/ ich bin nicht wie du
vermeynet tauſend Meilen von dir geweſen/
Aderam ich bin bey dir geweſen/ vnd habe mit
Fleis achtung darauff gehabt/ wie ritterlich du
dich in deinen Anfechtungen wider den Teuf-
fel wehren wuͤrdeſt/ welches allhier der Sohn
Gottes auch wird practiciret haben. Es bleibt
doch jhr meine Geliebten Gott getrew vnd ver-
ſucht nicht vber vermoͤgen/ er weis was ich vnd
du ertragen koͤnnen/ er gibt einen ſolchen Auß-
gang/ daß wir dabey GOttes Guͤte zu preiſen
haben. Wie denn meiſtes Theils in melan-
choliſchen Hauptverirrungen letzlich die Ver-
nunfft ſich wieder findet/ daß menniglich fuͤr
ſolchen Gnadenblick GOtt hertzlich dancket.
1. Cor. 10.
v. 13.
Vnter deſſen aber wollen alle rohe/ ſichere
Hertzen diß jhnen zur Warnung dienen laſſen/
achte dich frommer Chriſt nicht ferne von boͤſen
Tagen/ Steheſtu/ ſo ſihe zu/ daß du nicht faͤl-
leſt/ denn iſt diß am gruͤnen Holtz geſchehen/
was wil endlich an duͤrren werden? Es iſt ja
je vnſer frommer lieber Herꝛ Loth/ ein Chriſtli-
cher ehrlicher Mann geweſen/ von dem man
keinen Fluch vnd ſonſt nichts boͤſes gehoͤret/ er
hat einen rechten ehrlichen prieſterlichen Wan-
del gefuͤhret/ fleiſſig gelehret vnd andechtig ge-
betet/ iſt jhm ſonderlich ſein Ampt ein rechter
Ernſt geweſen/ er hat ſich gegen menniglich
freundlich vnd gutthaͤtig erzeiget/ trotz dem der
anders
Warnung
an ſichere
Hertzen.
Luc. 23.
v. 31.
J iij
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