Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hammer, Martin: Monumentum Crucis & Salutis. Leipzig, 1615.

Bild:
<< vorherige Seite

den Spruch Esa. 54. v. 7. 8.
len von vns/ er schläffet auch bey vns nicht etwa
sicher vnd sanfft auff einem Polster/ sondern er
mischet sich mitten in vnd vnter der Christen
Elend/ wenn Job voll Traurigkeit ist/ vnd Vn-
glück auff jhn schneiet vnd regnet mit hauffen/
hat er acht auff alle seine Gänge vnd Wege/
Job 1. 2. der Apostel Petrus sagt/ 1. Pet. 5. ErJob 1. 2.
v. 10. 11.
1. Pet. 5.
v.
8. 9.

gehe vmb die Menschen herumb/ wie ein brül-
lender Löwe vnd suche/ welchen er verschlingen
möge. Quid adversario nostro nequius? sagt Au-D. August.
gustinus, qui in omni nostro opere zizania semi-
navit,
Was kan schrecklichers erdacht werden
als der Satan[?] der in allen Wercken der Men-
schen sein Vnkraut mit vntersehet/ Laetos movet
ad dissolutionem, tristes ad desperationem,
Sind
die Leute frölich/ so machet er sie gar zu frech/
sind sie traurig/ reitzet er sie zur Verzweiffelung/
vnd daß sonderlich in acht zu nehmen/ so ver-
sucht er sich am meisten an den frommen Chri-
sten/ denn er hat der schädlichen Schmeißflie-Gleichnis.
gen Art an sich/ wie die gern schmeissen/ wo es
rein vnd sauber/ also der hellische Hummels-
könig mit seinem Geschmeiß/ wenn er ein from
Hertz in Drangsal findet/ ist er geschäfftig/
schmeisset seinen Gifft mit vnter/ vnd bemühet
sich nach dem höchsten/ ob er allen Evangeli-
schen Trost aus dem Hertzen reissen könte. Der
H. Lehrer Basilius gebraucht sich eines Gleich-D. Basilius.
nisses von Hewschrecken/ die pflegen dem
Kraut die Hertzbleter abzufressen/ daß nichts

grünes
E

den Spruch Eſa. 54. v. 7. 8.
len von vns/ er ſchlaͤffet auch bey vns nicht etwa
ſicher vnd ſanfft auff einem Polſter/ ſondern er
miſchet ſich mitten in vnd vnter der Chriſten
Elend/ wenn Job voll Traurigkeit iſt/ vnd Vn-
gluͤck auff jhn ſchneiet vnd regnet mit hauffen/
hat er acht auff alle ſeine Gaͤnge vnd Wege/
Job 1. 2. der Apoſtel Petrus ſagt/ 1. Pet. 5. ErJob 1. 2.
v. 10. 11.
1. Pet. 5.
v.
8. 9.

gehe vmb die Menſchen herumb/ wie ein bruͤl-
lender Loͤwe vnd ſuche/ welchen er verſchlingen
moͤge. Quid adverſario noſtro nequius? ſagt Au-D. Auguſt.
guſtinus, qui in omni noſtro opere zizania ſemi-
navit,
Was kan ſchrecklichers erdacht werden
als der Satan[?] der in allen Wercken der Men-
ſchen ſein Vnkraut mit vnterſehet/ Lætos movet
ad diſſolutionem, triſtes ad deſperationem,
Sind
die Leute froͤlich/ ſo machet er ſie gar zu frech/
ſind ſie traurig/ reitzet er ſie zur Verzweiffelung/
vnd daß ſonderlich in acht zu nehmen/ ſo ver-
ſucht er ſich am meiſten an den frommen Chri-
ſten/ denn er hat der ſchaͤdlichen Schmeißflie-Gleichnis.
gen Art an ſich/ wie die gern ſchmeiſſen/ wo es
rein vnd ſauber/ alſo der helliſche Hummels-
koͤnig mit ſeinem Geſchmeiß/ wenn er ein from
Hertz in Drangſal findet/ iſt er geſchaͤfftig/
ſchmeiſſet ſeinen Gifft mit vnter/ vnd bemuͤhet
ſich nach dem hoͤchſten/ ob er allen Evangeli-
ſchen Troſt aus dem Hertzen reiſſen koͤnte. Der
H. Lehrer Baſilius gebraucht ſich eines Gleich-D. Baſilius.
niſſes von Hewſchrecken/ die pflegen dem
Kraut die Hertzbleter abzufreſſen/ daß nichts

gruͤnes
E
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0033" n="33"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#b">den Spruch E&#x017F;a. 54. v. 7. 8.</hi></fw><lb/>
len von vns/ er &#x017F;chla&#x0364;ffet auch bey vns nicht etwa<lb/>
&#x017F;icher vnd &#x017F;anfft auff einem Pol&#x017F;ter/ &#x017F;ondern er<lb/>
mi&#x017F;chet &#x017F;ich mitten in vnd vnter der Chri&#x017F;ten<lb/>
Elend/ wenn Job voll Traurigkeit i&#x017F;t/ vnd Vn-<lb/>
glu&#x0364;ck auff jhn &#x017F;chneiet vnd regnet mit hauffen/<lb/>
hat er acht auff alle &#x017F;eine Ga&#x0364;nge vnd Wege/<lb/>
Job 1. 2. der Apo&#x017F;tel Petrus &#x017F;agt/ 1. Pet. 5. Er<note place="right"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Job 1. 2.<lb/>
v. 10. 11.<lb/>
1. Pet. 5.<lb/>
v.</hi> 8. 9.</hi></note><lb/>
gehe vmb die Men&#x017F;chen herumb/ wie ein bru&#x0364;l-<lb/>
lender Lo&#x0364;we vnd &#x017F;uche/ welchen er ver&#x017F;chlingen<lb/>
mo&#x0364;ge. <hi rendition="#aq">Quid adver&#x017F;ario no&#x017F;tro nequius?</hi> &#x017F;agt <hi rendition="#aq">Au-</hi><note place="right"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">D. Augu&#x017F;t.</hi></hi></note><lb/><hi rendition="#aq">gu&#x017F;tinus, qui in omni no&#x017F;tro opere zizania &#x017F;emi-<lb/>
navit,</hi> Was kan &#x017F;chrecklichers erdacht werden<lb/>
als der Satan<supplied>?</supplied> der in allen Wercken der Men-<lb/>
&#x017F;chen &#x017F;ein Vnkraut mit vnter&#x017F;ehet/ <hi rendition="#aq">Lætos movet<lb/>
ad di&#x017F;&#x017F;olutionem, tri&#x017F;tes ad de&#x017F;perationem,</hi> Sind<lb/>
die Leute fro&#x0364;lich/ &#x017F;o machet er &#x017F;ie gar zu frech/<lb/>
&#x017F;ind &#x017F;ie traurig/ reitzet er &#x017F;ie zur Verzweiffelung/<lb/>
vnd daß &#x017F;onderlich in acht zu nehmen/ &#x017F;o ver-<lb/>
&#x017F;ucht er &#x017F;ich am mei&#x017F;ten an den frommen Chri-<lb/>
&#x017F;ten/ denn er hat der &#x017F;cha&#x0364;dlichen Schmeißflie-<note place="right">Gleichnis.</note><lb/>
gen Art an &#x017F;ich/ wie die gern &#x017F;chmei&#x017F;&#x017F;en/ wo es<lb/>
rein vnd &#x017F;auber/ al&#x017F;o der helli&#x017F;che Hummels-<lb/>
ko&#x0364;nig mit &#x017F;einem Ge&#x017F;chmeiß/ wenn er ein from<lb/>
Hertz in Drang&#x017F;al findet/ i&#x017F;t er ge&#x017F;cha&#x0364;fftig/<lb/>
&#x017F;chmei&#x017F;&#x017F;et &#x017F;einen Gifft mit vnter/ vnd bemu&#x0364;het<lb/>
&#x017F;ich nach dem ho&#x0364;ch&#x017F;ten/ ob er allen Evangeli-<lb/>
&#x017F;chen Tro&#x017F;t aus dem Hertzen rei&#x017F;&#x017F;en ko&#x0364;nte. Der<lb/>
H. Lehrer <hi rendition="#aq">Ba&#x017F;ilius</hi> gebraucht &#x017F;ich eines Gleich-<note place="right"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">D. Ba&#x017F;ilius.</hi></hi></note><lb/>
ni&#x017F;&#x017F;es von Hew&#x017F;chrecken/ die pflegen dem<lb/>
Kraut die Hertzbleter abzufre&#x017F;&#x017F;en/ daß nichts<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">E</fw><fw type="catch" place="bottom">gru&#x0364;nes</fw><lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[33/0033] den Spruch Eſa. 54. v. 7. 8. len von vns/ er ſchlaͤffet auch bey vns nicht etwa ſicher vnd ſanfft auff einem Polſter/ ſondern er miſchet ſich mitten in vnd vnter der Chriſten Elend/ wenn Job voll Traurigkeit iſt/ vnd Vn- gluͤck auff jhn ſchneiet vnd regnet mit hauffen/ hat er acht auff alle ſeine Gaͤnge vnd Wege/ Job 1. 2. der Apoſtel Petrus ſagt/ 1. Pet. 5. Er gehe vmb die Menſchen herumb/ wie ein bruͤl- lender Loͤwe vnd ſuche/ welchen er verſchlingen moͤge. Quid adverſario noſtro nequius? ſagt Au- guſtinus, qui in omni noſtro opere zizania ſemi- navit, Was kan ſchrecklichers erdacht werden als der Satan? der in allen Wercken der Men- ſchen ſein Vnkraut mit vnterſehet/ Lætos movet ad diſſolutionem, triſtes ad deſperationem, Sind die Leute froͤlich/ ſo machet er ſie gar zu frech/ ſind ſie traurig/ reitzet er ſie zur Verzweiffelung/ vnd daß ſonderlich in acht zu nehmen/ ſo ver- ſucht er ſich am meiſten an den frommen Chri- ſten/ denn er hat der ſchaͤdlichen Schmeißflie- gen Art an ſich/ wie die gern ſchmeiſſen/ wo es rein vnd ſauber/ alſo der helliſche Hummels- koͤnig mit ſeinem Geſchmeiß/ wenn er ein from Hertz in Drangſal findet/ iſt er geſchaͤfftig/ ſchmeiſſet ſeinen Gifft mit vnter/ vnd bemuͤhet ſich nach dem hoͤchſten/ ob er allen Evangeli- ſchen Troſt aus dem Hertzen reiſſen koͤnte. Der H. Lehrer Baſilius gebraucht ſich eines Gleich- niſſes von Hewſchrecken/ die pflegen dem Kraut die Hertzbleter abzufreſſen/ daß nichts gruͤnes Job 1. 2. v. 10. 11. 1. Pet. 5. v. 8. 9. D. Auguſt. Gleichnis. D. Baſilius. E

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/523683
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/523683/33
Zitationshilfe: Hammer, Martin: Monumentum Crucis & Salutis. Leipzig, 1615, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523683/33>, abgerufen am 21.11.2024.