Walther, Lucas: Christliche Leichpredigt/ Bey dem Begräbnis. Breslau, 1612.Serm. 49 nig
Serm. 49 nig
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du biſt/ ſaget der heilige Auguſtinus. Die Jſ-
raeliten in der Babyloniſchen Gefengnuß/ wa-
ren in einem frembden vnnd ſehr beſchwerten
Hauſe/ darumb deplorirten vnnd beklagten ſie
es auch erbaͤrmlich/ vnd ſagten: Quomodo can-
tabimus canticum noſtrum in domo aliena. Wie
ſollen wir deß HErren Lied ſingen in fremb-
den Landen: Warlich wir alleſampt ſind auch
in der frembde/ in dieſem zeitlichen Leben/ wir
ſind Frembdlinge vnd Pilgramsleute/ vnnd
deß Jammers vnd Leidens in dem Dienſthau-
ſe dieſer Welt iſt ſo viel vnd mancherley/ ſo
mans in eine Wage zuſammen legen ſolte/ ſo
wuͤrde es ſchwerer ſein/ dann Sand am Meer/
ſaget der fromme vnd geduͤltige Hiob in ſei-
nem Buͤchlein am 6. Capitel: Quid ergo in hoc
mundo ſtabile quid perenne? Was iſt denn nu
ſtandhafftiges/ was iſt Ewig in dieſem Jam-
merthal? fraget der heilige Chryſoſtomus.
Hierauff gibt Antwort der Prediger Salo-
mon, vnnd ſpricht: Jch ſahe an alles thun das
vnter der Sonnen geſchicht/ vnnd ſihe es war
alles eitel/ vnd ſo vol muͤhe/ das niemand auß-
reden kan: Vnnd folget doch darauff endlich
der Todt. Derhalben ſetze ſich keiner gar zu
feſte in dieſer Welt. Denn wir ſind in einem
frembden Hauſe/ Vnd halten vns nur ein we-
nig
Serm. 49
ad fra-
tres in
Eremo.
Pſal. 137.
Pſal. 39.
In epiſt.
6. ad
Theodo-
rum.
1. Cap.
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