Silber, Wolfgang: Leichbegängnüß Deß weylandt Ehrenvesten/ Wolgeachten Herrn Thomae Cheswrights. Görlitz, 1616.vnd sich selbst nicht werth geachtet des Ewigen Lebens/ so ha- So sind auch nicht alle Jsraeliter/ die von Jsrael sind nach Demnach redet nu S. Iacobus in dieser seiner Epistel in ge- Vermahnet derhalben fromme Christen vornemlich: 1. Zu fleissiger anhörung/ vnd übung Göttliches wortes: vmb B iij
vnd ſich ſelbſt nicht werth geachtet des Ewigen Lebens/ ſo ha- So ſind auch nicht alle Jſraeliter/ die von Jſrael ſind nach Demnach redet nu S. Iacobus in dieſer ſeiner Epiſtel in ge- Vermahnet derhalben fromme Chriſten vornemlich: 1. Zu fleiſſiger anhoͤrung/ vnd uͤbung Goͤttliches wortes: vmb B iij
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vnd ſich ſelbſt nicht werth geachtet des Ewigen Lebens/ ſo ha-
ben ſich die H. Apoſtel ſtracks zu den Heyden gewendet. Koͤn-
nen derowegen die Jehnigen davon nicht außgeſchloſſen wer-
den/ ſo aus der Heydenſchafft durch das Euangelium zu Chri-
ſto bekehret worden/ ſie ſind auch wer/ vnd wo ſie wollen/ hin
vnd her/ an welchem orte der Welt. Sintemal die Heyligen
Apoſtel von den HErren Chriſto nicht nur zu den Juͤden geſen-
det/ ſondern allermeiſt auch zu den Heyden/ Ja zu allen Voͤl-
ckern im gantzen vmbkreyß der Welt. Marci 16. v. 15.
So ſind auch nicht alle Jſraeliter/ die von Jſrael ſind nach
dem Fleiſch/ ſondern die Kinder der verheiſchung werden fuͤr
Saamen gerechnet/ Rom. 9. v. 8. vnd die deß Glaubens ſind/
wie Abraham/ Rom. 4. Sonderlich iſt die H. Schrifft Newes
Teſtamentes nicht vornemlich vmb der Juͤden/ ſondern auch
allermeiſt vmb der bekehreten Heyden/ vnd Chriſten willen/ zur
Lehre geſchrieben/ auff das auch wir durch gedult vñ troſt der
Schrifft hoffnung haben ſollen. Rom. 15 v. 4.
Demnach redet nu S. Iacobus in dieſer ſeiner Epiſtel in ge-
mein mit allen glaͤubigen Chriſten/ die da gedencken ſelig zu
werden/ vnd vnter die zahl der Zwoͤlff Geſchlechte deß geiſtli-
chen Jſrael (welches iſt die Schaar der Auſſerwehleten) gehoͤ-
ren. Apocalyp. 7. v. 9. & 21. v. 12. Vnd vermahnet ſie zum
rechtſchaffenen wahren Glauben/ wil/ das derſelbige bey jhnen
nicht nur ein Mundwerck ſein/ vnd bloß auff der Zungen ſchwe-
ben ſolle: Sondern ſol ſich auch beweiſen mit der that/ in wer-
cken Chriſtlicher liebe/ gleich als ein guter Banm mit ſeinen
guten Fruͤchten: Vnd wie ein lebendiger Coͤrper/ in dem
noch Geiſt vnd Othem: Auff das er nicht fuͤr einen todten
Glauben geſchetzet werde. Cap. 2. v. 17. 26.
Vermahnet derhalben fromme Chriſten vornemlich:
1. Zu fleiſſiger anhoͤrung/ vnd uͤbung Goͤttliches wortes:
Denn fides exauditu, Rom. 10. v. 18. Der Glaube koͤmmet aus
der Predigt/ das Predigen aber durch das wort Gottes. Dar-
vmb
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