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Anther, Nicolaus; Heermann, Georg: Zwo Christliche LeichPredigten. Brieg, 1606.

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Die II. LeichPredigt.
men/ der sie gegeben hat/ da sie anders im Glauben an
Christum bis ans ende beständig geblieben/ vnd in solchem
Glauben vom Leibe abgeschieden ist. Sonsten kommen
die Seelen der vngläubigen vnd verdampten nicht wider
zu Gott/ sondern an den Ort der qual/ wie wir im andern
vnd dritten stück ferner hören werden.

Der vierdte grundt wird genommen auß dem ArticulIIII.
Ex Arti-
culo Re-
demtio-
nis.

von der Erlösung/ Denn ob gleich der Mensch durch den
kläglichen Sündenfall/ des ersten Adams/ jämmerlich ist
verterbet/ vnnd das Bilde Gottes ist in eine grewliche
Teuffels larffe verwandelt: Also das der Mensch inn
voller Blindheit vnd Torheit stecket/ vnd es recht heisset
wie Paulus spricht/ 1. Cor. 2. . 14. Naturalis homo1. Cor. 2.
.
14.

non percipit ea quae sunt Spiritus. Ja auch alles
dichten vnd trachten des Menschlichen hertzen ist nur böseGen. 6.
& 8.
.
5. &
21.

von Jugend auff/ Jedoch so hat vns Gott der HErr/
auß vnüberschwencklichen Reichthumb seiner Barmher-
tzigkeit/ einen andern Adam verordnet/ nemblich seinen
Eingebornen vnd allerliebsten Sohn Christum JEsum/
der mit seinem thewren verdienst alles widerumb refor-
mirt
ernewert hat/ was durch den ersten Adam ist ver-
warlost worden. Daher denn der Apostel Paulus spricht2. Tim. 1.
.
10.

gar Tröstlich: 2. Tim. 1. v. 10. Christus hat dem Tode
die macht genommen/ vnd das Leben vnnd vnvergäng-
liches wesen an Tag gebracht: Vnd 1. Cor. 15. v. 49.1. Cor. 15.
.
49.

spricht er: Gleich wie wir getragen haben/ das Bilde
des Jrrdischen Adams: Also werden wir auch tragen/
das Bilde des Himlischen.

Nu gelanget aber des HErren Christi verdienst nicht
allein dem Leibe/ sondern auch der Seelen zu gute/ dar-

auß
F ij

Die II. LeichPredigt.
men/ der ſie gegeben hat/ da ſie anders im Glauben an
Chriſtum bis ans ende beſtaͤndig gebliebẽ/ vnd in ſolchem
Glauben vom Leibe abgeſchieden iſt. Sonſten kommen
die Seelen der vnglaͤubigen vnd verdampten nicht wider
zu Gott/ ſondern an den Ort der qual/ wie wir im andern
vnd dritten ſtuͤck ferner hoͤren werden.

Der vierdte grundt wird genommen auß dem ArticulIIII.
Ex Arti-
culo Re-
demtio-
nis.

von der Erloͤſung/ Denn ob gleich der Menſch durch den
klaͤglichen Suͤndenfall/ des erſten Adams/ jaͤmmerlich iſt
verterbet/ vnnd das Bilde Gottes iſt in eine grewliche
Teuffels larffe verwandelt: Alſo das der Menſch inn
voller Blindheit vnd Torheit ſtecket/ vnd es recht heiſſet
wie Paulus ſpricht/ 1. Cor. 2. ꝟ. 14. Naturalis homo1. Cor. 2.
ꝟ.
14.

non percipit ea quæ ſunt Spiritus. Ja auch alles
dichten vñ trachten des Menſchlichen hertzen iſt nur boͤſeGen. 6.
& 8.
ꝟ.
5. &
21.

von Jugend auff/ Jedoch ſo hat vns Gott der HErr/
auß vnuͤberſchwencklichen Reichthumb ſeiner Barmher-
tzigkeit/ einen andern Adam verordnet/ nemblich ſeinen
Eingeboꝛnen vnd allerliebſten Sohn Chꝛiſtum JEſum/
der mit ſeinem thewren verdienſt alles widerumb refor-
mirt
ernewert hat/ was durch den erſten Adam iſt ver-
warloſt worden. Daher deñ der Apoſtel Paulus ſpricht2. Tim. 1.
ꝟ.
10.

gar Troͤſtlich: 2. Tim. 1. v. 10. Chriſtus hat dem Tode
die macht genommen/ vnd das Leben vnnd vnvergaͤng-
liches weſen an Tag gebracht: Vnd 1. Cor. 15. v. 49.1. Cor. 15.
ꝟ.
49.

ſpricht er: Gleich wie wir getragen haben/ das Bilde
des Jrꝛdiſchen Adams: Alſo werden wir auch tragen/
das Bilde des Himliſchen.

Nu gelanget aber des HErren Chriſti verdienſt nicht
allein dem Leibe/ ſondern auch der Seelen zu gute/ dar-

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[[43]/0043] Die II. LeichPredigt. men/ der ſie gegeben hat/ da ſie anders im Glauben an Chriſtum bis ans ende beſtaͤndig gebliebẽ/ vnd in ſolchem Glauben vom Leibe abgeſchieden iſt. Sonſten kommen die Seelen der vnglaͤubigen vnd verdampten nicht wider zu Gott/ ſondern an den Ort der qual/ wie wir im andern vnd dritten ſtuͤck ferner hoͤren werden. Der vierdte grundt wird genommen auß dem Articul von der Erloͤſung/ Denn ob gleich der Menſch durch den klaͤglichen Suͤndenfall/ des erſten Adams/ jaͤmmerlich iſt verterbet/ vnnd das Bilde Gottes iſt in eine grewliche Teuffels larffe verwandelt: Alſo das der Menſch inn voller Blindheit vnd Torheit ſtecket/ vnd es recht heiſſet wie Paulus ſpricht/ 1. Cor. 2. ꝟ. 14. Naturalis homo non percipit ea quæ ſunt Spiritus. Ja auch alles dichten vñ trachten des Menſchlichen hertzen iſt nur boͤſe von Jugend auff/ Jedoch ſo hat vns Gott der HErr/ auß vnuͤberſchwencklichen Reichthumb ſeiner Barmher- tzigkeit/ einen andern Adam verordnet/ nemblich ſeinen Eingeboꝛnen vnd allerliebſten Sohn Chꝛiſtum JEſum/ der mit ſeinem thewren verdienſt alles widerumb refor- mirt ernewert hat/ was durch den erſten Adam iſt ver- warloſt worden. Daher deñ der Apoſtel Paulus ſpricht gar Troͤſtlich: 2. Tim. 1. v. 10. Chriſtus hat dem Tode die macht genommen/ vnd das Leben vnnd vnvergaͤng- liches weſen an Tag gebracht: Vnd 1. Cor. 15. v. 49. ſpricht er: Gleich wie wir getragen haben/ das Bilde des Jrꝛdiſchen Adams: Alſo werden wir auch tragen/ das Bilde des Himliſchen. IIII. Ex Arti- culo Re- demtio- nis. 1. Cor. 2. ꝟ. 14. Gen. 6. & 8. ꝟ. 5. & 21. 2. Tim. 1. ꝟ. 10. 1. Cor. 15. ꝟ. 49. Nu gelanget aber des HErren Chriſti verdienſt nicht allein dem Leibe/ ſondern auch der Seelen zu gute/ dar- auß F ij

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Zitationshilfe: Anther, Nicolaus; Heermann, Georg: Zwo Christliche LeichPredigten. Brieg, 1606, S. [43]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523629/43>, abgerufen am 27.11.2024.