Klärhe, Johannes: Historia Josephs: Bey dem Adelichen vnd Volckreichen Leichbegängnüß. Breslau, 1619.rumb weinend zureist er seine Kleider/ Also ein Vnd diß ist der rechte Trost/ das der heili-I. Was ist das Leben aller Menschen/ Jst Kö- H
rumb weinend zureiſt er ſeine Kleider/ Alſo ein Vnd diß iſt der rechte Troſt/ das der heili-I. Was iſt das Leben aller Menſchen/ Jſt Koͤ- H
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rumb weinend zureiſt er ſeine Kleider/ Alſo ein
Pelican zureiſt ſeine Bruſt vber ſeinen Jungen/
welche getoͤdtet worden/ Darumb wieder ſol-
che Schmertzen laſt vns in dem verleſenen Text
den rechten Troſt ſuchen vnd anhoͤren.
Vnd diß iſt der rechte Troſt/ das der heili-
ge Geiſt ſpricht: Er wird hinweg genommen
aus dem Leben vnter den Suͤndern.
I.
Transla-
tus est.
Was iſt das Leben aller Menſchen/ Jſt
nicht alles Suͤnde/ denn alles Tichten vnnd
Trachten der Menſchen iſt boͤß von Jugendt
auff. Vnnd gewiß der Gerechten iſt wenig im
Lande/ Ja der Gerechte iſt wie ein Lilien vnter
den Doͤrnen. Vnd der Prophet Micheas der
ſagt: Der beſte vnter jhnen iſt wie ein Dorn/
vnd der redlichſte wie eine Hecke/ Ach frome
Seele/ beſihe obs nicht heute ſo zugehet/ wie
Micheas ſagt vnd klagt/ Daß auch der Geiſt
Gottes ſagt eben durch dieſen Propheten: Der
fromen Leute iſt wenig im Lande/ vnd der Ge-
rechten ſind nicht mehr vnter den Leuten/ Sie
lauren alle auffs Blut/ ein jeder jagt den an-
dern/ auff das er jhn verderbe: Vnd meinen ſie
thun wol daran/ wenn ſie boͤſes thun. Was der
Fuͤrſt wil/ das wil der Richter/ daß er jhme
ein Dienſt thun ſol/ die Gewaltigen rathen
nach jhrem mutwillen Schaden zu thun/ vnd
drehens wie ſie wollen. Ach ſehet vnd betrach-
tet/ ob nicht vber dieſem Zuſtande faſt in allen
Koͤ-
Gen. 6.
Cant. 22.
Mich. 7.
Ibidem.
H
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