Kheil, Matthias: Scipio Davidis. Geistliches Stöggelgeschlecht. Prag, 1618.Die Bürgerschafft beweinet mit Ein lieben Mann/ der sich gar nicht Beschweret hat mit grossem fleiß Seinem beruff nach Gotts geheiß/ Nach zuleben zu aller frist. Ach seiner wird vbel vermist! Daß gantze Hauß ist Trawrens vol/ Weil es sein Herrn nicht haben sol. Die Fraw Wittib zu Tag vnd Nacht/ Jhr grosses leid schmertzlich betracht. Herr Sigmund seufftzt von Hertzen grund/ Mit jhm Herr Andreas all stund. Nicht minder daß Gesind im Hauß Deßwegen jämmrig sihet auß/ Klagt daß es nicht nur eines Herrn/ Sondern auch Vaters muß entbehrn. Die gesundheit selbst weinen thut/ Ob jhres Pflegers/ der da gut Vnd richtig zubereitet hat/ Die Artzeney/ so früh/ vnd spat. Den Herrn Doctorn beschwerlich ist Jhn nicht zu habn in dieser frist; Als der mit trew zu allerzeit/ Sich jhnen beyfügt an die seit. Ach wie sehr weeh den Armen thut/ Herrn Helisei Stöggels Todt! Denn Er jhr milder Vater war/ Allmosen jhnen legte dar. Wann J iij
Die Buͤrgerſchafft beweinet mit Ein lieben Mann/ der ſich gar nicht Beſchweret hat mit groſſem fleiß Seinem beruff nach Gotts geheiß/ Nach zuleben zu aller friſt. Ach ſeiner wird vbel vermiſt! Daß gantze Hauß iſt Trawrens vol/ Weil es ſein Herrn nicht haben ſol. Die Fraw Wittib zu Tag vnd Nacht/ Jhr groſſes leid ſchmertzlich betracht. Herr Sigmund ſeufftzt von Hertzen grund/ Mit jhm Herr Andreas all ſtund. Nicht minder daß Geſind im Hauß Deßwegen jaͤmmrig ſihet auß/ Klagt daß es nicht nur eines Herrn/ Sondern auch Vaters muß entbehrn. Die geſundheit ſelbſt weinen thut/ Ob jhres Pflegers/ der da gut Vnd richtig zubereitet hat/ Die Artzeney/ ſo fruͤh/ vnd ſpat. Den Herrn Doctorn beſchwerlich iſt Jhn nicht zu habn in dieſer friſt; Als der mit trew zu allerzeit/ Sich jhnen beyfuͤgt an die ſeit. Ach wie ſehr weeh den Armen thut/ Herrn Heliſei Stoͤggels Todt! Denn Er jhr milder Vater war/ Allmoſen jhnen legte dar. Wann J iij
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Die Buͤrgerſchafft beweinet mit
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Seinem beruff nach Gotts geheiß/
Nach zuleben zu aller friſt.
Ach ſeiner wird vbel vermiſt!
Daß gantze Hauß iſt Trawrens vol/
Weil es ſein Herrn nicht haben ſol.
Die Fraw Wittib zu Tag vnd Nacht/
Jhr groſſes leid ſchmertzlich betracht.
Herr Sigmund ſeufftzt von Hertzen grund/
Mit jhm Herr Andreas all ſtund.
Nicht minder daß Geſind im Hauß
Deßwegen jaͤmmrig ſihet auß/
Klagt daß es nicht nur eines Herrn/
Sondern auch Vaters muß entbehrn.
Die geſundheit ſelbſt weinen thut/
Ob jhres Pflegers/ der da gut
Vnd richtig zubereitet hat/
Die Artzeney/ ſo fruͤh/ vnd ſpat.
Den Herrn Doctorn beſchwerlich iſt
Jhn nicht zu habn in dieſer friſt;
Als der mit trew zu allerzeit/
Sich jhnen beyfuͤgt an die ſeit.
Ach wie ſehr weeh den Armen thut/
Herrn Heliſei Stoͤggels Todt!
Denn Er jhr milder Vater war/
Allmoſen jhnen legte dar.
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