Pelargus, Christoph: Officium et praemium sacerdotum. Frankfurt (Oder), 1619.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

ctis ad Ecclesiasticas curas, tanquam sine cutis
Bernh.jam quisq; victurus sit, cum ad curas perve-
Epist. 42.nerit. Bernhardus: Scholares & pueri, & impu-
beres adolescentuli ob sanguinis carnalitatem
ad Ecclesiasticas promoventur dignitates, & a
ferula transferuntur, laetiores interim, quod
virgas evaserint, quam quod meruerint prin-
cipatum. Wie kan ein einfältiger vnerfahrner
Prediger den Zuhörern das Wort GOTTes
predigen/ wann er suchet viel mehr gute Tage
vnd Müssigang/ als das Predigampt. Es
lauffen hinzu Gelehrte vnd vngelehrte/ der mei-
nung als wenn sie ohne Sorge leben wolten/
da sie doch allererst recht arbeiten vnnd sorgen
müssen/ Jtem: Schüler aus der Schulen/ die der
Ruhten kaum entgangen/ werden zum Predig-
ampt befürdert/ welchen nicht so lieb ist/ daß sie
August.
serm. 37. de
temp.Prediger worden/ als das sie der Ruhten be-
freyet seyn. Augustinus spricht: Quomodo do-
ceat quis, quod non didicerit; vel, qualiter Pa-
stor esse poterit, si pane vitae, gregem sibi com-
missum pascere ignorat, &c. Wie sol einer das
lehren/ was er selbst nicht gelernet: oder wie kan
einer ein Prediger seyn/ der seine anbefohlene zu-
hörer mit dem Brod deß Lebens nicht zu weiden
weiß.

Für

ctis ad Eccleſiaſticas curas, tanquam ſine cutis
Bernh.jam quiſq; victurus ſit, cum ad curas perve-
Epiſt. 42.nerit. Bernhardus: Scholares & pueri, & impu-
beres adoleſcentuli ob ſanguinis carnalitatem
ad Eccleſiaſticas promoventur dignitates, & à
ferula transferuntur, lætiores interim, quod
virgas evaſerint, quàm quod meruerint prin-
cipatum. Wie kan ein einfaͤltiger vnerfahrner
Prediger den Zuhoͤrern das Wort GOTTes
predigen/ wann er ſuchet viel mehr gute Tage
vnd Muͤſsigang/ als das Predigampt. Es
lauffen hinzu Gelehrte vnd vngelehrte/ der mei-
nung als wenn ſie ohne Sorge leben wolten/
da ſie doch allererſt recht arbeiten vnnd ſorgen
muͤſſen/ Jtem: Schuͤler aus der Schulen/ die der
Ruhten kaum entgangen/ werden zum Predig-
ampt befuͤrdert/ welchen nicht ſo lieb iſt/ daß ſie
Auguſt.
ſerm. 37. de
temp.Prediger worden/ als das ſie der Ruhten be-
freyet ſeyn. Auguſtinus ſpricht: Quomodo do-
ceat quis, quod non didicerit; vel, qualiter Pa-
ſtor eſſe poterit, ſi pane vitæ, gregem ſibi com-
miſſum paſcere ignorat, &c. Wie ſol einer das
lehren/ was er ſelbſt nicht gelernet: oder wie kan
einer ein Prediger ſeyn/ der ſeine anbefohlene zu-
hoͤrer mit dem Brod deß Lebens nicht zu weiden
weiß.

Fuͤr

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0016" n="[16]"/><hi rendition="#aq">ctis ad Eccle&#x017F;ia&#x017F;ticas curas, tanquam &#x017F;ine cutis</hi><lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Bernh.</hi></note><hi rendition="#aq">jam qui&#x017F;q; victurus &#x017F;it, cum ad curas perve-</hi><lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Epi&#x017F;t.</hi> 42.</note><hi rendition="#aq">nerit. Bernhardus: Scholares &amp; pueri, &amp; impu-<lb/>
beres adole&#x017F;centuli ob &#x017F;anguinis carnalitatem<lb/>
ad Eccle&#x017F;ia&#x017F;ticas promoventur dignitates, &amp; à<lb/>
ferula transferuntur, lætiores interim, quod<lb/>
virgas eva&#x017F;erint, quàm quod meruerint prin-<lb/>
cipatum.</hi> Wie kan ein einfa&#x0364;ltiger vnerfahrner<lb/>
Prediger den Zuho&#x0364;rern das Wort GOTTes<lb/>
predigen/ wann er &#x017F;uchet viel mehr gute Tage<lb/>
vnd Mu&#x0364;&#x017F;sigang/ als das Predigampt. Es<lb/>
lauffen hinzu Gelehrte vnd vngelehrte/ der mei-<lb/>
nung als wenn &#x017F;ie ohne Sorge leben wolten/<lb/>
da &#x017F;ie doch allerer&#x017F;t recht arbeiten vnnd &#x017F;orgen<lb/>
mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en/ Jtem: Schu&#x0364;ler aus der Schulen/ die der<lb/>
Ruhten kaum entgangen/ werden zum Predig-<lb/>
ampt befu&#x0364;rdert/ welchen nicht &#x017F;o lieb i&#x017F;t/ daß &#x017F;ie<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Augu&#x017F;t.<lb/>
&#x017F;erm. 37. de<lb/>
temp.</hi></note>Prediger worden/ als das &#x017F;ie der Ruhten be-<lb/>
freyet &#x017F;eyn. <hi rendition="#aq">Augu&#x017F;tinus</hi> &#x017F;pricht: <hi rendition="#aq">Quomodo do-<lb/>
ceat quis, quod non didicerit; vel, qualiter Pa-<lb/>
&#x017F;tor e&#x017F;&#x017F;e poterit, &#x017F;i pane vitæ, gregem &#x017F;ibi com-<lb/>
mi&#x017F;&#x017F;um pa&#x017F;cere ignorat, &amp;c.</hi> Wie &#x017F;ol einer das<lb/>
lehren/ was er &#x017F;elb&#x017F;t nicht gelernet: oder wie kan<lb/>
einer ein Prediger &#x017F;eyn/ der &#x017F;eine anbefohlene zu-<lb/>
ho&#x0364;rer mit dem Brod deß Lebens nicht zu weiden<lb/>
weiß.</p><lb/>
            <fw type="catch" place="bottom">Fu&#x0364;r</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[[16]/0016] ctis ad Eccleſiaſticas curas, tanquam ſine cutis jam quiſq; victurus ſit, cum ad curas perve- nerit. Bernhardus: Scholares & pueri, & impu- beres adoleſcentuli ob ſanguinis carnalitatem ad Eccleſiaſticas promoventur dignitates, & à ferula transferuntur, lætiores interim, quod virgas evaſerint, quàm quod meruerint prin- cipatum. Wie kan ein einfaͤltiger vnerfahrner Prediger den Zuhoͤrern das Wort GOTTes predigen/ wann er ſuchet viel mehr gute Tage vnd Muͤſsigang/ als das Predigampt. Es lauffen hinzu Gelehrte vnd vngelehrte/ der mei- nung als wenn ſie ohne Sorge leben wolten/ da ſie doch allererſt recht arbeiten vnnd ſorgen muͤſſen/ Jtem: Schuͤler aus der Schulen/ die der Ruhten kaum entgangen/ werden zum Predig- ampt befuͤrdert/ welchen nicht ſo lieb iſt/ daß ſie Prediger worden/ als das ſie der Ruhten be- freyet ſeyn. Auguſtinus ſpricht: Quomodo do- ceat quis, quod non didicerit; vel, qualiter Pa- ſtor eſſe poterit, ſi pane vitæ, gregem ſibi com- miſſum paſcere ignorat, &c. Wie ſol einer das lehren/ was er ſelbſt nicht gelernet: oder wie kan einer ein Prediger ſeyn/ der ſeine anbefohlene zu- hoͤrer mit dem Brod deß Lebens nicht zu weiden weiß. Bernh. Epiſt. 42. Auguſt. ſerm. 37. de temp. Fuͤr

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): Dieses Werk steht unter der „Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland Lizenz“ (CC BY-SA).
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/523606
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/523606/16
Zitationshilfe:	Pelargus, Christoph: Officium et praemium sacerdotum. Frankfurt (Oder), 1619, S. [16]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523606/16>, abgerufen am 27.11.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.