Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schreck, Joachim: Trost vnnd Unterrichtungs Predigt. Lübeck, 1632.

Bild:
<< vorherige Seite
Vnterrichtungs Predigt.
EXORDIVM.

ES ist ein gemein vnnd wahres
Sprichwort/ Jhr Adeliche/ hochbetrübte
vnd doch von Gott geliebte Trawrher-
tzen.

Nulla calamitas sola.   Kein Vnglück allein.
Dann es beuth ein Vnglück dem andern die Hand/ vnd
wenn eins auffhöret/ so stehet das ander schon für der
Thür/ vnd Gottes Fluth rauschen daher/ das hie eine
Tieffe vnd da eine Tieffe brausen Psal. 42. Also das ein
Mensch wol beklagen vnd sagen mag mit Jobs Freun-
de dem Eliphas im 5. cap. v. 7. Er sey zum Vnglück ge-
bohren/ wie die Vogel empor zum fliehen.

Exempel dürffen wir nicht weit suchen/ an Jobo
haben wirs Augenscheinlich/ wie ein Vnglück das ander
treibet/ cap. 1. so wol auch am Tobia/ der nicht allein im
Exilio vnter der Tyranney deß Königs in Assyrien
Sennaherips leben müste/ sondern auch wegen seiner
Liebeswerck daß er die todten Jsraeliten heimlich begrub
aller seiner Güter benommen/ dazu mit Blindheit von
der Schwalben geschmeiß beleget/ cap. 2. Denn das Ge-
richte deß HErren fähet vom Hause Gottes an/ 1. Pet. 4.
Vnd was nach seinem Nahmen genennet/ muß zum fo-
dersten Angriff herhalten/ Jer. 25. v. 29. Vnd auff die
liebsten Kinder leget der liebe Gott gemeiniglich die
schärffesten Ruthen/ vnd züchtiget sie/ Hebr. 12.

Also saget auch der Engel zum Tobia cap. 12. v. 13.

Weil
Vnterrichtungs Predigt.
EXORDIVM.

ES iſt ein gemein vnnd wahres
Sprichwort/ Jhr Adeliche/ hochbetruͤbte
vnd doch von Gott geliebte Trawrher-
tzen.

Nulla calamitas ſola.   Kein Vngluͤck allein.
Dann es beuth ein Vngluͤck dem andern die Hand/ vnd
wenn eins auffhoͤret/ ſo ſtehet das ander ſchon fuͤr der
Thuͤr/ vnd Gottes Fluth rauſchen daher/ das hie eine
Tieffe vnd da eine Tieffe brauſen Pſal. 42. Alſo das ein
Menſch wol beklagen vnd ſagen mag mit Jobs Freun-
de dem Eliphas im 5. cap. v. 7. Er ſey zum Vngluͤck ge-
bohren/ wie die Vogel empor zum fliehen.

Exempel duͤrffen wir nicht weit ſuchen/ an Jobo
haben wirs Augenſcheinlich/ wie ein Vngluͤck das ander
treibet/ cap. 1. ſo wol auch am Tobia/ der nicht allein im
Exilio vnter der Tyranney deß Koͤnigs in Aſſyrien
Sennaherips leben muͤſte/ ſondern auch wegen ſeiner
Liebeswerck daß er die todten Jſraeliten heimlich begrub
aller ſeiner Guͤter benommen/ dazu mit Blindheit von
der Schwalben geſchmeiß beleget/ cap. 2. Denn das Ge-
richte deß HErren faͤhet vom Hauſe Gottes an/ 1. Pet. 4.
Vnd was nach ſeinem Nahmen genennet/ muß zum fo-
derſten Angriff herhalten/ Jer. 25. v. 29. Vnd auff die
liebſten Kinder leget der liebe Gott gemeiniglich die
ſchaͤrffeſten Ruthen/ vnd zuͤchtiget ſie/ Hebr. 12.

Alſo ſaget auch der Engel zum Tobia cap. 12. v. 13.

Weil
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <pb facs="#f0007" n="[7]"/>
        <fw type="header" place="top"> <hi rendition="#b">Vnterrichtungs Predigt.</hi> </fw><lb/>
        <div type="fsExordium" n="2">
          <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">EXORDIVM.</hi> </hi> </hi> </head><lb/>
          <p><hi rendition="#fr"><hi rendition="#in">E</hi>S i&#x017F;t ein gemein vnnd wahres</hi><lb/>
Sprichwort/ Jhr Adeliche/ hochbetru&#x0364;bte<lb/>
vnd doch von <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Gott</hi></hi> geliebte Trawrher-<lb/>
tzen.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Nulla calamitas &#x017F;ola.</hi><space dim="horizontal"/><hi rendition="#fr">Kein Vnglu&#x0364;ck allein.</hi><lb/>
Dann es beuth ein Vnglu&#x0364;ck dem andern die Hand/ vnd<lb/>
wenn eins auffho&#x0364;ret/ &#x017F;o &#x017F;tehet das ander &#x017F;chon fu&#x0364;r der<lb/>
Thu&#x0364;r/ vnd Gottes Fluth rau&#x017F;chen daher/ das hie eine<lb/>
Tieffe vnd da eine Tieffe brau&#x017F;en <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">P&#x017F;al.</hi> 42.</hi> Al&#x017F;o das ein<lb/>
Men&#x017F;ch wol beklagen vnd &#x017F;agen mag mit Jobs Freun-<lb/>
de dem Eliphas im <hi rendition="#i">5. <hi rendition="#aq">cap. v.</hi> 7.</hi> Er &#x017F;ey zum Vnglu&#x0364;ck ge-<lb/>
bohren/ wie die Vogel empor zum fliehen.</p><lb/>
          <p>Exempel du&#x0364;rffen wir nicht weit &#x017F;uchen/ an Jobo<lb/>
haben wirs Augen&#x017F;cheinlich/ wie ein Vnglu&#x0364;ck das ander<lb/>
treibet/ <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">cap.</hi> 1.</hi> &#x017F;o wol auch am Tobia/ der nicht allein im<lb/><hi rendition="#aq">Exilio</hi> vnter der Tyranney deß Ko&#x0364;nigs in A&#x017F;&#x017F;yrien<lb/>
Sennaherips leben mu&#x0364;&#x017F;te/ &#x017F;ondern auch wegen &#x017F;einer<lb/>
Liebeswerck daß er die todten J&#x017F;raeliten heimlich begrub<lb/>
aller &#x017F;einer Gu&#x0364;ter benommen/ dazu mit Blindheit von<lb/>
der Schwalben ge&#x017F;chmeiß beleget/ <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">cap.</hi> 2.</hi> Denn das Ge-<lb/>
richte deß HErren fa&#x0364;het vom Hau&#x017F;e Gottes an/ <hi rendition="#i">1. <hi rendition="#aq">Pet.</hi> 4.</hi><lb/>
Vnd was nach &#x017F;einem Nahmen genennet/ muß zum fo-<lb/>
der&#x017F;ten Angriff herhalten/ <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Jer. 25. v.</hi> 29.</hi> Vnd auff die<lb/>
lieb&#x017F;ten Kinder leget der liebe <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Gott</hi></hi> gemeiniglich die<lb/>
&#x017F;cha&#x0364;rffe&#x017F;ten Ruthen/ vnd zu&#x0364;chtiget &#x017F;ie/ <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Hebr.</hi></hi> 12.</p><lb/>
          <p>Al&#x017F;o &#x017F;aget auch der Engel zum Tobia <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">cap. 12. v.</hi> 13.</hi><lb/>
<fw type="catch" place="bottom"><hi rendition="#fr">Weil</hi></fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[7]/0007] Vnterrichtungs Predigt. EXORDIVM. ES iſt ein gemein vnnd wahres Sprichwort/ Jhr Adeliche/ hochbetruͤbte vnd doch von Gott geliebte Trawrher- tzen. Nulla calamitas ſola. Kein Vngluͤck allein. Dann es beuth ein Vngluͤck dem andern die Hand/ vnd wenn eins auffhoͤret/ ſo ſtehet das ander ſchon fuͤr der Thuͤr/ vnd Gottes Fluth rauſchen daher/ das hie eine Tieffe vnd da eine Tieffe brauſen Pſal. 42. Alſo das ein Menſch wol beklagen vnd ſagen mag mit Jobs Freun- de dem Eliphas im 5. cap. v. 7. Er ſey zum Vngluͤck ge- bohren/ wie die Vogel empor zum fliehen. Exempel duͤrffen wir nicht weit ſuchen/ an Jobo haben wirs Augenſcheinlich/ wie ein Vngluͤck das ander treibet/ cap. 1. ſo wol auch am Tobia/ der nicht allein im Exilio vnter der Tyranney deß Koͤnigs in Aſſyrien Sennaherips leben muͤſte/ ſondern auch wegen ſeiner Liebeswerck daß er die todten Jſraeliten heimlich begrub aller ſeiner Guͤter benommen/ dazu mit Blindheit von der Schwalben geſchmeiß beleget/ cap. 2. Denn das Ge- richte deß HErren faͤhet vom Hauſe Gottes an/ 1. Pet. 4. Vnd was nach ſeinem Nahmen genennet/ muß zum fo- derſten Angriff herhalten/ Jer. 25. v. 29. Vnd auff die liebſten Kinder leget der liebe Gott gemeiniglich die ſchaͤrffeſten Ruthen/ vnd zuͤchtiget ſie/ Hebr. 12. Alſo ſaget auch der Engel zum Tobia cap. 12. v. 13. Weil

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/523588
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/523588/7
Zitationshilfe: Schreck, Joachim: Trost vnnd Unterrichtungs Predigt. Lübeck, 1632, S. [7]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523588/7>, abgerufen am 03.12.2024.