Schreck, Joachim: Trost vnnd Unterrichtungs Predigt. Lübeck, 1632.Vnterrichtungs Predigt. Die 2. Motive, ist AEtatis perfectae perfectio, daß Dann das vollkommen Alter bestehet nicht in vie- I. In sapientia, Klugheit vnter den Menschen Diese Klugheit beruhet vnd bestehet in der Gott- 2. So bestehet das vollkommen Alter/ nuß B iij
Vnterrichtungs Predigt. Die 2. Motive, iſt Ætatis perfectæ perfectio, daß Dann das vollkommen Alter beſtehet nicht in vie- I. In ſapientia, Klugheit vnter den Menſchen Dieſe Klugheit beruhet vnd beſtehet in der Gott- 2. So beſtehet das vollkommen Alter/ nuß B iij
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <pb facs="#f0013" n="[13]"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Vnterrichtungs Predigt.</hi> </fw><lb/> <p><hi rendition="#fr">Die</hi> 2. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Motive,</hi></hi> <hi rendition="#fr">iſt</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Ætatis perfectæ perfectio,</hi></hi> daß<lb/> ſie ein ehrliches Alter erreichet vnd vollkommen worden<lb/> ſeynd.</p><lb/> <p>Dann das vollkommen Alter beſtehet nicht in vie-<lb/> len Jahren vnd grawen Haren/ da auch die Gottloſen<lb/> vnnd Suͤnden Knechte <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Eſa. 65. v.</hi> 20.</hi> ſo von hundert<lb/> Jahren Knaben genennet/ ſondern wie der Text zeiget/<lb/> beſtehet die vollkommenheit deß Alters.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">I. In ſapientia,</hi></hi><hi rendition="#fr">Klugheit vnter den Menſchen<lb/> iſt das rechte grawe Haar/ vnd ein vnbeflecket<lb/> Leben/ iſt das rechte Alter.</hi><hi rendition="#aq">Ariſtoteles 1. Eth.</hi> 1.<lb/> machet einen vnterſcheid vnter die Kinder am Verſtande<lb/> vnd alt von Jahren/ vnd vnter die Kinder an Jahren<lb/> vnd alt am Verſtande.</p><lb/> <p>Dieſe Klugheit beruhet vnd beſtehet in der Gott-<lb/> ſeligkeit die zu allen dingen nutz iſt/ vnd hat Verheiſſung<lb/> zu dieſem vnd zukuͤnfftigen Leben. <hi rendition="#i">1. <hi rendition="#aq">Tim.</hi> 4.</hi> Wie auch<lb/> nichts wenigers in Erkentnuß Gottes/ dañ <hi rendition="#k">Go</hi>tt kennen<lb/> iſt ein vollkommen Gerechtigkeit/ vnd ſeine Macht wiſ-<lb/> ſen/ iſt eine Wurtzel deß ewigen Lebens/ <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Sap. 15. v.</hi> 3.</hi></p><lb/> <p>2. <hi rendition="#fr">So beſtehet das vollkommen Alter/</hi><lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">in vitainculpata,</hi></hi> Jn einem reinen vnbefleckten Leben/ ſo<lb/> bald wir Chriſtum angezogen in der Tauffe/ <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Gal. 3. v.</hi> 27.</hi><lb/> ſeynd wir vollkommen vnd koͤnnen ſeelig ſterben/ dahin<lb/> ſiehet S. Paulus in ſeiner Vermahnung 1. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Cor. 14.<lb/> v.</hi> 20.</hi> Wenn er anhelt bey den Erwachſenen vnd Viel-<lb/> jaͤhrigen/ ſie ſollen Kinder werden/ nicht an der Ver-<lb/> ſtaͤndnuß/ ſondern an der Boßheit/ an dem Verſtaͤnd-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">B iij</fw><fw place="bottom" type="catch">nuß</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[13]/0013]
Vnterrichtungs Predigt.
Die 2. Motive, iſt Ætatis perfectæ perfectio, daß
ſie ein ehrliches Alter erreichet vnd vollkommen worden
ſeynd.
Dann das vollkommen Alter beſtehet nicht in vie-
len Jahren vnd grawen Haren/ da auch die Gottloſen
vnnd Suͤnden Knechte Eſa. 65. v. 20. ſo von hundert
Jahren Knaben genennet/ ſondern wie der Text zeiget/
beſtehet die vollkommenheit deß Alters.
I. In ſapientia, Klugheit vnter den Menſchen
iſt das rechte grawe Haar/ vnd ein vnbeflecket
Leben/ iſt das rechte Alter. Ariſtoteles 1. Eth. 1.
machet einen vnterſcheid vnter die Kinder am Verſtande
vnd alt von Jahren/ vnd vnter die Kinder an Jahren
vnd alt am Verſtande.
Dieſe Klugheit beruhet vnd beſtehet in der Gott-
ſeligkeit die zu allen dingen nutz iſt/ vnd hat Verheiſſung
zu dieſem vnd zukuͤnfftigen Leben. 1. Tim. 4. Wie auch
nichts wenigers in Erkentnuß Gottes/ dañ Gott kennen
iſt ein vollkommen Gerechtigkeit/ vnd ſeine Macht wiſ-
ſen/ iſt eine Wurtzel deß ewigen Lebens/ Sap. 15. v. 3.
2. So beſtehet das vollkommen Alter/
in vitainculpata, Jn einem reinen vnbefleckten Leben/ ſo
bald wir Chriſtum angezogen in der Tauffe/ Gal. 3. v. 27.
ſeynd wir vollkommen vnd koͤnnen ſeelig ſterben/ dahin
ſiehet S. Paulus in ſeiner Vermahnung 1. Cor. 14.
v. 20. Wenn er anhelt bey den Erwachſenen vnd Viel-
jaͤhrigen/ ſie ſollen Kinder werden/ nicht an der Ver-
ſtaͤndnuß/ ſondern an der Boßheit/ an dem Verſtaͤnd-
nuß
B iij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |