Schreck, Joachim: Trost vnnd Unterrichtungs Predigt. Lübeck, 1632.Trost vnd Jugend der Natur das Gelübte bezahlen/ daß jhre See-le von jhrem Leibe abgesondert/ vnd also eine aufflösung der Natürlichen vereinigung geschicht/ durch welche die beyden als Gast vnd Herberge von einander gesondert/ das heist hie die Schrifft/ Sterben. Wie solchem Sterben alle Menschen vnterworf- Mors certa est incerta dies, hora agnita nulli. I. Temporalis, da die Leiber ruhen in jhren Grabste- Sap. 3.II. AEterna, der Seelen nach/ da ruhen die See- Die
Troſt vnd Jugend der Natur das Geluͤbte bezahlen/ daß jhre See-le von jhrem Leibe abgeſondert/ vnd alſo eine auffloͤſung der Natuͤrlichen vereinigung geſchicht/ durch welche die beyden als Gaſt vnd Herberge von einander geſondert/ das heiſt hie die Schrifft/ Sterben. Wie ſolchem Sterben alle Menſchen vnterworf- Mors certa eſt incerta dies, hora agnita nulli. I. Temporalis, da die Leiber ruhen in jhren Grabſte- Sap. 3.II. Æterna, der Seelen nach/ da ruhen die See- Die
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Troſt vnd
Jugend der Natur das Geluͤbte bezahlen/ daß jhre See-
le von jhrem Leibe abgeſondert/ vnd alſo eine auffloͤſung
der Natuͤrlichen vereinigung geſchicht/ durch welche die
beyden als Gaſt vnd Herberge von einander geſondert/
das heiſt hie die Schrifft/ Sterben.
Wie ſolchem Sterben alle Menſchen vnterworf-
fen/ Gerechte vnd Vngerechte/ Alt vnd Junge Heb. 9.
v. 27. Der Todt iſt zu allen Menſchen hindurch gedrun-
gen/ dieweil ſie alle geſuͤndiget haben/ Rom. 5. v. 12. Es
iſt der alte Bund/ Menſch du muſt ſterben/ Syr. 14. Ja
nichts gewiſſers als der Todt/ aber nichts vngewiſſers
fuͤr vnſeren Augen/ als die Zeit/ Ort/ Arth vnd Weiſe/
nach dem gemeinen Verſchlein:
Mors certa eſt incerta dies, hora agnita nulli.
Die Ruhe aber/ darzu die Gerechten/ die von jhren Le-
ben in dieſer Welt mit Gott durch den Glauben an Chri-
ſtum in jhren gewiſſen Ruhe vnd Friede gehabt/ Rom. 5.
v. 1. durch den Todt vnd Sterben gelangen/ iſt zweyer-
ley.
I. Temporalis, da die Leiber ruhen in jhren Grabſte-
ten vnd Schlaffkammern ceſſando à laboribus ſuis,
Apoc. 14. v. 13. Je eher nun ein Menſch ſtirbt/ je eher er
zu Ruhe befodert wird.
II. Æterna, der Seelen nach/ da ruhen die See-
len in der Hand Gottes/ Nach aufferweckung deß Leibes
werden ſie ruhen dem Leibe vnd der Seelen nach bey
Gott im Himmel/ da ſie einen Sabbath nach dem an-
dern haben vnd feyren werden ewiglich/ Eſa. 66. v. 26.
Sap. 3.
Die
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