Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wollenberg, Jacob: Amuletum spiritvale, Oder Geistliche Seelen Artzeney. Riga, 1630.

Bild:
<< vorherige Seite

Vorrede.
Jacob. 4.
14.
da gewest. Jacob. 4. Vergleichet er jhn einen
Dampff: Was ist vnser Leben? Ein Dampff
ists/ der eine kleine zeit wehret/ darnach aber ver-
schwindet er. Wenn ein jeder dieses alles wol er-
Rom. 12.
16.
weget vnd beweget/ so wird er sich wol herunter
halten zu den Niedrigen Rom. 12. vnd mit Sy-
Syr. 10.
9. 10.
rach sprechen auß dem 10. Capittel. Was erhebt
sich doch die arme Erde vnd Asche? Jst er doch
ein eitel schädtlicher Koht/ weil er noch lebet/ vnd
wenn der Artzt schon lang daran flicket/ so gehets
doch entlich also/ Heute König/ Morgen todt/ vnd
wenn der Mensch todt ist/ so fressen jhn die
Schlangen vnd Würme. Zum Dritten wird
3.
Conditio
nostra fu-
tura.
vns in diesen Worten gezeiget Conditio nostrafu-
tura,
vnser künfftiger zustand/ den es hernach mit
vns gewinnen wird/ davon heist es: Du solt wie-
der zur Erden werden. Das ist nun die clausula
itineris humani,
der beschluß vnser Menschlichen
Wanderschafft in diesem Leben. Denn da hat ein
jeder seine zeit/ vnd ist einem jeglichem ein ziel ge-
Job. 14.
5.
setzet/ das wird er nicht vbergehen/ Job. 14. Da-
fär erschrecken nun zwar die jenigen/ welche täg-
Sap. 2. 6.lich der Welt Liedlein anstimmen/ Sap. 2. Woll-
her lasset vns woll leben/ vnd vnsers Leibes ge-
Luc. 12.
19.
brauchen/ vnd Luc. 12. Nun meine liebe Seele ha-
be einen guten Muht. Wir aber/ die wir Kinder

GOttes

Vorrede.
Jacob. 4.
14.
da geweſt. Jacob. 4. Vergleichet er jhn einen
Dampff: Was iſt vnſer Leben? Ein Dampff
iſts/ der eine kleine zeit wehret/ darnach aber ver-
ſchwindet er. Wenn ein jeder dieſes alles wol er-
Rom. 12.
16.
weget vnd beweget/ ſo wird er ſich wol herunter
halten zu den Niedrigen Rom. 12. vnd mit Sy-
Syr. 10.
9. 10.
rach ſprechen auß dem 10. Capittel. Was erhebt
ſich doch die arme Erde vnd Aſche? Jſt er doch
ein eitel ſchaͤdtlicher Koht/ weil er noch lebet/ vnd
wenn der Artzt ſchon lang daran flicket/ ſo gehets
doch entlich alſo/ Heute Koͤnig/ Morgen todt/ vnd
wenn der Menſch todt iſt/ ſo freſſen jhn die
Schlangen vnd Wuͤrme. Zum Dritten wird
3.
Conditio
noſtra fu-
tura.
vns in dieſen Worten gezeiget Conditio noſtrafu-
tura,
vnſer kuͤnfftiger zuſtand/ den es hernach mit
vns gewinnen wird/ davon heiſt es: Du ſolt wie-
der zur Erden werden. Das iſt nun die clauſula
itineris humani,
der beſchluß vnſer Menſchlichen
Wanderſchafft in dieſem Leben. Denn da hat ein
jeder ſeine zeit/ vnd iſt einem jeglichem ein ziel ge-
Job. 14.
5.
ſetzet/ das wird er nicht vbergehen/ Job. 14. Da-
faͤr erſchrecken nun zwar die jenigen/ welche taͤg-
Sap. 2. 6.lich der Welt Liedlein anſtimmen/ Sap. 2. Woll-
her laſſet vns woll leben/ vnd vnſers Leibes ge-
Luc. 12.
19.
brauchen/ vnd Luc. 12. Nun meine liebe Seele ha-
be einen guten Muht. Wir aber/ die wir Kinder

GOttes
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="preface" n="1">
        <p><pb facs="#f0006" n="4"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#b">Vorrede.</hi></fw><lb/><note place="left">Jacob. 4.<lb/>
14.</note>da gewe&#x017F;t. Jacob. 4. Vergleichet er jhn einen<lb/>
Dampff: Was i&#x017F;t vn&#x017F;er Leben<hi rendition="#i">?</hi> Ein Dampff<lb/>
i&#x017F;ts/ der eine kleine zeit wehret/ darnach aber ver-<lb/>
&#x017F;chwindet er. Wenn ein jeder die&#x017F;es alles wol er-<lb/><note place="left">Rom. 12.<lb/>
16.</note>weget vnd beweget/ &#x017F;o wird er &#x017F;ich wol herunter<lb/>
halten zu den Niedrigen Rom. 12. vnd mit Sy-<lb/><note place="left">Syr. 10.<lb/>
9. 10.</note>rach &#x017F;prechen auß dem 10. Capittel. Was erhebt<lb/>
&#x017F;ich doch die arme Erde vnd A&#x017F;che? J&#x017F;t er doch<lb/>
ein eitel &#x017F;cha&#x0364;dtlicher Koht/ weil er noch lebet/ vnd<lb/>
wenn der Artzt &#x017F;chon lang daran flicket/ &#x017F;o gehets<lb/>
doch entlich al&#x017F;o/ Heute Ko&#x0364;nig/ Morgen todt/ vnd<lb/>
wenn der Men&#x017F;ch todt i&#x017F;t/ &#x017F;o fre&#x017F;&#x017F;en jhn die<lb/>
Schlangen vnd Wu&#x0364;rme. Zum Dritten wird<lb/><note place="left">3.<lb/><hi rendition="#aq">Conditio<lb/>
no&#x017F;tra fu-<lb/>
tura.</hi></note>vns in die&#x017F;en Worten gezeiget <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Conditio no&#x017F;trafu-<lb/>
tura,</hi></hi> vn&#x017F;er ku&#x0364;nfftiger zu&#x017F;tand/ den es hernach mit<lb/>
vns gewinnen wird/ davon hei&#x017F;t es: Du &#x017F;olt wie-<lb/>
der zur Erden werden. Das i&#x017F;t nun die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">clau&#x017F;ula<lb/>
itineris humani,</hi></hi> der be&#x017F;chluß vn&#x017F;er Men&#x017F;chlichen<lb/>
Wander&#x017F;chafft in die&#x017F;em Leben. Denn da hat ein<lb/>
jeder &#x017F;eine zeit/ vnd i&#x017F;t einem jeglichem ein ziel ge-<lb/><note place="left">Job. 14.<lb/>
5.</note>&#x017F;etzet/ das wird er nicht vbergehen/ Job. 14. Da-<lb/>
fa&#x0364;r er&#x017F;chrecken nun zwar die jenigen/ welche ta&#x0364;g-<lb/><note place="left">Sap. 2. 6.</note>lich der Welt Liedlein an&#x017F;timmen/ Sap. 2. Woll-<lb/>
her la&#x017F;&#x017F;et vns woll leben/ vnd vn&#x017F;ers Leibes ge-<lb/><note place="left">Luc. 12.<lb/>
19.</note>brauchen/ vnd Luc. 12. Nun meine liebe Seele ha-<lb/>
be einen guten Muht. Wir aber/ die wir Kinder<lb/>
<fw type="catch" place="bottom">GOttes</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[4/0006] Vorrede. da geweſt. Jacob. 4. Vergleichet er jhn einen Dampff: Was iſt vnſer Leben? Ein Dampff iſts/ der eine kleine zeit wehret/ darnach aber ver- ſchwindet er. Wenn ein jeder dieſes alles wol er- weget vnd beweget/ ſo wird er ſich wol herunter halten zu den Niedrigen Rom. 12. vnd mit Sy- rach ſprechen auß dem 10. Capittel. Was erhebt ſich doch die arme Erde vnd Aſche? Jſt er doch ein eitel ſchaͤdtlicher Koht/ weil er noch lebet/ vnd wenn der Artzt ſchon lang daran flicket/ ſo gehets doch entlich alſo/ Heute Koͤnig/ Morgen todt/ vnd wenn der Menſch todt iſt/ ſo freſſen jhn die Schlangen vnd Wuͤrme. Zum Dritten wird vns in dieſen Worten gezeiget Conditio noſtrafu- tura, vnſer kuͤnfftiger zuſtand/ den es hernach mit vns gewinnen wird/ davon heiſt es: Du ſolt wie- der zur Erden werden. Das iſt nun die clauſula itineris humani, der beſchluß vnſer Menſchlichen Wanderſchafft in dieſem Leben. Denn da hat ein jeder ſeine zeit/ vnd iſt einem jeglichem ein ziel ge- ſetzet/ das wird er nicht vbergehen/ Job. 14. Da- faͤr erſchrecken nun zwar die jenigen/ welche taͤg- lich der Welt Liedlein anſtimmen/ Sap. 2. Woll- her laſſet vns woll leben/ vnd vnſers Leibes ge- brauchen/ vnd Luc. 12. Nun meine liebe Seele ha- be einen guten Muht. Wir aber/ die wir Kinder GOttes Jacob. 4. 14. Rom. 12. 16. Syr. 10. 9. 10. 3. Conditio noſtra fu- tura. Job. 14. 5. Sap. 2. 6. Luc. 12. 19.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/523587
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/523587/6
Zitationshilfe: Wollenberg, Jacob: Amuletum spiritvale, Oder Geistliche Seelen Artzeney. Riga, 1630, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523587/6>, abgerufen am 24.11.2024.