Dilger, Daniel: Christliche Leichpredigt. Danzig, 1629.Leichpredigt. ist löblich vnd herrlich/ was dem Vaterlan-de zu nutze gethan wird/ solt es auch Gutt vnd Blut kosten. Solches hat er auch in dieser Reise bewiesen. Wie er ins Lager kommen/ haben sich die Herren Königliche Commissarien verwun- dert/ das er in solchem Alter dohin käme/ jhn auch wegen des Ortes/ auch anderer vngelegenheit hal- ben beklaget. Er ist auch balde in grosse Lei- besschwachert gefallen/ welche der böse geruch vnd stanck der Todten Cörper/ die an der Peste/ Blut- gange/ vnd andern Kranckheiten gestorben/ vnd zer- strewet vnbegraben gelegen/ nebenst anderer vngele- genheit vervrsachet. Jst darauff gantz Matt vnnd schwach wieder anhero nach Dantzig gebracht. Ob man nun woll alle mügliche mittel gebrauchet jhn wieder zu stärcken vnd zu kräfften zubringen/ hats doch nicht verschlagen wollen. Dann vnnd wann hat es das ansehen gehabt/ als wolts sich zur besserung schi- cken/ Baldt aber bewiese sich grösser schwacheit. Zwar er ist mit seinem lieben Gotte zu frieden gewest/ in grosser gedult seinem lieben Gott außgehalten/ sich jhm trewlich ergeben. Zu einem Sehligen abscheid hat er sich auch bereit gemacht. Vnd nach dem er sein Christlich bekentnis gethan/ seinem E ij
Leichpredigt. iſt loͤblich vnd herrlich/ was dem Vaterlan-de zu nutze gethan wird/ ſolt es auch Gutt vnd Blut koſten. Solches hat er auch in dieſer Reiſe bewieſen. Wie er ins Lager kommen/ haben ſich die Herren Koͤnigliche Commiſſarien verwun- dert/ das er in ſolchem Alter dohin kaͤme/ jhn auch wegen des Ortes/ auch anderer vngelegenheit hal- ben beklaget. Er iſt auch balde in groſſe Lei- besſchwachert gefallen/ welche der boͤſe geruch vnd ſtanck der Todten Coͤrper/ die an der Peſte/ Blut- gange/ vnd andern Kranckheiten geſtorben/ vnd zer- ſtrewet vnbegraben gelegen/ nebenſt anderer vngele- genheit vervrſachet. Jſt darauff gantz Matt vnnd ſchwach wieder anhero nach Dantzig gebracht. Ob man nun woll alle muͤgliche mittel gebrauchet jhn wieder zu ſtaͤrckẽ vnd zu kraͤfften zubringen/ hats doch nicht verſchlagen wollen. Dann vnnd wann hat es das anſehen gehabt/ als wolts ſich zur beſſerung ſchi- cken/ Baldt aber bewieſe ſich groͤſſer ſchwacheit. Zwar er iſt mit ſeinem lieben Gotte zu frieden geweſt/ in groſſer gedult ſeinem lieben Gott außgehalten/ ſich jhm trewlich ergeben. Zu einem Sehligen abſcheid hat er ſich auch bereit gemacht. Vnd nach dem er ſein Chriſtlich bekentnis gethan/ ſeinem E ij
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Leichpredigt.
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de zu nutze gethan wird/ ſolt es auch Gutt
vnd Blut koſten. Solches hat er auch in dieſer
Reiſe bewieſen. Wie er ins Lager kommen/ haben
ſich die Herren Koͤnigliche Commiſſarien verwun-
dert/ das er in ſolchem Alter dohin kaͤme/ jhn auch
wegen des Ortes/ auch anderer vngelegenheit hal-
ben beklaget. Er iſt auch balde in groſſe Lei-
besſchwachert gefallen/ welche der boͤſe geruch vnd
ſtanck der Todten Coͤrper/ die an der Peſte/ Blut-
gange/ vnd andern Kranckheiten geſtorben/ vnd zer-
ſtrewet vnbegraben gelegen/ nebenſt anderer vngele-
genheit vervrſachet. Jſt darauff gantz Matt vnnd
ſchwach wieder anhero nach Dantzig gebracht. Ob
man nun woll alle muͤgliche mittel gebrauchet jhn
wieder zu ſtaͤrckẽ vnd zu kraͤfften zubringen/ hats doch
nicht verſchlagen wollen. Dann vnnd wann hat es
das anſehen gehabt/ als wolts ſich zur beſſerung ſchi-
cken/ Baldt aber bewieſe ſich groͤſſer ſchwacheit.
Zwar er iſt mit ſeinem lieben Gotte zu frieden geweſt/
in groſſer gedult ſeinem lieben Gott außgehalten/
ſich jhm trewlich ergeben. Zu einem Sehligen
abſcheid hat er ſich auch bereit gemacht.
Vnd nach dem er ſein Chriſtlich bekentnis gethan/
ſeinem
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Zitationshilfe: | Dilger, Daniel: Christliche Leichpredigt. Danzig, 1629, S. [35]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523581/35>, abgerufen am 23.07.2024. |