Dilger, Daniel: Christliche Leichpredigt. Danzig, 1629.Christliche Regieret ein gerades Scepter; in Welt reichen wiles nicht alle zeit Schnur recht zugehen/ do vbersiehet Gott gar viele/ helt viele zu gutte: Vnd das solten Menschen auch thun/ nicht alles auff des genaugste herfür suchen vnd straffen. 3. Wird auch ge- dacht/ das es geschehen sey/ vnd das er ge- storben sey nach dem Worte des HErren. Hie wird mit dieser rede gar viel angedeutet/ als das 1. er eines sanfften vnd stillen Todes gestorben/ das er wol wenig/ auch gar nicht Todes bitterkeit em- pfunden vnd gefühlet hat. Wie auch der Alte Si- meon gewißlich/ do er gesaget hatte. HErr laß etc. wie du gesaget hast/ bald darauff gar sanff- te wird ein geschlaffen sein. 2. Daß alles nach dem gnedigen vnd heiligen willen Gottes geschehen. Also sterben noch heute vnsers lieben GOttes Knech- te vnd Diener/ nach Gottes willen/ er ist vnser Leben vnnd langes Alter. Darumb lerne nun ein jeder Christ/ beydes in dem leben vnd sterben/ sich in den willen Gottes ergeben: Vnd wenn GOtt saget/ Die Zeit ist herbey kommen/ das du sterben solt/ nur willig vnd gehorsamlich gesaget: Herr/ dein wille geschehe. Denn es heist doch/ vnnd ist recht gesagt von den Alten Hominis Christiani est,
Chriſtliche Regieret ein gerades Scepter; in Welt reichen wiles nicht alle zeit Schnur recht zugehen/ do vberſiehet Gott gar viele/ helt viele zu gutte: Vnd das ſolten Menſchen auch thun/ nicht alles auff des genaugſte herfuͤr ſuchen vnd ſtraffen. 3. Wird auch ge- dacht/ das es geſchehen ſey/ vnd das er ge- ſtorben ſey nach dem Worte des HErren. Hie wird mit dieſer rede gar viel angedeutet/ als das 1. er eines ſanfften vnd ſtillen Todes geſtorben/ das er wol wenig/ auch gar nicht Todes bitterkeit em- pfunden vnd gefuͤhlet hat. Wie auch der Alte Si- meon gewißlich/ do er geſaget hatte. HErr laß ꝛc. wie du geſaget haſt/ bald darauff gar ſanff- te wird ein geſchlaffen ſein. 2. Daß alles nach dem gnedigen vnd heiligen willen Gottes geſchehen. Alſo ſterben noch heute vnſers lieben GOttes Knech- te vnd Diener/ nach Gottes willen/ er iſt vnſer Leben vnnd langes Alter. Darumb lerne nun ein jeder Chriſt/ beydes in dem leben vnd ſterben/ ſich in den willen Gottes ergeben: Vnd wenn GOtt ſaget/ Die Zeit iſt herbey kommen/ das du ſterben ſolt/ nur willig vnd gehorſamlich geſaget: Herr/ dein wille geſchehe. Denn es heiſt doch/ vnnd iſt recht geſagt von den Alten Hominis Chriſtiani eſt,
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0024" n="[24]"/><fw type="header" place="top">Chriſtliche</fw><lb/> Regieret ein gerades Scepter; in Welt reichen wil<lb/> es nicht alle zeit Schnur recht zugehen/ do vberſiehet<lb/> Gott gar viele/ helt viele zu gutte: Vnd das ſolten<lb/> Menſchen auch thun/ nicht alles auff des genaugſte<lb/> herfuͤr ſuchen vnd ſtraffen.<space dim="horizontal"/> 3.<space dim="horizontal"/> <hi rendition="#fr">Wird auch ge-<lb/> dacht/ das es geſchehen ſey/ vnd das er ge-<lb/> ſtorben ſey nach dem Worte des <hi rendition="#k">HEr</hi>ren.</hi><lb/> Hie wird mit dieſer rede gar viel angedeutet/ als das<lb/> 1. er eines ſanfften vnd ſtillen Todes geſtorben/ das<lb/> er wol wenig/ auch gar nicht Todes bitterkeit em-<lb/> pfunden vnd gefuͤhlet hat. Wie auch der Alte Si-<lb/> meon gewißlich/ do er geſaget hatte. <hi rendition="#fr">HErr laß ꝛc.<lb/> wie du geſaget haſt/</hi> bald darauff gar ſanff-<lb/> te wird ein geſchlaffen ſein.<space dim="horizontal"/> 2.<space dim="horizontal"/> Daß alles nach<lb/> dem gnedigen vnd heiligen willen Gottes geſchehen.<lb/> Alſo ſterben noch heute vnſers lieben GOttes Knech-<lb/> te vnd Diener/ nach Gottes willen/ er iſt vnſer Leben<lb/> vnnd langes Alter. Darumb lerne nun ein jeder<lb/> Chriſt/ beydes in dem leben vnd ſterben/ ſich in den<lb/> willen Gottes ergeben: Vnd wenn GOtt ſaget/<lb/><hi rendition="#fr">Die Zeit iſt herbey kommen/ das du ſterben<lb/> ſolt/</hi> nur willig vnd gehorſamlich geſaget: <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Herr/</hi></hi><lb/> dein wille geſchehe.</hi> Denn es heiſt doch/ vnnd iſt<lb/> recht geſagt von den Alten <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Hominis Chriſtiani</hi></hi><lb/> <fw type="catch" place="bottom"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">eſt,</hi></hi></fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[24]/0024]
Chriſtliche
Regieret ein gerades Scepter; in Welt reichen wil
es nicht alle zeit Schnur recht zugehen/ do vberſiehet
Gott gar viele/ helt viele zu gutte: Vnd das ſolten
Menſchen auch thun/ nicht alles auff des genaugſte
herfuͤr ſuchen vnd ſtraffen. 3. Wird auch ge-
dacht/ das es geſchehen ſey/ vnd das er ge-
ſtorben ſey nach dem Worte des HErren.
Hie wird mit dieſer rede gar viel angedeutet/ als das
1. er eines ſanfften vnd ſtillen Todes geſtorben/ das
er wol wenig/ auch gar nicht Todes bitterkeit em-
pfunden vnd gefuͤhlet hat. Wie auch der Alte Si-
meon gewißlich/ do er geſaget hatte. HErr laß ꝛc.
wie du geſaget haſt/ bald darauff gar ſanff-
te wird ein geſchlaffen ſein. 2. Daß alles nach
dem gnedigen vnd heiligen willen Gottes geſchehen.
Alſo ſterben noch heute vnſers lieben GOttes Knech-
te vnd Diener/ nach Gottes willen/ er iſt vnſer Leben
vnnd langes Alter. Darumb lerne nun ein jeder
Chriſt/ beydes in dem leben vnd ſterben/ ſich in den
willen Gottes ergeben: Vnd wenn GOtt ſaget/
Die Zeit iſt herbey kommen/ das du ſterben
ſolt/ nur willig vnd gehorſamlich geſaget: Herr/
dein wille geſchehe. Denn es heiſt doch/ vnnd iſt
recht geſagt von den Alten Hominis Chriſtiani
eſt,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/523581 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/523581/24 |
Zitationshilfe: | Dilger, Daniel: Christliche Leichpredigt. Danzig, 1629, S. [24]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523581/24>, abgerufen am 22.07.2024. |