Güttner, Gabriel: Trias Primitiarum Das ist: Drey Chrisliche Predigten. Leipzig, 1616.Die Ander Leichpredigt. Wie solte Gott mit vns zurnen/ weil jhr so einenGott zurnet 1. Einen M iij
Die Ander Leichpredigt. Wie ſolte Gott mit vns zurnen/ weil jhr ſo einenGott zurnet 1. Einen M iij
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsPersonalia" n="2"> <pb facs="#f0093" n="91"/> <fw type="header" place="top"> <hi rendition="#b">Die Ander Leichpredigt.</hi> </fw><lb/> <p>Wie ſolte Gott mit vns <hi rendition="#fr">zurnen/</hi> weil jhr ſo einen<note place="right">Gott zurnet<lb/> nicht.</note><lb/> trewen Advocaten <hi rendition="#fr">vnd Fuͤrſprecher bey jhm habt/</hi><note place="right">1. <hi rendition="#aq">Ioh. 2. ꝟ</hi> 1</note><lb/><hi rendition="#fr">nemlich/ Jeſum Chriſtum/ der gerecht iſt.</hi> Vnd<note place="right"><hi rendition="#aq">Eſa. 27. ꝟ</hi> 4</note><lb/> der es dahin bringet/ das Gott nicht mehr mit euch zuͤr-<lb/> net? Darumb kaſt hier viel mehr bey euch gelten/ den<note place="right"><hi rendition="#aq">Eſa. 54. ꝟ 9<lb/> ꝟ</hi> 10.</note><lb/> thewren Eydſchwur Gottes/ Eſa. 54. da er ſpricht: <hi rendition="#fr">Al-<lb/> ſo habe ich geſchworen/ das ich nicht vber dich<lb/> zuͤrnen/ noch dich ſchelten wil: Denn es ſollen<lb/> wol Berge weichen/ vnd Huͤgel hinfallen/ Aber<lb/> meine Gnade ſol nicht von dir weichen/ vnd der<lb/> Bundt meines Friedes/ ſoll nicht hinfallen/<lb/> ſpricht der HErr dein erbarmer.</hi> Vnd was Joel 2.<note place="right"><hi rendition="#aq">Ioel. 2. ꝟ</hi> 13</note><lb/> geſchrieben ſtehet: <hi rendition="#fr">Der HErr iſt gnedig/ barm-<lb/> hertzig/ geduͤltig vnd von groſſer Guͤte/ vnd re-<lb/> wet jhn balde der ſtraffe.</hi> Wie ſolte euch Gott <hi rendition="#fr">ver-</hi><note place="right">Gott verleſſet<lb/> vnd vergiſſet<lb/> nicht.</note><lb/><hi rendition="#fr">laſſen/ oder ewer vergeſſen/</hi> weil er auch euch in ſeine<lb/> Gnadenhand/ als gleich in ein <hi rendition="#aq">Memorial</hi> vñ Denckzet-<lb/> tel/ ſo eigen hat auffgezeichnet? Jhr ſprecht wol in ew-<lb/> rem hertzen/ mit dem betruͤbten Zion: <hi rendition="#fr">Der HErr<lb/> hat mich verlaſſen: Der HErr hat mein vergeſ-</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">Eſa. 49. ꝟ</hi> 14</note><lb/><hi rendition="#fr">ſen/</hi> Eſa. 49. <hi rendition="#fr">Aber kan auch eine leibliche Mutter<lb/> jhres Kindes vergeſſen/ das ſie ſich nicht erbar-<lb/> me vber den Sohn jhres Leibes? Vnd ob ſie</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">verſ.</hi> 15.</note><lb/><hi rendition="#fr">ſchon deſſelben vergeſſe/ ſo kan doch Gott ewer</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">verſ.</hi> 16</note><lb/><hi rendition="#fr">nicht vergeſſen: Deñ er auch euch in ſeine Hende<lb/> hat eingezeichnet.</hi> Darumb ſchlaget alle ewre traw-<note place="right"><hi rendition="#aq">Affirmati<supplied>v</supplied>a.</hi></note><lb/> rige vnd ſchwermuͤtige Gedancken aus ewrem hertzen/<lb/> vnd erinnert euch viel mehr aus Gottes Worte/ daß<note place="right">Gott iſt im<lb/> Creutz.</note><lb/> jhr auch mitten in dieſem Creutzſtande an Gott habt:</p><lb/> <fw type="sig" place="bottom"> <hi rendition="#fr">M iij</hi> </fw> <fw type="catch" place="bottom">1. <hi rendition="#fr">Einen</hi></fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [91/0093]
Die Ander Leichpredigt.
Wie ſolte Gott mit vns zurnen/ weil jhr ſo einen
trewen Advocaten vnd Fuͤrſprecher bey jhm habt/
nemlich/ Jeſum Chriſtum/ der gerecht iſt. Vnd
der es dahin bringet/ das Gott nicht mehr mit euch zuͤr-
net? Darumb kaſt hier viel mehr bey euch gelten/ den
thewren Eydſchwur Gottes/ Eſa. 54. da er ſpricht: Al-
ſo habe ich geſchworen/ das ich nicht vber dich
zuͤrnen/ noch dich ſchelten wil: Denn es ſollen
wol Berge weichen/ vnd Huͤgel hinfallen/ Aber
meine Gnade ſol nicht von dir weichen/ vnd der
Bundt meines Friedes/ ſoll nicht hinfallen/
ſpricht der HErr dein erbarmer. Vnd was Joel 2.
geſchrieben ſtehet: Der HErr iſt gnedig/ barm-
hertzig/ geduͤltig vnd von groſſer Guͤte/ vnd re-
wet jhn balde der ſtraffe. Wie ſolte euch Gott ver-
laſſen/ oder ewer vergeſſen/ weil er auch euch in ſeine
Gnadenhand/ als gleich in ein Memorial vñ Denckzet-
tel/ ſo eigen hat auffgezeichnet? Jhr ſprecht wol in ew-
rem hertzen/ mit dem betruͤbten Zion: Der HErr
hat mich verlaſſen: Der HErr hat mein vergeſ-
ſen/ Eſa. 49. Aber kan auch eine leibliche Mutter
jhres Kindes vergeſſen/ das ſie ſich nicht erbar-
me vber den Sohn jhres Leibes? Vnd ob ſie
ſchon deſſelben vergeſſe/ ſo kan doch Gott ewer
nicht vergeſſen: Deñ er auch euch in ſeine Hende
hat eingezeichnet. Darumb ſchlaget alle ewre traw-
rige vnd ſchwermuͤtige Gedancken aus ewrem hertzen/
vnd erinnert euch viel mehr aus Gottes Worte/ daß
jhr auch mitten in dieſem Creutzſtande an Gott habt:
Gott zurnet
nicht.
1. Ioh. 2. ꝟ 1
Eſa. 27. ꝟ 4
Eſa. 54. ꝟ 9
ꝟ 10.
Ioel. 2. ꝟ 13
Gott verleſſet
vnd vergiſſet
nicht.
Eſa. 49. ꝟ 14
verſ. 15.
verſ. 16
Affirmativa.
Gott iſt im
Creutz.
1. Einen
M iij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |