Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Güttner, Gabriel: Trias Primitiarum Das ist: Drey Chrisliche Predigten. Leipzig, 1616.

Bild:
<< vorherige Seite

Die Ander Leichpredigt.
aller gläubigen Glauben halten/ daß beste bey denGal. 3. v. 21.
21. 26.

sachen thun muß/ sintemal dasselbe eben der Sieg
ist/ der die Welt/ den Tenffel/ vnd alles Vnglück1. Ioh. 5. v. 4
vberwindet: Dennoch aber wil jhme Gott solchesEphel. 5. v. 16
wolgefallen lassen/ vnd seinen gläubigen jhren ange-
wandten fleiß der Gottseligkeit gar reichlich/ auch im
ewigen Leben vergelten. Wie denn daher S. Paulus
auch sonsten sagt/ 1. Tim. 4. Die Gottseligkeit ist1. Tim. 4. v. 8
zu allen dingen nütz/ vnd hat verheissung dieses
vnd des zukünfftigen lebens.

Darumb sollen wir hierbey Vrsach nehmen/ vnsII. Nouthe-
tike,
desumpta ex
verbis prece.
T.

jederzeit der wahren Gottseligkeit zubefleissigen/ vnd
nach S. Pauli vermahnung/ einen guten Kampff des
Glaubens kempffen/ den Lauff vollenden/ vnd Glauben
vnd gutes Gewissen behalten/ auff daß wir mit frewden
vnd vnerschrocknem Gemüt die erscheinung Jesu Chri-
sti erwarten/ ansehen/ vnd solch Ehrenkrönlein in vnge-
zweiffelter hoffnung erlangen vnd vberkommen mögen.
Denn wie viel wagt doch sonsten manch junges Blüt-Amplificata
argumento a
minori.

lein/ vnd setzt offt Leib vnd Leben dran/ vnd in die schan-
tze/ damit es nur vor der Welt/ Ehr vnd Preiß/ neben1. Cor. 9. v. 25
26.

einem geringen Kleinodt/ davon bringen möge/ Wel-
ches doch alles jrrdisches vnd vergengliches thun ist:
Wie viel tausendmal mehr sollen wir keine mühe vnd fleiß
sparen/ da mit wir daß rechte Himmel Krönlein von Chri-
sto erlangen/ vnd dermaleins anhören mögen die tröstli-Matth. 25. v.
21. 23. 24.

che stimme: Euge serve fidelis, Ey du frommer vnd ge-
trewer kneche/ gehe ein in deines HErrn frewde/
ererbe das Reich/ das dir vnd allen gleubigen von

anbe-

Die Ander Leichpredigt.
aller glaͤubigen Glauben halten/ daß beſte bey denGal. 3. v. 21.
21. 26.

ſachen thun muß/ ſintemal daſſelbe eben der Sieg
iſt/ der die Welt/ den Tenffel/ vnd alles Vngluͤck1. Ioh. 5. v. 4
vberwindet: Dennoch aber wil jhme Gott ſolchesEphel. 5. v. 16
wolgefallen laſſen/ vnd ſeinen glaͤubigen jhren ange-
wandten fleiß der Gottſeligkeit gar reichlich/ auch im
ewigen Leben vergelten. Wie denn daher S. Paulus
auch ſonſten ſagt/ 1. Tim. 4. Die Gottſeligkeit iſt1. Tim. 4. v. 8
zu allen dingen nuͤtz/ vnd hat verheiſſung dieſes
vnd des zukuͤnfftigen lebens.

Darumb ſollen wir hierbey Vrſach nehmen/ vnsII. Νουϑε-
τικὴ,
deſumpta ex
verbis prece.
T.

jederzeit der wahren Gottſeligkeit zubefleiſſigen/ vnd
nach S. Pauli vermahnung/ einen guten Kampff des
Glaubens kempffen/ den Lauff vollenden/ vnd Glauben
vnd gutes Gewiſſen behalten/ auff daß wir mit frewden
vnd vnerſchrocknem Gemuͤt die erſcheinung Jeſu Chri-
ſti erwarten/ anſehen/ vnd ſolch Ehrenkroͤnlein in vnge-
zweiffelter hoffnung erlangen vnd vberkom̃en moͤgen.
Denn wie viel wagt doch ſonſten manch junges Bluͤt-Amplificata
argumento â
minori.

lein/ vnd ſetzt offt Leib vñ Leben dran/ vnd in die ſchan-
tze/ damit es nur vor der Welt/ Ehr vnd Preiß/ neben1. Cor. 9. v. 25
26.

einem geringen Kleinodt/ davon bringen moͤge/ Wel-
ches doch alles jrꝛdiſches vnd vergengliches thun iſt:
Wie viel tauſendmal mehr ſollẽ wir keine muͤhe vñ fleiß
ſparen/ da mit wir daß rechte Him̃el Kroͤnlein von Chri-
ſto erlangen/ vñ dermaleins anhoͤren moͤgen die troͤſtli-Matth. 25. v.
21. 23. 24.

che ſtimme: Euge ſerve fidelis, Ey du from̃er vnd ge-
trewer kneche/ gehe ein in deines HErrn frewde/
ererbe das Reich/ das dir vñ allen gleubigen von

anbe-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0087" n="85"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die Ander Leichpredigt.</hi></fw><lb/>
aller gla&#x0364;ubigen <hi rendition="#fr">Glauben halten/</hi> daß be&#x017F;te bey den<note place="right"><hi rendition="#aq">Gal. 3. v.</hi> 21.<lb/>
21. 26.</note><lb/>
&#x017F;achen thun muß/ &#x017F;intemal da&#x017F;&#x017F;elbe <hi rendition="#fr">eben der Sieg</hi><lb/>
i&#x017F;t/ <hi rendition="#fr">der die Welt/ den Tenffel/</hi> vnd alles Vnglu&#x0364;ck<note place="right">1. <hi rendition="#aq">Ioh. 5. v.</hi> 4</note><lb/><hi rendition="#fr">vberwindet:</hi> Dennoch aber wil jhme Gott &#x017F;olches<note place="right"><hi rendition="#aq">Ephel. 5. v.</hi> 16</note><lb/>
wolgefallen la&#x017F;&#x017F;en/ vnd &#x017F;einen gla&#x0364;ubigen jhren ange-<lb/>
wandten fleiß der Gott&#x017F;eligkeit gar reichlich/ auch im<lb/>
ewigen Leben vergelten. Wie denn daher S. Paulus<lb/>
auch &#x017F;on&#x017F;ten &#x017F;agt/ 1. Tim. 4. <hi rendition="#fr">Die Gott&#x017F;eligkeit i&#x017F;t</hi><note place="right">1. <hi rendition="#aq">Tim. 4. v.</hi> 8</note><lb/><hi rendition="#fr">zu allen dingen nu&#x0364;tz/ vnd hat verhei&#x017F;&#x017F;ung die&#x017F;es<lb/>
vnd des zuku&#x0364;nfftigen lebens.</hi></p><lb/>
            <p>Darumb &#x017F;ollen wir hierbey Vr&#x017F;ach nehmen/ vns<note place="right"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">II.</hi></hi> &#x039D;&#x03BF;&#x03C5;&#x03D1;&#x03B5;-<lb/>
&#x03C4;&#x03B9;&#x03BA;&#x1F74;,<lb/><hi rendition="#aq">de&#x017F;umpta ex<lb/>
verbis prece.<lb/>
T.</hi></note><lb/>
jederzeit der wahren Gott&#x017F;eligkeit zubeflei&#x017F;&#x017F;igen/ vnd<lb/>
nach S. Pauli vermahnung/ einen guten Kampff des<lb/>
Glaubens kempffen/ den Lauff vollenden/ vnd Glauben<lb/>
vnd gutes Gewi&#x017F;&#x017F;en behalten/ auff daß wir mit frewden<lb/>
vnd vner&#x017F;chrocknem Gemu&#x0364;t die er&#x017F;cheinung Je&#x017F;u Chri-<lb/>
&#x017F;ti erwarten/ an&#x017F;ehen/ vnd &#x017F;olch Ehrenkro&#x0364;nlein in vnge-<lb/>
zweiffelter hoffnung erlangen vnd vberkom&#x0303;en mo&#x0364;gen.<lb/>
Denn wie viel wagt doch &#x017F;on&#x017F;ten manch junges Blu&#x0364;t-<note place="right"><hi rendition="#aq">Amplificata<lb/>
argumento â<lb/>
minori.</hi></note><lb/>
lein/ vnd &#x017F;etzt offt Leib vn&#x0303; Leben dran/ vnd in die &#x017F;chan-<lb/>
tze/ damit es nur vor der Welt/ Ehr vnd Preiß/ neben<note place="right">1. <hi rendition="#aq">Cor. 9. v.</hi> 25<lb/>
26.</note><lb/>
einem geringen Kleinodt/ davon bringen mo&#x0364;ge/ Wel-<lb/>
ches doch alles jr&#xA75B;di&#x017F;ches vnd vergengliches thun i&#x017F;t:<lb/>
Wie viel tau&#x017F;endmal mehr &#x017F;olle&#x0303; wir keine mu&#x0364;he vn&#x0303; fleiß<lb/>
&#x017F;paren/ da mit wir daß rechte Him&#x0303;el Kro&#x0364;nlein von Chri-<lb/>
&#x017F;to erlangen/ vn&#x0303; dermaleins anho&#x0364;ren mo&#x0364;gen die tro&#x0364;&#x017F;tli-<note place="right"><hi rendition="#aq">Matth. 25. v.</hi><lb/>
21. 23. 24.</note><lb/>
che &#x017F;timme: <hi rendition="#aq">Euge &#x017F;erve fidelis,</hi> <hi rendition="#fr">Ey du from&#x0303;er vnd ge-<lb/>
trewer kneche/ gehe ein in deines HErrn frewde/<lb/>
ererbe das Reich/ das dir vn&#x0303; allen gleubigen von</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">anbe-</hi></fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[85/0087] Die Ander Leichpredigt. aller glaͤubigen Glauben halten/ daß beſte bey den ſachen thun muß/ ſintemal daſſelbe eben der Sieg iſt/ der die Welt/ den Tenffel/ vnd alles Vngluͤck vberwindet: Dennoch aber wil jhme Gott ſolches wolgefallen laſſen/ vnd ſeinen glaͤubigen jhren ange- wandten fleiß der Gottſeligkeit gar reichlich/ auch im ewigen Leben vergelten. Wie denn daher S. Paulus auch ſonſten ſagt/ 1. Tim. 4. Die Gottſeligkeit iſt zu allen dingen nuͤtz/ vnd hat verheiſſung dieſes vnd des zukuͤnfftigen lebens. Gal. 3. v. 21. 21. 26. 1. Ioh. 5. v. 4 Ephel. 5. v. 16 1. Tim. 4. v. 8 Darumb ſollen wir hierbey Vrſach nehmen/ vns jederzeit der wahren Gottſeligkeit zubefleiſſigen/ vnd nach S. Pauli vermahnung/ einen guten Kampff des Glaubens kempffen/ den Lauff vollenden/ vnd Glauben vnd gutes Gewiſſen behalten/ auff daß wir mit frewden vnd vnerſchrocknem Gemuͤt die erſcheinung Jeſu Chri- ſti erwarten/ anſehen/ vnd ſolch Ehrenkroͤnlein in vnge- zweiffelter hoffnung erlangen vnd vberkom̃en moͤgen. Denn wie viel wagt doch ſonſten manch junges Bluͤt- lein/ vnd ſetzt offt Leib vñ Leben dran/ vnd in die ſchan- tze/ damit es nur vor der Welt/ Ehr vnd Preiß/ neben einem geringen Kleinodt/ davon bringen moͤge/ Wel- ches doch alles jrꝛdiſches vnd vergengliches thun iſt: Wie viel tauſendmal mehr ſollẽ wir keine muͤhe vñ fleiß ſparen/ da mit wir daß rechte Him̃el Kroͤnlein von Chri- ſto erlangen/ vñ dermaleins anhoͤren moͤgen die troͤſtli- che ſtimme: Euge ſerve fidelis, Ey du from̃er vnd ge- trewer kneche/ gehe ein in deines HErrn frewde/ ererbe das Reich/ das dir vñ allen gleubigen von anbe- II. Νουϑε- τικὴ, deſumpta ex verbis prece. T. Amplificata argumento â minori. 1. Cor. 9. v. 25 26. Matth. 25. v. 21. 23. 24.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/523543
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/523543/87
Zitationshilfe: Güttner, Gabriel: Trias Primitiarum Das ist: Drey Chrisliche Predigten. Leipzig, 1616, S. 85. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523543/87>, abgerufen am 25.11.2024.