Güttner, Gabriel: Trias Primitiarum Das ist: Drey Chrisliche Predigten. Leipzig, 1616.Die Ander Leichpredigt. a. Fideli-tas.solchen Schrancken zu lauffen/ mit grosser Trew vnd fleiß/ vnd nicht abzulassen/ man habe denn das vorge- streckte ziel erreichet/ vnd das rechte Ehrenkrönlein des ewigen Lebens darvon gebracht: mit welchen man denn freylich die gantze zeit seines Lebens zubringen muß. Das ist der rechte lauff/ mit welchen wir auch endlich das fürgestreckte ziel oder zweck im Glauben erlangen können: wie vns denn allesampt zu solchen lauff S. Paulus an einem andern ort vermahnet/ da er spricht: Rom. 12. v. 81Hat jemand ein Ampt/ der warte des Ampts: Regieret jemand/ so sey er sorgfeltig: Das ist/ es neh- me sich ein jeder seines Ampts trewlich/ vnd mit grossem 1. Per. 4. v. 11.fleiß an. Jtem/ 1. Pet. 4. Hat jemand ein Ampt/ so thue ers aus höchstem vermögen/ das Gott dar- reichet/ auff daß in allen dingen Gott gepreiset Sir. 3. v. 22.werde. Syr. 3. Was dir Gott befohlen hat/ des nim dich stets an. b. cken
Die Ander Leichpredigt. α. Fideli-tas.ſolchen Schrancken zu lauffen/ mit groſſer Trew vnd fleiß/ vnd nicht abzulaſſen/ man habe denn das vorge- ſtreckte ziel erreichet/ vnd das rechte Ehrenkroͤnlein des ewigen Lebens darvon gebracht: mit welchen man denn freylich die gantze zeit ſeines Lebens zubringen muß. Das iſt der rechte lauff/ mit welchen wir auch endlich das fuͤrgeſtreckte ziel oder zweck im Glauben erlangen koͤnnen: wie vns denn alleſampt zu ſolchen lauff S. Paulus an einem andern ort vermahnet/ da er ſpricht: Rom. 12. v. 81Hat jemand ein Ampt/ der warte des Ampts: Regieret jemand/ ſo ſey er ſorgfeltig: Das iſt/ es neh- me ſich ein jeder ſeines Ampts trewlich/ vnd mit groſſem 1. Per. 4. v. 11.fleiß an. Jtem/ 1. Pet. 4. Hat jemand ein Ampt/ ſo thue ers aus hoͤchſtem vermoͤgen/ das Gott dar- reichet/ auff daß in allen dingen Gott gepreiſet Sir. 3. v. 22.werde. Syr. 3. Was dir Gott befohlen hat/ des nim dich ſtets an. β. cken
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0072" n="70"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die Ander Leichpredigt.</hi></fw><lb/><note place="left">α. <hi rendition="#aq">Fideli-<lb/> tas.</hi></note>ſolchen Schrancken zu lauffen/ mit groſſer Trew vnd<lb/> fleiß/ vnd nicht abzulaſſen/ man habe denn das vorge-<lb/> ſtreckte ziel erreichet/ vnd das rechte Ehrenkroͤnlein des<lb/> ewigen Lebens darvon gebracht: mit welchen man denn<lb/> freylich die gantze zeit ſeines Lebens zubringen muß.<lb/> Das iſt der rechte lauff/ mit welchen wir auch endlich<lb/> das fuͤrgeſtreckte ziel oder zweck im Glauben erlangen<lb/> koͤnnen: wie vns denn alleſampt zu ſolchen lauff S.<lb/> Paulus an einem andern ort vermahnet/ da er ſpricht:<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Rom. 12. v.</hi> 81</note><hi rendition="#fr">Hat jemand ein Ampt/ der warte des Ampts:<lb/> Regieret jemand/ ſo ſey er ſorgfeltig:</hi> Das iſt/ es neh-<lb/> me ſich ein jeder ſeines Ampts trewlich/ vnd mit groſſem<lb/><note place="left">1. <hi rendition="#aq">Per. 4. v.</hi> 11.</note>fleiß an. Jtem/ 1. Pet. 4. <hi rendition="#fr">Hat jemand ein Ampt/ ſo<lb/> thue ers aus hoͤchſtem vermoͤgen/ das Gott dar-<lb/> reichet/ auff daß in allen dingen Gott gepreiſet</hi><lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Sir. 3. v.</hi> 22.</note><hi rendition="#fr">werde.</hi> Syr. 3. <hi rendition="#fr">Was dir Gott befohlen hat/ des<lb/> nim dich ſtets an.</hi></p><lb/> <p><note place="left">β.<lb/><hi rendition="#aq">Prudentia.</hi></note>Solchen lauff aber vnſers Beruffs gluͤcklich zu<lb/> vollbringen/ gehoͤret darzu nicht fuͤrwitz/ ſondern gu-<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Simile à cur-<lb/> ſoribus.</hi></note>te beſcheidenheit. Denn gleich wie es mit den Wettleuf-<lb/> fern beſchaffen iſt/ daß dieſelben nicht aus einem Schran-<lb/> cken in den andern lauffen/ oder ſich hie vnd da vmbſe-<lb/> hen/ vnd Gehnaffen feile haben duͤrffen/ wenn ſie in jh-<lb/> rem lauff wol vnd gluͤcklich fortkommen/ vnd das Klei-<lb/> nodt davon bringen wollẽ: Alſo lieben Chriſten/ taugs<lb/> nicht zu befoͤrderung vnſers Beruffs/ daß wir vnſern<lb/> Schrancken/ darein vns Gott geſtellet hat/ verlaſſen/<lb/> vnd vns nach einem andern groß vmbſehen/ oder aber<lb/> auch nur einem andern ſeinem eingereumbten Schran-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">cken</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [70/0072]
Die Ander Leichpredigt.
ſolchen Schrancken zu lauffen/ mit groſſer Trew vnd
fleiß/ vnd nicht abzulaſſen/ man habe denn das vorge-
ſtreckte ziel erreichet/ vnd das rechte Ehrenkroͤnlein des
ewigen Lebens darvon gebracht: mit welchen man denn
freylich die gantze zeit ſeines Lebens zubringen muß.
Das iſt der rechte lauff/ mit welchen wir auch endlich
das fuͤrgeſtreckte ziel oder zweck im Glauben erlangen
koͤnnen: wie vns denn alleſampt zu ſolchen lauff S.
Paulus an einem andern ort vermahnet/ da er ſpricht:
Hat jemand ein Ampt/ der warte des Ampts:
Regieret jemand/ ſo ſey er ſorgfeltig: Das iſt/ es neh-
me ſich ein jeder ſeines Ampts trewlich/ vnd mit groſſem
fleiß an. Jtem/ 1. Pet. 4. Hat jemand ein Ampt/ ſo
thue ers aus hoͤchſtem vermoͤgen/ das Gott dar-
reichet/ auff daß in allen dingen Gott gepreiſet
werde. Syr. 3. Was dir Gott befohlen hat/ des
nim dich ſtets an.
α. Fideli-
tas.
Rom. 12. v. 81
1. Per. 4. v. 11.
Sir. 3. v. 22.
Solchen lauff aber vnſers Beruffs gluͤcklich zu
vollbringen/ gehoͤret darzu nicht fuͤrwitz/ ſondern gu-
te beſcheidenheit. Denn gleich wie es mit den Wettleuf-
fern beſchaffen iſt/ daß dieſelben nicht aus einem Schran-
cken in den andern lauffen/ oder ſich hie vnd da vmbſe-
hen/ vnd Gehnaffen feile haben duͤrffen/ wenn ſie in jh-
rem lauff wol vnd gluͤcklich fortkommen/ vnd das Klei-
nodt davon bringen wollẽ: Alſo lieben Chriſten/ taugs
nicht zu befoͤrderung vnſers Beruffs/ daß wir vnſern
Schrancken/ darein vns Gott geſtellet hat/ verlaſſen/
vnd vns nach einem andern groß vmbſehen/ oder aber
auch nur einem andern ſeinem eingereumbten Schran-
cken
β.
Prudentia.
Simile à cur-
ſoribus.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |