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Güttner, Gabriel: Trias Primitiarum Das ist: Drey Chrisliche Predigten. Leipzig, 1616.

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Die Ander Leichpredigt.
2. Tim. 4.
v.
2. 5. 6.
jenige/ was einem rechten Evangelischen Prediger zu-
stehe/ thun/ auch alles gantz gedültig vnd willig leiden
vnd ausstehen solle/ was jhme böses vnd widerwerti-
ges in demselben/ nach Gottes willen begegnen vnd wi-
derfahren möchte. Damit er aber jhn desto eher vnd
vnd mehr zu solcher trew vnd fleiß in seinem Ampt brin-
gen/ vnd darinnen standthafftig wieder alles Creutz
vnd verfolgung erhalten möge/ so stellet er jhme sich
selbst zu einem Exempel für/ das Timotheus bedencken
solle/ wie viel widerwertiges er wol (S. Paulus) het-
te erfahren vnd ausstehen müssen/ vnd hette doch sich
noch allezeit gantz standthafftig in seiner trew vnnd
glauben gegen Christo verhalten/ auch noch jetzo/ da
er doch schon wüste/ mit was grewlicher Marter vnd
schrecklichen tode er von dem grawsamen wütrich vnd
Tyrannen Nerone (vor welchem er auch allbereit da-
2. Tim. 4.
v. ult.
mals/ als er diese Epistel an Timotheum geschrieben/
zum andern mahl dargestellet wird/) würde belegt
werden: Darumb er jhme billich auch solle nachfolgen/
in seine Fußstappen treten/ vnd sich im geringsten nicht
von der Bekentniß Jesu Christi abführen lassen. Al-
so kömpt S. Paulus auff diese Wort/ wenn er sagt:

T."Bonum certamen certavi: Jch habe einen guten
"Kampff gekempffet/ ich habe den Lauff vollen-
"det/ ich habe Glauben gehalten.

Vnd daß ist das herrliche schöne Epitaphium
vnd Grabmahl/ welches der heilige Geist aus seinem
(des heiligen Pauli) hertzen gleich heraus drucket/
vnd jhme zu ehren/ vns allen aber zum Exempel der

nachfol-

Die Ander Leichpredigt.
2. Tim. 4.
v.
2. 5. 6.
jenige/ was einem rechten Evangeliſchen Prediger zu-
ſtehe/ thun/ auch alles gantz geduͤltig vnd willig leiden
vnd ausſtehen ſolle/ was jhme boͤſes vnd widerwerti-
ges in demſelben/ nach Gottes willen begegnen vnd wi-
derfahren moͤchte. Damit er aber jhn deſto eher vnd
vnd mehr zu ſolcher trew vnd fleiß in ſeinem Ampt brin-
gen/ vnd darinnen ſtandthafftig wieder alles Creutz
vnd verfolgung erhalten moͤge/ ſo ſtellet er jhme ſich
ſelbſt zu einem Exempel fuͤr/ das Timotheus bedencken
ſolle/ wie viel widerwertiges er wol (S. Paulus) het-
te erfahren vnd ausſtehen muͤſſen/ vnd hette doch ſich
noch allezeit gantz ſtandthafftig in ſeiner trew vnnd
glauben gegen Chriſto verhalten/ auch noch jetzo/ da
er doch ſchon wuͤſte/ mit was grewlicher Marter vnd
ſchrecklichen tode er von dem grawſamen wuͤtrich vnd
Tyrannen Nerone (vor welchem er auch allbereit da-
2. Tim. 4.
v. ult.
mals/ als er dieſe Epiſtel an Timotheum geſchrieben/
zum andern mahl dargeſtellet wird/) wuͤrde belegt
werden: Darumb er jhme billich auch ſolle nachfolgen/
in ſeine Fußſtappen treten/ vnd ſich im geringſten nicht
von der Bekentniß Jeſu Chriſti abfuͤhren laſſen. Al-
ſo koͤmpt S. Paulus auff dieſe Wort/ wenn er ſagt:

T.Bonum certamen certavi: Jch habe einen guten
Kampff gekempffet/ ich habe den Lauff vollen-
det/ ich habe Glauben gehalten.

Vnd daß iſt das herrliche ſchoͤne Epitaphium
vnd Grabmahl/ welches der heilige Geiſt aus ſeinem
(des heiligen Pauli) hertzen gleich heraus drucket/
vnd jhme zu ehren/ vns allen aber zum Exempel der

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[58/0060] Die Ander Leichpredigt. jenige/ was einem rechten Evangeliſchen Prediger zu- ſtehe/ thun/ auch alles gantz geduͤltig vnd willig leiden vnd ausſtehen ſolle/ was jhme boͤſes vnd widerwerti- ges in demſelben/ nach Gottes willen begegnen vnd wi- derfahren moͤchte. Damit er aber jhn deſto eher vnd vnd mehr zu ſolcher trew vnd fleiß in ſeinem Ampt brin- gen/ vnd darinnen ſtandthafftig wieder alles Creutz vnd verfolgung erhalten moͤge/ ſo ſtellet er jhme ſich ſelbſt zu einem Exempel fuͤr/ das Timotheus bedencken ſolle/ wie viel widerwertiges er wol (S. Paulus) het- te erfahren vnd ausſtehen muͤſſen/ vnd hette doch ſich noch allezeit gantz ſtandthafftig in ſeiner trew vnnd glauben gegen Chriſto verhalten/ auch noch jetzo/ da er doch ſchon wuͤſte/ mit was grewlicher Marter vnd ſchrecklichen tode er von dem grawſamen wuͤtrich vnd Tyrannen Nerone (vor welchem er auch allbereit da- mals/ als er dieſe Epiſtel an Timotheum geſchrieben/ zum andern mahl dargeſtellet wird/) wuͤrde belegt werden: Darumb er jhme billich auch ſolle nachfolgen/ in ſeine Fußſtappen treten/ vnd ſich im geringſten nicht von der Bekentniß Jeſu Chriſti abfuͤhren laſſen. Al- ſo koͤmpt S. Paulus auff dieſe Wort/ wenn er ſagt: 2. Tim. 4. v. 2. 5. 6. 2. Tim. 4. v. ult. Bonum certamen certavi: Jch habe einen guten Kampff gekempffet/ ich habe den Lauff vollen- det/ ich habe Glauben gehalten. Vnd daß iſt das herrliche ſchoͤne Epitaphium vnd Grabmahl/ welches der heilige Geiſt aus ſeinem (des heiligen Pauli) hertzen gleich heraus drucket/ vnd jhme zu ehren/ vns allen aber zum Exempel der nachfol-

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Zitationshilfe: Güttner, Gabriel: Trias Primitiarum Das ist: Drey Chrisliche Predigten. Leipzig, 1616, S. 58. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523543/60>, abgerufen am 27.11.2024.