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Güttner, Gabriel: Trias Primitiarum Das ist: Drey Chrisliche Predigten. Leipzig, 1616.

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Die Dritte Leichpredigt.
sollen sie haben/ Frewde die fülle/ vnd liebliches
Wesen/ zur Rechten GOttes jmmer vnd in alle
Ewigkeit.

II.
Thaumasi-
kos.
Wer kan nun die Freundseligkeit vun Leutseligkeit
Jesu Christi/ des ewigen Sohns Gottes/ gnugsam rüh-
men vnd preysen/ daß er so schöne thut mit vnsern kleinen
vnmündigen Kinderlein/ vnd Hertzwürmlein in der H.
Tauffe? Kein Engel noch Mensch/ noch einige Creatur/
weder im Himmel noch auff Erden. Agesilaus, jener
Historia.fürnehme König zu Sparta/ ritte mit seinem jungen
Herrlein/ als ein Vater/ wol auff Stecken herumb/
Aber das ist Kinderspiel vnd Lappenwerck: Denn nach
seinem Tode ist seine Vaterschafft außgewesen/ so hat
er auch seinen Kindern nicht die Sünde vergeben/ vnnd
sie ins Himmelreich versetzen können: Aber das thut
Christus in der heiligen Tauffe. Darumb erheben
wir billich vnser Hertz vnd Mund/ vnd sagen mit Da-
Psal. 8. 5vid/ Psalm. 8. Was ist doch der Mensch/ daß du
seiner gedenckest/ vnd des Menschenkind/ daß
du dich seiner also in Gnaden vnd Barmhertzig-

Psal. 103. 1keit annimmest? Jtem/ Psalm 103. Lobe den
HERRN meine Seele/ vnd alles was in mir

vers. 2.ist/ seinen heiligen Namen. Lobe den HErrn
vers. 3.meine Seele/ vnd vergiß nicht/ was er dir gutes
gethan hat: Der dir alle deine Sünde vergibt/

vers. 4.vnd heylet alle deine Gebrechen: Der dein Le-
III.
oaramu-
thetikos.
ben vom verderben erlöset/ der dich Krönet mit
Gnade vnd Barmhertzigkeit.

Hierneben können sich des trewen Vaterhertzens

Gottes

Die Dritte Leichpredigt.
ſollen ſie haben/ Frewde die fuͤlle/ vnd liebliches
Weſen/ zur Rechten GOttes jmmer vnd in alle
Ewigkeit.

II.
Θἀυμαςι-
κὸς.
Wer kan nun die Freundſeligkeit vũ Leutſeligkeit
Jeſu Chriſti/ des ewigen Sohns Gottes/ gnugſam ruͤh-
men vñ preyſen/ daß er ſo ſchoͤne thut mit vnſern kleinen
vnmuͤndigen Kinderlein/ vnd Hertzwuͤrmlein in der H.
Tauffe? Kein Engel noch Menſch/ noch einige Creatur/
weder im Himmel noch auff Erden. Ageſilaus, jener
Hiſtoria.fuͤrnehme Koͤnig zu Sparta/ ritte mit ſeinem jungen
Herrlein/ als ein Vater/ wol auff Stecken herumb/
Aber das iſt Kinderſpiel vnd Lappenwerck: Denn nach
ſeinem Tode iſt ſeine Vaterſchafft außgeweſen/ ſo hat
er auch ſeinen Kindern nicht die Suͤnde vergeben/ vnnd
ſie ins Himmelreich verſetzen koͤnnen: Aber das thut
Chriſtus in der heiligen Tauffe. Darumb erheben
wir billich vnſer Hertz vnd Mund/ vnd ſagen mit Da-
Pſal. 8. ꝟ 5vid/ Pſalm. 8. Was iſt doch der Menſch/ daß du
ſeiner gedenckeſt/ vnd des Menſchenkind/ daß
du dich ſeiner alſo in Gnaden vnd Barmhertzig-

Pſal. 103. ꝟ 1keit annimmeſt? Jtem/ Pſalm 103. Lobe den
HERRN meine Seele/ vnd alles was in mir

verſ. 2.iſt/ ſeinen heiligen Namen. Lobe den HErrn
verſ. 3.meine Seele/ vnd vergiß nicht/ was er dir gutes
gethan hat: Der dir alle deine Suͤnde vergibt/

verſ. 4.vnd heylet alle deine Gebrechen: Der dein Le-
III.
ωαραμυ-
ϑητικὸς.
ben vom verderben erloͤſet/ der dich Kroͤnet mit
Gnade vnd Barmhertzigkeit.

Hierneben koͤnnen ſich des trewen Vaterhertzens

Gottes
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[124/0126] Die Dritte Leichpredigt. ſollen ſie haben/ Frewde die fuͤlle/ vnd liebliches Weſen/ zur Rechten GOttes jmmer vnd in alle Ewigkeit. Wer kan nun die Freundſeligkeit vũ Leutſeligkeit Jeſu Chriſti/ des ewigen Sohns Gottes/ gnugſam ruͤh- men vñ preyſen/ daß er ſo ſchoͤne thut mit vnſern kleinen vnmuͤndigen Kinderlein/ vnd Hertzwuͤrmlein in der H. Tauffe? Kein Engel noch Menſch/ noch einige Creatur/ weder im Himmel noch auff Erden. Ageſilaus, jener fuͤrnehme Koͤnig zu Sparta/ ritte mit ſeinem jungen Herrlein/ als ein Vater/ wol auff Stecken herumb/ Aber das iſt Kinderſpiel vnd Lappenwerck: Denn nach ſeinem Tode iſt ſeine Vaterſchafft außgeweſen/ ſo hat er auch ſeinen Kindern nicht die Suͤnde vergeben/ vnnd ſie ins Himmelreich verſetzen koͤnnen: Aber das thut Chriſtus in der heiligen Tauffe. Darumb erheben wir billich vnſer Hertz vnd Mund/ vnd ſagen mit Da- vid/ Pſalm. 8. Was iſt doch der Menſch/ daß du ſeiner gedenckeſt/ vnd des Menſchenkind/ daß du dich ſeiner alſo in Gnaden vnd Barmhertzig- keit annimmeſt? Jtem/ Pſalm 103. Lobe den HERRN meine Seele/ vnd alles was in mir iſt/ ſeinen heiligen Namen. Lobe den HErrn meine Seele/ vnd vergiß nicht/ was er dir gutes gethan hat: Der dir alle deine Suͤnde vergibt/ vnd heylet alle deine Gebrechen: Der dein Le- ben vom verderben erloͤſet/ der dich Kroͤnet mit Gnade vnd Barmhertzigkeit. II. Θἀυμαςι- κὸς. Hiſtoria. Pſal. 8. ꝟ 5 Pſal. 103. ꝟ 1 verſ. 2. verſ. 3. verſ. 4. III. ωαραμυ- ϑητικὸς. Hierneben koͤnnen ſich des trewen Vaterhertzens Gottes

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Zitationshilfe: Güttner, Gabriel: Trias Primitiarum Das ist: Drey Chrisliche Predigten. Leipzig, 1616, S. 124. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523543/126>, abgerufen am 24.11.2024.