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Baudis, Andreas: Leichpredigt Bey der Christlichen Begrebniß. Liegnitz, 1598.

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fur Erben der seligkeit/ welches ausdrücklich mit der
Schrifft streitet/ gehalten werden/ vnd müste hieraus
folgen/ das alle durch den heiligen Geist geheiligte
Menschen/ so entweder vor/ oder nach der Geburt vnsers
HErrn Christi gelebet/ vnd Jhnen doch niemals mit
den Leiblichen augen gesehen haben/ in alle ewigkeit ver-
lohren vnd verdambt sein/ so doch die Schrifft dieselbi-
gen vmb des glaubens willen an den verheissenen vnd
geleisteten Heiland der welt fur selig rühmet/ Credi-
mus nossalvari, sicut & patres salvati sunt.
Wir
glauben durch die gnade vnsers HErren JEsu Christi
selig zu werden/ gleicher weise wie auch sie/ Act. 15.
Denn dieweil die welt durch jhre weißheit/ Gott in sei-
ner weißheit nicht erkante/ gefiehl es Gott wol durch tö-
richte Predigt selig zu machen/ die/ so daran gleuben.

Zu solchem seligen sehen/ kömbt man durch das
licht des heiligen Evangelii. Welche nun den HErrn
Christum im Evangelio erkant vnd mit warem glau-
ben ergriffen haben/ die haben solche selige augen vnd
ohren/ vnd das sind rechte selige Leute. Hergegen sind
das die aller vnglückseligsten/ welche mit sehenden augen
nicht sehen/ vnd mit hörenden ohren nicht hören/ die
diesen schatz nicht haben/ noch sich darümb/ wann er jh-
nen schon im wort angetragen wird/ annehmen wollen.
Darümb so gebüret alleine Christo vnserm Heilande/
vnd seinem Evangelio diese Ehre/ ruhm vnd preis/ das
man hiedurch zur waren seligkeit gelangen möge.

Vnd in deme ist die zeit des Neuen Testaments
bey weitem eine gewünschter vnd glückseliger zeit/ als die

zeit

fur Erben der ſeligkeit/ welches ausdruͤcklich mit der
Schrifft ſtreitet/ gehalten werden/ vnd muͤſte hieraus
folgen/ das alle durch den heiligen Geiſt geheiligte
Menſchen/ ſo entweder vor/ oder nach der Geburt vnſers
HErrn Chriſti gelebet/ vnd Jhnen doch niemals mit
den Leiblichen augen geſehen haben/ in alle ewigkeit ver-
lohren vnd verdambt ſein/ ſo doch die Schrifft dieſelbi-
gen vmb des glaubens willen an den verheiſſenen vnd
geleiſteten Heiland der welt fur ſelig ruͤhmet/ Credi-
mus nosſalvari, ſicut & patres ſalvati ſunt.
Wir
glauben durch die gnade vnſers HErren JEſu Chriſti
ſelig zu werden/ gleicher weiſe wie auch ſie/ Act. 15.
Denn dieweil die welt durch jhre weißheit/ Gott in ſei-
ner weißheit nicht erkante/ gefiehl es Gott wol durch toͤ-
richte Predigt ſelig zu machen/ die/ ſo daran gleuben.

Zu ſolchem ſeligen ſehen/ koͤmbt man durch das
licht des heiligen Evangelii. Welche nun den HErrn
Chriſtum im Evangelio erkant vnd mit warem glau-
ben ergriffen haben/ die haben ſolche ſelige augen vnd
ohren/ vnd das ſind rechte ſelige Leute. Hergegen ſind
das die aller vngluͤckſeligſten/ welche mit ſehenden augen
nicht ſehen/ vnd mit hoͤrenden ohren nicht hoͤren/ die
dieſen ſchatz nicht haben/ noch ſich daruͤmb/ wann er jh-
nen ſchon im wort angetragen wird/ annehmen wollen.
Daruͤmb ſo gebuͤret alleine Chriſto vnſerm Heilande/
vnd ſeinem Evangelio dieſe Ehre/ ruhm vnd preis/ das
man hiedurch zur waren ſeligkeit gelangen moͤge.

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Zitationshilfe: Baudis, Andreas: Leichpredigt Bey der Christlichen Begrebniß. Liegnitz, 1598, S. [14]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/522967/14>, abgerufen am 25.11.2024.