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Albinus, Christoph: Trost Trawriger Eltern. Brieg, 1628.

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2. Sam. 12.
20.
Alß König Daviden sein kleinns Söhnlein bald
nach seiner geburt stirbet/ da siehet er auff/ wäschet vnd
salbet sich nicht anders alß ob jhm kein leid wiederfah-
2. Sam. 18.
33.
ren were. Hingegen da jhm sein vngerathener Sohn
Absolon vmbkombt/ stellet er sich so trawrig vnd vn-
gebehrdig/ das jhm auch sein FeldHauptman Joab
hierumb zu reden vnd jhn straffen müssen.

Alhier möcht man nicht vnbillich fragen vnd sagen:
O David du heiliger Mann/ waß machstu?
Wie kombts das du den vngerahtenen Bu-
ben Absolon/ mehr als das andere zarte
Kindlein betrawrest? Waß hastu doch jm-
mermehr für vrsache?
Ey das ist die vrsache.
Des kleinen jungen Kindleins halben tröstet er sich/
das dasselbe in seiner vnschuld gestorben/ vnd also ge-
wiß ein Erbe der ewigen seligkeit worden sey. Weil
aber Absolon einen auffruhr wieder jhn erreget/ jhn
auß dem Lande gejaget/ vnd endlich auch in solchem
vngehorsam vmbkommen/ hat er jhm bald die rech-
nung gemacht/ das er nicht allein den leib sondern auch
die Seele würde eingebüsset haben. Dieses macht jhm
sein Vaterhertz blutend. Dieses dringet jhm die heis-
sen thränen heraus. Dieses bringet jhm so grosses
hertzeleid/ das wenn es möglich were er lieber selbst het-
te sterben vnd tod sein wollen.

CON-

2. Sam. 12.
20.
Alß Koͤnig Daviden ſein kleinns Soͤhnlein bald
nach ſeiner geburt ſtirbet/ da ſiehet er auff/ waͤſchet vnd
ſalbet ſich nicht anders alß ob jhm kein leid wiederfah-
2. Sam. 18.
33.
ren were. Hingegen da jhm ſein vngerathener Sohn
Abſolon vmbkombt/ ſtellet er ſich ſo trawrig vnd vn-
gebehrdig/ das jhm auch ſein FeldHauptman Joab
hierumb zu reden vnd jhn ſtraffen muͤſſen.

Alhier moͤcht man nicht vnbillich fragen vnd ſagẽ:
O David du heiliger Mann/ waß machſtu?
Wie kombts das du den vngerahtenen Bu-
ben Abſolon/ mehr als das andere zarte
Kindlein betrawreſt? Waß haſtu doch jm-
mermehr fuͤr vrſache?
Ey das iſt die vrſache.
Des kleinen jungen Kindleins halben troͤſtet er ſich/
das daſſelbe in ſeiner vnſchuld geſtorben/ vnd alſo ge-
wiß ein Erbe der ewigen ſeligkeit worden ſey. Weil
aber Abſolon einen auffruhr wieder jhn erreget/ jhn
auß dem Lande gejaget/ vnd endlich auch in ſolchem
vngehorſam vmbkommen/ hat er jhm bald die rech-
nung gemacht/ das er nicht allein den leib ſondern auch
die Seele wuͤrde eingebuͤſſet haben. Dieſes macht jhm
ſein Vaterhertz blutend. Dieſes dringet jhm die heiſ-
ſen thraͤnen heraus. Dieſes bringet jhm ſo groſſes
hertzeleid/ das weñ es moͤglich were er lieber ſelbſt het-
te ſterben vnd tod ſein wollen.

CON-
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Zitationshilfe: Albinus, Christoph: Trost Trawriger Eltern. Brieg, 1628, S. [54]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/522424/54>, abgerufen am 21.11.2024.