Albinus, Christoph: Trost Trawriger Eltern. Brieg, 1628.hertz/ es ist ja zubeklagen/ daß ich mein liebes Zwar es ist nicht ohne es thut fleisch vnd blut we- Aber was antwortet der heilige Geist hierauff? Da höret jhr/ jhr betrübten Eltern. Ewer Söhn- beden-
hertz/ es iſt ja zubeklagen/ daß ich mein liebes Zwar es iſt nicht ohne es thut fleiſch vnd blut we- Aber was antwortet der heilige Geiſt hierauff? Da hoͤret jhr/ jhr betruͤbten Eltern. Ewer Soͤhn- beden-
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hertz/ es iſt ja zubeklagen/ daß ich mein liebes
Kindſo bald den Wuͤrmen geben ſol. Es het-
te auf Erden Gott vnd Menſchen viel nuͤ-
tzer ſein koͤnnen/ alß es vnter der Erden iſt.
Ach wenn es doch nur ein wenig were aͤlter
wordẽ. Aber zu zeitlich/ zu zeitlich iſts geſtor-
ben. Das liebe ſchaͤtzlein hat mit ſeinen aͤu-
glein dieſe Welt kaum recht angeblicket: bald
hat ſie jhm der tod wieder gebrochen vnd zu-
geſchloſſen. Ach ſchade/ ſchade daß ein ſo
liebliches Roͤßlein ſo bald verwelcken ſol.
Zwar es iſt nicht ohne es thut fleiſch vnd blut we-
he/ vnnd koͤnnen ſich bißweilen jhrer viel nicht drein
finden: warumb doch vnſer Herr Gott ſo liebe hold-
ſelige Laͤmblein ſterben/ hingegen aber manchen alten
Epicuriſchen Suͤnden-bock ſo lange leben vnd lauffen
laſſe?
Aber was antwortet der heilige Geiſt hierauff?
Das alter/ ſpricht er in ab geleſenem Leichtext/ iſt
ehrlich/ nicht das lange lebet oder viel Jahr
hat. Klugheit vnter den Menſchen iſt das
rechte grawe Haar/ vnnd ein vnbefleckt Le-
ben iſt das beſte alter.
Da hoͤret jhr/ jhr betruͤbten Eltern. Ewer Soͤhn-
lein iſt gar nicht zu jung oder zu zeitlich geſtorben. Jhr
beden-
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