Albinus, Christoph: Trost Trawriger Eltern. Brieg, 1628.Manne Job sagen? Wie willig hat sich doch dieserHiob. 1. 21. Vber solchen zehn leichen/ die Er für seinen au- Doch aber fasset jhm Job bald wieder einen muth Gottes C
Manne Job ſagen? Wie willig hat ſich doch dieſerHiob. 1. 21. Vber ſolchen zehn leichen/ die Er fuͤr ſeinen au- Doch aber faſſet jhm Job bald wieder einen muth Gottes C
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Manne Job ſagen? Wie willig hat ſich doch dieſer
in den willen Gottes ergeben? Er kombt auff einen
tag vnd auf einmahl vmb alle ſeine wol-gezogene Kin-
der. Denn als dieſelben im Hauſe jhres Erſtgebornen
Bruders beyſammen ſind/ vnnd ſich mit einander in
lieb vnd vertrawligkeit erg_tzen: Siehe da erreget der
Sathan aus GOttes verhengnuͤs einen ſturmwind:
der kombt aus der Wuͤſten daher gebrauſet: faſſet die
vier ecken deß Hauſes: wirfft daſſelbe vber einen hauf-
fen; zerquetſcht vnd ertoͤdtet jhm nicht nur eines oder
zwey aus ſeinen Kindern; ſondern alle miteinander.
Hiob. 1. 21.
Vber ſolchen zehn leichen/ die Er fuͤr ſeinen au-
gen ſehen muß/ wird Er zwar ſehr betruͤbet: zerreißt
ſeine Kleyder/ raufft fuͤr angſt ſein Haupt vnnd ſetzet
ſich in den ſtaub der Erden. Vnd zwar wer wil jhn
auch hierumb gar ſehr verdencken? Ein ſchmertz iſt
noch zubeweinen: in geminis ſtupor eſt: Wird er
zwiefach ſo leſt die angſt deß Hertzens die thraͤnen nicht
fluͤſſen. Aber dein zehnfacher Kinder-Creutz/ O Job
du hochbekuͤmmertes Vaterhertz/ wer kan es ermeſſen
vnd ausſprechen?
Doch aber faſſet jhm Job bald wieder einen muth
bedenckt wer jhm diß trawren zugeſchickt: troͤſtet ſich
vnd ſpricht: Dominus dedit: Dominus abſtulit.
Der Herr hats gegeben/ der Herr hats ge-
nommen. als wolt er ſagen: Waß ſol Jch ma-
chen? die Kinder ſein nicht mein/ ſondern
Gottes
C
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