Stephanus, Vincentius: Jucundissimum justorum diversorium. Brieg, 1628.II. Zum Andern ist bey vnserm Text in acht zu ne- Die gesellschafft der Gerechten ist in diesem Sündlichen Denn es gilt hier nicht die justitia politica derer auch die erlan-
II. Zum Andern iſt bey vnſerm Text in acht zu ne- Die geſellſchafft der Gerechten iſt in dieſem Suͤndlichen Denn es gilt hier nicht die juſtitia politica derer auch die erlan-
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II.
Zum Andern iſt bey vnſerm Text in acht zu ne-
men: Beata juſtorum ſocietas, die uͤberaus ſelige
geſellſchafft der Gerechten/ Denn alſo ſichet im Text:
Die Seelen der Gerechten ſind in Gottes Hand.
Die geſellſchafft der Gerechten iſt in dieſem Suͤndlichen
Leben ſehr duͤnne vnd geringe. Wie denn die Goͤttliche Ma-
jeſtat ſelbſt deßhalben klage fuͤhret im 4. Pſalm: Sie ſind
alle abgewichen/ vnnd alleſambt vntuͤchtig/ da iſt
keiner der guts thue/ auch nicht einer. Vnnd das iſts
was Eliphas ſaget im Buch Hiob cap: 15. Was iſt ein
Menſch das der ſolte rein ſein/ vnd das ſolt gerecht
ſein der vom Weibe gebohren iſt? Siehe/ vnter ſei-
nen Heyligen iſt keiner ohne tadel/ vnd die Himmel
ſind nicht rein fuͤr jhm. Wie viel mehr ein Menſch/
der ein grewel vnnd ſchnoͤde iſt/ der Vnrecht ſeufft
wie waſſer. Sonderlich aber giebts S. Paulus gnugſamb
zu verſtehen wenn er zun Roͤmern am dritten aufftritt vnd das
gantze Menſchliche geſchlecht der Vngerechtigkeit beſchuldi-
get/ ſagende: Sie ſind allzumal Suͤnder/ vnd man-
geln deß Ruhms den ſie vor Gott haben ſolten.
Denn es gilt hier nicht die juſtitia politica derer auch die
vernuͤnfftigen Heyden ſich befliſſen: Wie denn Plutarchus
von Ariſtide ſchreibet/ Er habe der Gerechtigkeit dermaſſen
obgelegen/ das er auch den zunahmen Juſti eines Gerechten
erlan-
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