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Scheffrich, Jakob: Terra viventium. Oels, 1636.

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Christl: Leich
Wenn man fraget/ welches das vornehmbste Geschlecht
auff Erden sey/ so saget man der Kotwitzer Geschlecht.
Denn der Mensch ist erstlich von Koth vnd Erden gemacht
worden/ von dem wir alle berkommen/ müssen auch alle
Gen. 3. 19.wiederumb zu Koth/ Aschen vnd Erden werden/ Genes. 3.
Sir. 10. . 9.Sir. 10. Wann man aber fraget/ welches das Tauerhaff-
tigste Geschlecht sein wirdt/ sagt man der Seer od Seher.
Denn wenn alle familiae vnd geschlechte auff Erden werden
vntergangen sein/ wirdt dieses Geschlecht im Himmel
wehren in Ewigkeit: Denn die Außerwehleten GOttes
werden GOtt anschawen von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Nun wehre zu wüntschen/ das wir alle mit einander in
diesem recht Adelichen geschlecht sein vnd bleiben möchten:
Aber die wenigsten vnter den Menschen werden seelig wer-
Matth. 20.
.
16.
den vnd Gott anschawen/ wie Christus bezeuget Matth. 20.
Viel sind Beruffen/ aber wenig sind Außerwehlet. Das
aber vnsere Fr. Superintendentin der Seelen nach jtzundt
Gott im Ewigen leben anschawe ist kein zweifel: Sinte-
mal/ Sie GOtt jhren HERREN durchs Wort vnd
H. Sacramenta stets gesehen/ ein hertzliches verlangen
baldt nach jhres seeligen Herren tode nach dem Ewigen
frewden leben gehabt/ auch durch jhre wolthat gegen arme
vnd dürfftige solches genungsamm an tag gegeben. Deß-
wegen Preisen wir sie billich vor seelig/ vnd wüntschen/ das
wir jhr alle baldt nachfolgen/ vnd auß diesem Angstthal
mögen kommen zu GOtt inn seinen Frewdensaal. Vnd
das ist das erste/ welches wir hier mercken sollen.

II.
Objectum.
Das II. Welches wir zu bedencken haben ist Objectum,
Wohin denn die fromen nach diesem Leben kommen. König
David nennets hier das Land der Lebendigen/ wann er saget.

Ich

Chriſtl: Leich
Wenn man fraget/ welches das vornehmbſte Geſchlecht
auff Erden ſey/ ſo ſaget man der Kotwitzer Geſchlecht.
Denn der Menſch iſt erſtlich von Koth vñ Erden gemacht
worden/ von dem wir alle berkommen/ muͤſſen auch alle
Gen. 3. ꝟ 19.wiederumb zu Koth/ Aſchen vnd Erden werden/ Geneſ. 3.
Sir. 10. ꝟ. 9.Sir. 10. Wann man aber fraget/ welches das Tauerhaff-
tigſte Geſchlecht ſein wirdt/ ſagt man der Seer oď Seher.
Denn weñ alle familiæ vnd geſchlechte auff Erden werden
vntergangen ſein/ wirdt dieſes Geſchlecht im Himmel
wehren in Ewigkeit: Denn die Außerwehleten GOttes
werden GOtt anſchawen von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Nun wehre zu wuͤntſchen/ das wir alle mit einander in
dieſem recht Adelichen geſchlecht ſein vñ bleiben moͤchten:
Aber die wenigſten vnter den Menſchen werdẽ ſeelig wer-
Matth. 20.
ꝟ.
16.
den vnd Gott anſchawen/ wie Chriſtus bezeuget Matth. 20.
Viel ſind Beruffen/ aber wenig ſind Außerwehlet. Das
aber vnſere Fr. Superintẽdentin der Seelen nach jtzundt
Gott im Ewigen leben anſchawe iſt kein zweifel: Sinte-
mal/ Sie GOtt jhren HERREN durchs Wort vnd
H. Sacramenta ſtets geſehen/ ein hertzliches verlangen
baldt nach jhres ſeeligen Herꝛen tode nach dem Ewigen
frewden leben gehabt/ auch durch jhre wolthat gegen arme
vnd duͤrfftige ſolches genungſam̃ an tag gegeben. Deß-
wegen Preiſen wir ſie billich vor ſeelig/ vnd wuͤntſchen/ das
wir jhr alle baldt nachfolgen/ vnd auß dieſem Angſtthal
moͤgen kommen zu GOtt inn ſeinen Frewdenſaal. Vnd
das iſt das erſte/ welches wir hier mercken ſollen.

II.
Objectum.
Das II. Welches wir zu bedencken haben iſt Objectum,
Wohin deñ die fromen nach dieſem Leben kommen. Koͤnig
David neñets hier das Land der Lebendigen/ wañ er ſaget.

Ich
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[[30]/0030] Chriſtl: Leich Wenn man fraget/ welches das vornehmbſte Geſchlecht auff Erden ſey/ ſo ſaget man der Kotwitzer Geſchlecht. Denn der Menſch iſt erſtlich von Koth vñ Erden gemacht worden/ von dem wir alle berkommen/ muͤſſen auch alle wiederumb zu Koth/ Aſchen vnd Erden werden/ Geneſ. 3. Sir. 10. Wann man aber fraget/ welches das Tauerhaff- tigſte Geſchlecht ſein wirdt/ ſagt man der Seer oď Seher. Denn weñ alle familiæ vnd geſchlechte auff Erden werden vntergangen ſein/ wirdt dieſes Geſchlecht im Himmel wehren in Ewigkeit: Denn die Außerwehleten GOttes werden GOtt anſchawen von Ewigkeit zu Ewigkeit. Gen. 3. ꝟ 19. Sir. 10. ꝟ. 9. Nun wehre zu wuͤntſchen/ das wir alle mit einander in dieſem recht Adelichen geſchlecht ſein vñ bleiben moͤchten: Aber die wenigſten vnter den Menſchen werdẽ ſeelig wer- den vnd Gott anſchawen/ wie Chriſtus bezeuget Matth. 20. Viel ſind Beruffen/ aber wenig ſind Außerwehlet. Das aber vnſere Fr. Superintẽdentin der Seelen nach jtzundt Gott im Ewigen leben anſchawe iſt kein zweifel: Sinte- mal/ Sie GOtt jhren HERREN durchs Wort vnd H. Sacramenta ſtets geſehen/ ein hertzliches verlangen baldt nach jhres ſeeligen Herꝛen tode nach dem Ewigen frewden leben gehabt/ auch durch jhre wolthat gegen arme vnd duͤrfftige ſolches genungſam̃ an tag gegeben. Deß- wegen Preiſen wir ſie billich vor ſeelig/ vnd wuͤntſchen/ das wir jhr alle baldt nachfolgen/ vnd auß dieſem Angſtthal moͤgen kommen zu GOtt inn ſeinen Frewdenſaal. Vnd das iſt das erſte/ welches wir hier mercken ſollen. Matth. 20. ꝟ. 16. Das II. Welches wir zu bedencken haben iſt Objectum, Wohin deñ die fromen nach dieſem Leben kommen. Koͤnig David neñets hier das Land der Lebendigen/ wañ er ſaget. Ich II. Objectum.

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Zitationshilfe: Scheffrich, Jakob: Terra viventium. Oels, 1636, S. [30]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/511795/30>, abgerufen am 27.11.2024.