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Scheffrich, Jakob: Piorum fatum. Oels, 1626.

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Christliche Leichpredigt.
Horol. Prin.
Anton. de
Gvevaral. 3.
c. [unleserliches Material - Zeichen fehlt]
& seq. edit.
Torgens.
anno 1601.
interprete
M. Johann.
Wanckelio,
lib. de Re-
publ.
Was ich nicht gehöret habe/ das höre ich jetzundt. Denn
Gesundheit/ Reichthumb vnd Ehre werden gar selten ei-
nem Menschen von den Gottern vertrawet/ vnd wann
sie gleich biß weilen in einem Menschen bey sammen sein/
so ist doch jhre Besitzung vnd Nutzung so kurtz vnd gering/
das sie mehr zuweinen/ weil man derselben so bald berau-
bet wird; Als zu Lachen/ weil man sie besessen/ Vrsach
geben. Auß diesem wird ohn allen zweiffel Plato sein tri-
plex hominis bonum
entlehnet haben/ wann er saget:
Das 1. Gutt deß Menschen ist/ quando quis nemini
quicquam debet, nec pauper est,
Wenn man niemandt
nichts schuldig/ noch Arm ist. Das 2. quando quis liber
nec servus nec captivus est,
Wann man frey vnd weder
ein Knecht noch ein Gefangener ist. Das 3. quando quis
sanus est,
Wann man Gesundt ist.

Das ist zwar etwas gesaget/ aber nicht genung. Denn
es ist zwar an deme das Gesundheit Reichsein/ Ehre vnd
Herrligkeit haben/ grosse Gaben von Gott sein/ aber das
beste/ vera Pietas die wahre Gottseeligkeit/ die zu allen
dingen nütze ist/ vnd hat die Verheischung dieses vnd deß
1. Tim. 4.
.
8.
zukünfftigen Lebens/ 1. Tim. 4. mangelt. Dann 1. was
ist Gesundheit des Leibes/ wann nicht Gesundheit der
Seelen auch darbey ist? Was hilfft Gesundheit des Lei-
bes/ wann sonsten in gemeinem Leben allerley Elend vnd
Sir. 40. . 1.Jammer mit vnterleufft Sir. 40? Wie lange wehret die
Gesundheit/ so ist sie hinweg/ weil man Täglich Sündi-
Sir. 38. 15get/ Sir. 38? Zum 2. so hilfft auch Reichthumb nichts zur
Seeligkeit: Denn was hilffts den Menschen/ wenn er die
gantze Welt gewinne/ vnd nehme doch schaden an seiner
Matth. 16.
.
26.
Seele/ Matth. 16. Sintemal der Mensch nicht davon Lebet
Luc. 12.
.
15.
das er viel Gütter habe/ Luc. 12. Zu dem so haben wir auch

nichts

Chriſtliche Leichpredigt.
Horol. Prin.
Anton. de
Gvevarâl. 3.
c. [unleserliches Material – Zeichen fehlt]
& ſeq. edit.
Torgenſ.
anno 1601.
interprete
M. Johann.
Wãckelio,
lib. de Re-
publ.
Was ich nicht gehoͤret habe/ das hoͤre ich jetzundt. Denn
Geſundheit/ Reichthumb vnd Ehre werden gar ſelten ei-
nem Menſchen von den Gottern vertrawet/ vnd wann
ſie gleich biß weilen in einem Menſchen bey ſammen ſein/
ſo iſt doch jhre Beſitzung vnd Nutzung ſo kurtz vñ gering/
das ſie mehr zuweinen/ weil man derſelben ſo bald berau-
bet wird; Als zu Lachen/ weil man ſie beſeſſen/ Vrſach
geben. Auß dieſem wird ohn allen zweiffel Plato ſein tri-
plex hominis bonum
entlehnet haben/ wann er ſaget:
Das 1. Gutt deß Menſchen iſt/ quando quis nemini
quicquam debet, nec pauper eſt,
Weñ man niemandt
nichts ſchuldig/ noch Arm iſt. Das 2. quando quis liber
nec ſervus nec captivus eſt,
Wann man frey vnd weder
ein Knecht noch ein Gefangener iſt. Das 3. quando quis
ſanus eſt,
Wann man Geſundt iſt.

Das iſt zwar etwas geſaget/ aber nicht genung. Denn
es iſt zwar an deme das Geſundheit Reichſein/ Ehre vnd
Herꝛligkeit haben/ groſſe Gaben von Gott ſein/ aber das
beſte/ vera Pietas die wahre Gottſeeligkeit/ die zu allen
dingen nuͤtze iſt/ vnd hat die Verheiſchung dieſes vnd deß
1. Tim. 4.
ꝟ.
8.
zukuͤnfftigen Lebens/ 1. Tim. 4. mangelt. Dann 1. was
iſt Geſundheit des Leibes/ wann nicht Geſundheit der
Seelen auch darbey iſt? Was hilfft Geſundheit des Lei-
bes/ wann ſonſten in gemeinem Leben allerley Elend vnd
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Geſundheit/ ſo iſt ſie hinweg/ weil man Taͤglich Suͤndi-
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Seeligkeit: Deñ was hilffts den Menſchen/ wenn er die
gantze Welt gewinne/ vnd nehme doch ſchaden an ſeiner
Matth. 16.
ꝟ.
26.
Seele/ Matth. 16. Sintemal der Menſch nicht davõ Lebet
Luc. 12.
ꝟ.
15.
das er viel Guͤtter habe/ Luc. 12. Zu dem ſo haben wir auch

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Zitationshilfe: Scheffrich, Jakob: Piorum fatum. Oels, 1626, S. [4]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/511793/4>, abgerufen am 21.11.2024.