Scheffrich, Jakob: Christi agonia [gr.] Et Piorum etoanaeia. Oels, 1624.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

Ehrenzeugnüß.

Ps. 122. v. 1.Wohnung Gottes gehabt/ ist mit frewden in dz Hauß des
Ps. 5. v. 7.HErrn gangen/ vnd hat angebethet gegen dem H. Tempel
in der Furtht des HErren: Mit grosser Reverentz vnd
Andacht Gottes wort angehöret/ Jnbrünstig vnd Andächtig
sein Gebet verrichtet: Zu rechter Zeit mit Bußfertigem
hertzen zum Tisch des Herren samb den seinigen sich
gehalten: Vnd also sein Christenthumb nicht nur bloß im
Munde vnd mit dem Nahmen (wie jhr viel/ leyder Gott/ in
der Welt zuthun pflegen) sondern in der that also geführet/
das Gott der Herr ein Göttliches gefallen/ vnd män-
niglich ein sonderliches Folge exempel/ vnnd einen klaren
Spiegel/ schöner Christlichen Tugenden an jhme gehabt.
Jn seinem Regiment vnd Ampt hat er sich also erzeyget/ das
Er gar wol in acht genommen/ die Vermahnung des fromen
2. Chro. 19.
v. 6.Königs Josaphats/ die Er 2. Chron. 19. an seine Richter
dieses Jnhalts gethan hat: Sehet zu was jhr thut/ denn jhr
haltet dz Gerichte nit den Menschen/ sondern dem Herrn/
vnd Er ist mit euch im Gerichte: Darumb lasset die furcht
des Herren bey Euch sein/ vnd hüttet Euch vnd thuts:
Denn bey dem HErren vnserm Gott ist kein Vnrecht noch
Ansehen der Person/ noch Annehmung des Geschencks.
Dann gegen seine Fürstliche Obrigkeit/ hat Er sich aller
gebühr Vnterthänig vnd Gehorsam/ gegen seines gleichen/
Dienstwillig vnnd Freundlich: Gegen seinem Ehegatten
Lieblich vnd trewlich/ gegen seine liebe Kinder recht Väter-
lich vnd Gottseelig/ gegen das Ministerium vnd Predig-
ampt Ehrerbiettig vnd mildt: Gegen seine jhm befohlene
Vnterthanen güttig vnd Christlich: Gegen Arme Noth-
leydende Barmhertzig vnd Wolthätig: Vnd in Summa/
gegen jederman der gebühr Auffrichtig sich erwiesen: Also
das er allenthalben/ wo er nur bekandt/ ein guttes Lob vnd
ruhm verlassen hat.

Weil

Ehrenzeugnuͤß.

Pſ. 122. v. 1.Wohnung Gottes gehabt/ iſt mit frewden in dz Hauß des
Pſ. 5. v. 7.HErꝛn gangen/ vnd hat angebethet gegen dem H. Tempel
in der Furtht des HErꝛen: Mit groſſer Reverentz vnd
Andacht Gottes woꝛt angehoͤꝛet/ Jnbruͤnſtig vñ Andaͤchtig
ſein Gebet verꝛichtet: Zu rechter Zeit mit Bußfertigem
hertzen zum Tiſch des Herren ſamb den ſeinigen ſich
gehalten: Vnd alſo ſein Chꝛiſtenthumb nicht nur bloß im
Munde vñ mit dem Nahmen (wie jhꝛ viel/ leyder Gott/ in
der Welt zuthun pflegen) ſondern in der that alſo gefuͤhꝛet/
das Gott der Herr ein Goͤttliches gefallen/ vnd maͤn-
niglich ein ſonderliches Folge exempel/ vnnd einen klaren
Spiegel/ ſchoͤner Chꝛiſtlichen Tugenden an jhme gehabt.
Jn ſeinem Regiment vñ Ampt hat er ſich alſo erzeyget/ das
Er gar wol in acht genom̃en/ die Vermahnung des fromen
2. Chro. 19.
v. 6.Koͤnigs Joſaphats/ die Er 2. Chron. 19. an ſeine Richter
dieſes Jnhalts gethan hat: Sehet zu was jhr thut/ deñ jhꝛ
haltet dz Gerichte nit den Menſchen/ ſondern dem Herꝛn/
vnd Er iſt mit euch im Gerichte: Darumb laſſet die furcht
des Herren bey Euch ſein/ vnd huͤttet Euch vnd thuts:
Deñ bey dem HErꝛen vnſerm Gott iſt kein Vnrecht noch
Anſehen der Perſon/ noch Annehmung des Geſchencks.
Dann gegen ſeine Fuͤrſtliche Obrigkeit/ hat Er ſich aller
gebuͤhꝛ Vnterthaͤnig vñ Gehoꝛſam/ gegen ſeines gleichen/
Dienſtwillig vnnd Freundlich: Gegen ſeinem Ehegatten
Lieblich vñ trewlich/ gegen ſeine liebe Kinder recht Vaͤter-
lich vnd Gottſeelig/ gegen das Miniſterium vnd Pꝛedig-
ampt Ehrerbiettig vnd mildt: Gegen ſeine jhm befohlene
Vnterthanen guͤttig vnd Chꝛiſtlich: Gegen Arme Noth-
leydende Barmhertzig vñ Wolthaͤtig: Vnd in Summa/
gegen jederman der gebuͤhr Auffrichtig ſich erwieſen: Alſo
das er allenthalben/ wo er nur bekandt/ ein guttes Lob vnd
ruhm verlaſſen hat.

Weil

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsPersonalia" n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0044" n="[44]"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Ehrenzeugnu&#x0364;ß.</hi></fw><lb/><note place="left"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">P&#x017F;. 122. v.</hi> 1.</hi></note>Wohnung Gottes gehabt/ i&#x017F;t mit frewden in dz Hauß des<lb/><note place="left"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">P&#x017F;. 5. v.</hi> 7.</hi></note>HEr&#xA75B;n gangen/ vnd hat angebethet gegen dem H. Tempel<lb/>
in der Furtht des HEr&#xA75B;en: Mit gro&#x017F;&#x017F;er <hi rendition="#aq">Reverentz</hi> vnd<lb/>
Andacht Gottes wo&#xA75B;t angeho&#x0364;&#xA75B;et/ Jnbru&#x0364;n&#x017F;tig vn&#x0303; Anda&#x0364;chtig<lb/>
&#x017F;ein Gebet ver&#xA75B;ichtet: Zu rechter Zeit mit Bußfertigem<lb/>
hertzen zum Ti&#x017F;ch des <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Herren</hi></hi> &#x017F;amb den &#x017F;einigen &#x017F;ich<lb/>
gehalten: Vnd al&#x017F;o &#x017F;ein Ch&#xA75B;i&#x017F;tenthumb nicht nur bloß im<lb/>
Munde vn&#x0303; mit dem Nahmen (wie jh&#xA75B; viel/ leyder Gott/ in<lb/>
der Welt zuthun pflegen) &#x017F;ondern in der that al&#x017F;o gefu&#x0364;h&#xA75B;et/<lb/>
das Gott der <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Herr</hi></hi> ein Go&#x0364;ttliches gefallen/ vnd ma&#x0364;n-<lb/>
niglich ein &#x017F;onderliches Folge exempel/ vnnd einen klaren<lb/>
Spiegel/ &#x017F;cho&#x0364;ner Ch&#xA75B;i&#x017F;tlichen Tugenden an jhme gehabt.<lb/>
Jn &#x017F;einem Regiment vn&#x0303; Ampt hat er &#x017F;ich al&#x017F;o erzeyget/ das<lb/>
Er gar wol in acht genom&#x0303;en/ die Vermahnung des fromen<lb/><note place="left"><hi rendition="#i">2. <hi rendition="#aq">Chro. 19.<lb/>
v.</hi> 6.</hi></note>Ko&#x0364;nigs Jo&#x017F;aphats/ die Er <hi rendition="#i">2. <hi rendition="#aq">Chron.</hi> 19.</hi> an &#x017F;eine Richter<lb/>
die&#x017F;es Jnhalts gethan hat: Sehet zu was jhr thut/ den&#x0303; jh&#xA75B;<lb/>
haltet dz Gerichte nit den Men&#x017F;chen/ &#x017F;ondern dem <hi rendition="#k">He</hi>r&#xA75B;n/<lb/>
vnd Er i&#x017F;t mit euch im Gerichte: Darumb la&#x017F;&#x017F;et die furcht<lb/>
des <hi rendition="#k">Herren</hi> bey Euch &#x017F;ein/ vnd hu&#x0364;ttet Euch vnd thuts:<lb/>
Den&#x0303; bey dem HEr&#xA75B;en vn&#x017F;erm Gott i&#x017F;t kein Vnrecht noch<lb/>
An&#x017F;ehen der Per&#x017F;on/ noch Annehmung des Ge&#x017F;chencks.<lb/>
Dann gegen &#x017F;eine Fu&#x0364;r&#x017F;tliche Obrigkeit/ hat Er &#x017F;ich aller<lb/>
gebu&#x0364;h&#xA75B; Vntertha&#x0364;nig vn&#x0303; Geho&#xA75B;&#x017F;am/ gegen &#x017F;eines gleichen/<lb/>
Dien&#x017F;twillig vnnd Freundlich: Gegen &#x017F;einem Ehegatten<lb/>
Lieblich vn&#x0303; trewlich/ gegen &#x017F;eine liebe Kinder recht Va&#x0364;ter-<lb/>
lich vnd Gott&#x017F;eelig/ gegen das <hi rendition="#aq">Mini&#x017F;terium</hi> vnd P&#xA75B;edig-<lb/>
ampt Ehrerbiettig vnd mildt: Gegen &#x017F;eine jhm befohlene<lb/>
Vnterthanen gu&#x0364;ttig vnd Ch&#xA75B;i&#x017F;tlich: Gegen Arme Noth-<lb/>
leydende Barmhertzig vn&#x0303; Woltha&#x0364;tig: Vnd in Summa/<lb/>
gegen jederman der gebu&#x0364;hr Auffrichtig &#x017F;ich erwie&#x017F;en: Al&#x017F;o<lb/>
das er allenthalben/ wo er nur bekandt/ ein guttes Lob vnd<lb/>
ruhm verla&#x017F;&#x017F;en hat.</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">Weil</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[[44]/0044] Ehrenzeugnuͤß. Wohnung Gottes gehabt/ iſt mit frewden in dz Hauß des HErꝛn gangen/ vnd hat angebethet gegen dem H. Tempel in der Furtht des HErꝛen: Mit groſſer Reverentz vnd Andacht Gottes woꝛt angehoͤꝛet/ Jnbruͤnſtig vñ Andaͤchtig ſein Gebet verꝛichtet: Zu rechter Zeit mit Bußfertigem hertzen zum Tiſch des Herren ſamb den ſeinigen ſich gehalten: Vnd alſo ſein Chꝛiſtenthumb nicht nur bloß im Munde vñ mit dem Nahmen (wie jhꝛ viel/ leyder Gott/ in der Welt zuthun pflegen) ſondern in der that alſo gefuͤhꝛet/ das Gott der Herr ein Goͤttliches gefallen/ vnd maͤn- niglich ein ſonderliches Folge exempel/ vnnd einen klaren Spiegel/ ſchoͤner Chꝛiſtlichen Tugenden an jhme gehabt. Jn ſeinem Regiment vñ Ampt hat er ſich alſo erzeyget/ das Er gar wol in acht genom̃en/ die Vermahnung des fromen Koͤnigs Joſaphats/ die Er 2. Chron. 19. an ſeine Richter dieſes Jnhalts gethan hat: Sehet zu was jhr thut/ deñ jhꝛ haltet dz Gerichte nit den Menſchen/ ſondern dem Herꝛn/ vnd Er iſt mit euch im Gerichte: Darumb laſſet die furcht des Herren bey Euch ſein/ vnd huͤttet Euch vnd thuts: Deñ bey dem HErꝛen vnſerm Gott iſt kein Vnrecht noch Anſehen der Perſon/ noch Annehmung des Geſchencks. Dann gegen ſeine Fuͤrſtliche Obrigkeit/ hat Er ſich aller gebuͤhꝛ Vnterthaͤnig vñ Gehoꝛſam/ gegen ſeines gleichen/ Dienſtwillig vnnd Freundlich: Gegen ſeinem Ehegatten Lieblich vñ trewlich/ gegen ſeine liebe Kinder recht Vaͤter- lich vnd Gottſeelig/ gegen das Miniſterium vnd Pꝛedig- ampt Ehrerbiettig vnd mildt: Gegen ſeine jhm befohlene Vnterthanen guͤttig vnd Chꝛiſtlich: Gegen Arme Noth- leydende Barmhertzig vñ Wolthaͤtig: Vnd in Summa/ gegen jederman der gebuͤhr Auffrichtig ſich erwieſen: Alſo das er allenthalben/ wo er nur bekandt/ ein guttes Lob vnd ruhm verlaſſen hat. Pſ. 122. v. 1. Pſ. 5. v. 7. 2. Chro. 19. v. 6. Weil

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): Dieses Werk steht unter der „Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland Lizenz“ (CC BY-SA).
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/511792
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/511792/44
Zitationshilfe:	Scheffrich, Jakob: Christi agonia [gr.] Et Piorum etoanaeia. Oels, 1624, S. [44]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/511792/44>, abgerufen am 22.11.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.