Stainer, Bernhardin: Ein Christliche Leichpredig. Tübingen, 1589.Elisabehta Weltzerin/ von Eberstein/ etc. zusehen/ da er sich offentlich/ andern zu einem Ev-empel/ vernemmen lest/ sein gröster wunsch/ vnnd einiges begeren seye dieses/ das er im Hauß des HerrnPsal. 27. bleiben möchte/ sein lebenlang (nicht ein oder zween tag) zuschauen die schönen Gottesdienst des HEr- ren/ vnd seine Tempel zubesuchen: das er auch Got- tes Wort aller seiner Herrligkeit vnnd reichthummen fürziehe/ bezeugt Er an einem andern orth/ mit diesem worten/ da ersagt: das ist mein Schatz/ dasPsal. 119. ich dein befelch halte. Dieses wird denen gesagt/ vnd wol zu mercken Lasset vns demnach/ für das Liecht der Predig Gleich wie ferner S. Lucas den friden preiset/ kommen/ C 4
Eliſabehta Weltzerin/ von Eberſtein/ ꝛc. zuſehen/ da er ſich offentlich/ andern zu einem Ev-empel/ vernemmen leſt/ ſein groͤſter wunſch/ vnnd einiges begeren ſeye dieſes/ das er im Hauß des HerꝛnPſal. 27. bleiben moͤchte/ ſein lebenlang (nicht ein oder zween tag) zuſchauen die ſchoͤnen Gottesdienſt des HEr- ren/ vnd ſeine Tempel zubeſuchen: das er auch Got- tes Wort aller ſeiner Herꝛligkeit vnnd reichthum̃en fuͤrziehe/ bezeugt Er an einem andern orth/ mit dieſem worten/ da erſagt: das iſt mein Schatz/ dasPſal. 119. ich dein befelch halte. Dieſes wird denen geſagt/ vnd wol zu mercken Laſſet vns demnach/ fuͤr das Liecht der Predig Gleich wie ferner S. Lucas den friden preiſet/ kom̃en/ C 4
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Eliſabehta Weltzerin/ von Eberſtein/ ꝛc.
zuſehen/ da er ſich offentlich/ andern zu einem Ev-
empel/ vernemmen leſt/ ſein groͤſter wunſch/ vnnd
einiges begeren ſeye dieſes/ das er im Hauß des Herꝛn
bleiben moͤchte/ ſein lebenlang (nicht ein oder zween
tag) zuſchauen die ſchoͤnen Gottesdienſt des HEr-
ren/ vnd ſeine Tempel zubeſuchen: das er auch Got-
tes Wort aller ſeiner Herꝛligkeit vnnd reichthum̃en
fuͤrziehe/ bezeugt Er an einem andern orth/ mit
dieſem worten/ da erſagt: das iſt mein Schatz/ das
ich dein befelch halte.
Pſal. 27.
Pſal. 119.
Dieſes wird denen geſagt/ vnd wol zu mercken
ſein/ welche GOttes Wort verachten/ oder aber mit
vnwillen/ als muͤſten ſie fewer freſſen/ anhoͤren/ vnd
für dieſe allerheylſambſte vñ notwendigſte wolthat
Gottes/ mit jrem ſelbſt eygnen vnwiderbringlichen
ſchaden/ vndanckbar ſein/ mit jaͤnen Juden/ welche
Paulus vnnd Barnabas haben geprediget/ es mit
jhrem verdruß vnd vndanck von ſich ſtoſſen/ vñ ſich
ſelbſt nicht werd achten vnd machen/ des Ewigen le-
bens. Wo man aber der Prediger deß heiligẽ Euan-
gelions verdriſig wirt/ vñ vndanckbar iſt/ wandert
es gern weiter/ wie es die erfahrung gibt/ vnnd S.
Paulus zu den Juden zu Antiochia ſagt: Sihe/ ſo
wenden wir vns zu den Hayden.
Gottes Wort
der beſte vnnd
werdeſt ſchatz.
Act. 13.
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Laſſet vns demnach/ fuͤr das Liecht der Predig
des heiligen Euangelions danckbar ſein/ vnd daſſel-
bige fuͤr vnſern hoͤchſten/ beſten vnd werdeſten ſchatz
halten/ vnd wol fuͤrſehen/ das wir denſelbigen nicht
verliehren.
Gleich wie ferner S. Lucas den friden preiſet/
woͤlchen die Kirche nach der bekerung S. Pauli be-
kom̃en/
C 4
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