Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Tham, Augustin: Christliche Leichpredigt Bey der Begrebnis. Eisleben, 1589.

Bild:
<< vorherige Seite
S. Pauli/ Philip. 3.

Andere Zeugnis sind im ersten stück mehr ange-
zogen worden.

Der ander Beweis wird genommen/ a merito2. Argument
a marito Chri
sti.

Christi, vom Verdienst vnsers HErrn Christi/ wel-
ches zu dem ende geschehen/ das die armen Sünder
dadurch sollen selig werden/ wie Paulus saget: Chri-
stus ist in die Welt kommen/ die Sünder selig zu ma-
chen/ 1. Tim. 1.1. Timoth. 1.

Dis Werck aber verrichtet Christus auff vierer-Christus der
richtet sein
Ampt auff
viererley
weise.

ley weise: Erstlich lest Er sich vom Himmel herab/
nach dem rath seines lieben Himlischen Vaters/ wie
wir sagen im Nicenischen Bekentnis: Jch gleube an1. Kömpt
Er vom
Himmel.

Jesum Christum/ etc. Welcher vmb vns Menschen/
vnd vmb vnser Seligkeit willen vom Himmel kom-
men ist.

Von dannen haben auch sein gewartet vnd auff jn
gehoffet/ die lieben Väter. Esa. 64. sagt der Prophet:Esa. 64.
Ach das du den Himmel zureissest/ vnd fürest herab.

Also betet Dauid im 144. Psalm: HErr neige deinePsalm 144.
Himmel/ vnd fahre herab. Vnd daher nennet jn der
liebe Zacharias Lu. 1. den Auffgang aus der Höhe.

Darnach vereiniget vnd verbindet Er sich mit2. Durch sein
Verbündniß
mit vns

vns auff Erden. 1. Assumptione Sanguinis, Er wird
ein Weibes Samen/ vnd nimpt vnser Fleisch vnd1. Jm Blut.
Blut an sich/ wie Johannes saget Johan. 1. DasGenes. 3.
Wort ward Fleisch. Vnd Ebre. 2. stehet geschrieben:Johan. 1.
Nach dem nu die Kinder Fleisch vnd Blut haben/ istEbre. 2.
Ers gleicher masse theilhafftig worden.

Vnd das geschiehet darümb/ auff das Er kan lei-
den/ sterben/ vnd ein Opffer werden für die Sünde.Tert. Lib.
de carne Chri
sti.

Wie Tertulianus saget: Christus mori missus, nasci

quo
S. Pauli/ Philip. 3.

Andere Zeugnis ſind im erſten ſtuͤck mehr ange-
zogen worden.

Der ander Beweis wird genommen/ à merito2. Argument
à marito Chri
ſti.

Chriſti, vom Verdienſt vnſers HErrn Chriſti/ wel-
ches zu dem ende geſchehen/ das die armen Suͤnder
dadurch ſollen ſelig werden/ wie Paulus ſaget: Chri-
ſtus iſt in die Welt kommen/ die Suͤnder ſelig zu ma-
chen/ 1. Tim. 1.1. Timoth. 1.

Dis Werck aber verrichtet Chriſtus auff vierer-Chriſtus der
richtet ſein
Ampt auff
viererley
weiſe.

ley weiſe: Erſtlich leſt Er ſich vom Himmel herab/
nach dem rath ſeines lieben Himliſchen Vaters/ wie
wir ſagen im Niceniſchen Bekentnis: Jch gleube an1. Koͤmpt
Er vom
Himmel.

Jeſum Chriſtum/ etc. Welcher vmb vns Menſchen/
vnd vmb vnſer Seligkeit willen vom Himmel kom-
men iſt.

Von dannen haben auch ſein gewartet vnd auff jn
gehoffet/ die lieben Vaͤter. Eſa. 64. ſagt der Prophet:Eſa. 64.
Ach das du den Himmel zureiſſeſt/ vnd fuͤreſt herab.

Alſo betet Dauid im 144. Pſalm: HErr neige deinePſalm 144.
Himmel/ vnd fahre herab. Vnd daher nennet jn der
liebe Zacharias Lu. 1. den Auffgang aus der Hoͤhe.

Darnach vereiniget vnd verbindet Er ſich mit2. Durch ſein
Verbuͤndniß
mit vns

vns auff Erden. 1. Aſſumptione Sanguinis, Er wird
ein Weibes Samen/ vnd nimpt vnſer Fleiſch vnd1. Jm Blut.
Blut an ſich/ wie Johannes ſaget Johan. 1. DasGeneſ. 3.
Wort ward Fleiſch. Vnd Ebre. 2. ſtehet geſchrieben:Johan. 1.
Nach dem nu die Kinder Fleiſch vnd Blut haben/ iſtEbre. 2.
Ers gleicher maſſe theilhafftig worden.

Vnd das geſchiehet daruͤmb/ auff das Er kan lei-
den/ ſterben/ vnd ein Opffer werden fuͤr die Suͤnde.Tert. Lib.
de carne Chri
ſti.

Wie Tertulianus ſaget: Chriſtus mori miſſus, naſci

quoꝙ
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0039" n="[39]"/>
            <fw type="header" place="top"> <hi rendition="#b">S. Pauli/ Philip. 3.</hi> </fw><lb/>
            <p>Andere Zeugnis &#x017F;ind im er&#x017F;ten &#x017F;tu&#x0364;ck mehr ange-<lb/>
zogen worden.</p><lb/>
            <p>Der ander Beweis wird genommen/ <hi rendition="#aq">à merito</hi><note place="right">2. Argument<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">à marito Chri<lb/>
&#x017F;ti.</hi></hi></note><lb/><hi rendition="#aq">Chri&#x017F;ti,</hi> vom Verdien&#x017F;t vn&#x017F;ers HErrn Chri&#x017F;ti/ wel-<lb/>
ches zu dem ende ge&#x017F;chehen/ das die armen Su&#x0364;nder<lb/>
dadurch &#x017F;ollen &#x017F;elig werden/ wie Paulus &#x017F;aget: Chri-<lb/>
&#x017F;tus i&#x017F;t in die Welt kommen/ die Su&#x0364;nder &#x017F;elig zu ma-<lb/>
chen/ 1. Tim. 1.<note place="right">1. Timoth. 1.</note></p><lb/>
            <p>Dis Werck aber verrichtet Chri&#x017F;tus auff vierer-<note place="right">Chri&#x017F;tus der<lb/>
richtet &#x017F;ein<lb/>
Ampt auff<lb/>
viererley<lb/>
wei&#x017F;e.</note><lb/>
ley wei&#x017F;e: Er&#x017F;tlich le&#x017F;t Er &#x017F;ich vom Himmel herab/<lb/>
nach dem rath &#x017F;eines lieben Himli&#x017F;chen Vaters/ wie<lb/>
wir &#x017F;agen im Niceni&#x017F;chen Bekentnis: Jch gleube an<note place="right">1. Ko&#x0364;mpt<lb/>
Er vom<lb/>
Himmel.</note><lb/>
Je&#x017F;um Chri&#x017F;tum/ etc. Welcher vmb vns Men&#x017F;chen/<lb/>
vnd vmb vn&#x017F;er Seligkeit willen vom Himmel kom-<lb/>
men i&#x017F;t.</p><lb/>
            <p>Von dannen haben auch &#x017F;ein gewartet vnd auff jn<lb/>
gehoffet/ die lieben Va&#x0364;ter. E&#x017F;a. 64. &#x017F;agt der Prophet:<note place="right">E&#x017F;a. 64.</note><lb/>
Ach das du den Himmel zurei&#x017F;&#x017F;e&#x017F;t/ vnd fu&#x0364;re&#x017F;t herab.</p><lb/>
            <p>Al&#x017F;o betet Dauid im 144. P&#x017F;alm: HErr neige deine<note place="right">P&#x017F;alm 144.</note><lb/>
Himmel/ vnd fahre herab. Vnd daher nennet jn der<lb/>
liebe Zacharias Lu. 1. den Auffgang aus der Ho&#x0364;he.</p><lb/>
            <p>Darnach vereiniget vnd verbindet Er &#x017F;ich mit<note place="right">2. Durch &#x017F;ein<lb/>
Verbu&#x0364;ndniß<lb/>
mit vns</note><lb/>
vns auff Erden. 1. <hi rendition="#aq">A&#x017F;&#x017F;umptione Sanguinis,</hi> Er wird<lb/>
ein Weibes Samen/ vnd nimpt vn&#x017F;er Flei&#x017F;ch vnd<note place="right">1. Jm Blut.</note><lb/>
Blut an &#x017F;ich/ wie Johannes &#x017F;aget Johan. 1. Das<note place="right">Gene&#x017F;. 3.</note><lb/>
Wort ward Flei&#x017F;ch. Vnd Ebre. 2. &#x017F;tehet ge&#x017F;chrieben:<note place="right">Johan. 1.</note><lb/>
Nach dem nu die Kinder Flei&#x017F;ch vnd Blut haben/ i&#x017F;t<note place="right">Ebre. 2.</note><lb/>
Ers gleicher ma&#x017F;&#x017F;e theilhafftig worden.</p><lb/>
            <p>Vnd das ge&#x017F;chiehet daru&#x0364;mb/ auff das Er kan lei-<lb/>
den/ &#x017F;terben/ vnd ein Opffer werden fu&#x0364;r die Su&#x0364;nde.<note place="right"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Tert. Lib.<lb/>
de carne Chri<lb/>
&#x017F;ti.</hi></hi></note><lb/>
Wie <hi rendition="#aq">Tertulianus</hi> &#x017F;aget: <hi rendition="#aq">Chri&#x017F;tus mori mi&#x017F;&#x017F;us, na&#x017F;ci</hi><lb/>
<fw type="catch" place="bottom"><hi rendition="#aq">quo&#xA759;</hi></fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[39]/0039] S. Pauli/ Philip. 3. Andere Zeugnis ſind im erſten ſtuͤck mehr ange- zogen worden. Der ander Beweis wird genommen/ à merito Chriſti, vom Verdienſt vnſers HErrn Chriſti/ wel- ches zu dem ende geſchehen/ das die armen Suͤnder dadurch ſollen ſelig werden/ wie Paulus ſaget: Chri- ſtus iſt in die Welt kommen/ die Suͤnder ſelig zu ma- chen/ 1. Tim. 1. 2. Argument à marito Chri ſti. 1. Timoth. 1. Dis Werck aber verrichtet Chriſtus auff vierer- ley weiſe: Erſtlich leſt Er ſich vom Himmel herab/ nach dem rath ſeines lieben Himliſchen Vaters/ wie wir ſagen im Niceniſchen Bekentnis: Jch gleube an Jeſum Chriſtum/ etc. Welcher vmb vns Menſchen/ vnd vmb vnſer Seligkeit willen vom Himmel kom- men iſt. Chriſtus der richtet ſein Ampt auff viererley weiſe. 1. Koͤmpt Er vom Himmel. Von dannen haben auch ſein gewartet vnd auff jn gehoffet/ die lieben Vaͤter. Eſa. 64. ſagt der Prophet: Ach das du den Himmel zureiſſeſt/ vnd fuͤreſt herab. Eſa. 64. Alſo betet Dauid im 144. Pſalm: HErr neige deine Himmel/ vnd fahre herab. Vnd daher nennet jn der liebe Zacharias Lu. 1. den Auffgang aus der Hoͤhe. Pſalm 144. Darnach vereiniget vnd verbindet Er ſich mit vns auff Erden. 1. Aſſumptione Sanguinis, Er wird ein Weibes Samen/ vnd nimpt vnſer Fleiſch vnd Blut an ſich/ wie Johannes ſaget Johan. 1. Das Wort ward Fleiſch. Vnd Ebre. 2. ſtehet geſchrieben: Nach dem nu die Kinder Fleiſch vnd Blut haben/ iſt Ers gleicher maſſe theilhafftig worden. 2. Durch ſein Verbuͤndniß mit vns 1. Jm Blut. Geneſ. 3. Johan. 1. Ebre. 2. Vnd das geſchiehet daruͤmb/ auff das Er kan lei- den/ ſterben/ vnd ein Opffer werden fuͤr die Suͤnde. Wie Tertulianus ſaget: Chriſtus mori miſſus, naſci quoꝙ Tert. Lib. de carne Chri ſti.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/511524
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/511524/39
Zitationshilfe: Tham, Augustin: Christliche Leichpredigt Bey der Begrebnis. Eisleben, 1589, S. [39]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/511524/39>, abgerufen am 24.11.2024.