Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ederus, Michael: Jesus Aller sterbenden Christen höchste Ehren Kron. Leipzig, 1631.

Bild:
<< vorherige Seite

Aus der Offenbarung Johannis am 22.
liche Weißheit in parte phusiologike vnd semeiotike, auch
in jhrer Anatomi', da sie die Eigenschafften vnd grö-
sten Geheimnis der Natur in der grossen vnnd kleinen
Welt/ dem edlen Menschen/ erforschen/ vnd werdenm Buchol. in
Chronol. f.
26.

Sapientiae Divinae interpretes, wie sie ein verdienter m
Theologus zubeschreiben pfleget; GOttes vnaus-
sprechliche Demuth vnd Gütigkeit in pathologike, da sie
erkennen/ n was für ein Gemächte wir sind/ vnd geden-n Psal. 103. 14.
cken daran/ das wir Staub sind; Seine vnbegreiffli-o Zamo lxidis
Medici in tant[a]
autoritate erant
ut hominis
apa-
thanatizein dice-
rentur, & im-
mortalitate do-
nare perhibe-
rentur.

che Allmacht aber in pharmakeutike, da o sie dem Tode
gleichsam in Rachen greiffen/ viel Menschen beym Le-
ben erhalten vnd zu guter Gesundheit befördern/ wo-
fern die Kräfften der Artzney von oben herab nicht ge-
hemmet werden.

Welchen Artzt nun der HErr also zu seinem E-
benbilde geschaffen hat/ den sol man ehren.

Ein solcher ist/ aber/ was sag ich ist? Er ist ge-II.
Applicatio ad
Personam De-
sunctam
axiotimon.

wesen der Edele/ Wolehrenveste/ Großachtbare vnnd
Hochgelahrte Herr Matthaeus Vechner/ der Philoso-
phi
vnnd Medicin Doctor, Königlicher Majestät in
Polen vornehmer Archiater, zur Frawenstadt wol-
verdienter Physicus Ordinarius, weitberühmter Pra-
cticus,
dessen leblosen Cörper jhr anjetzo so für ewren
trawrigen thränenfliessenden Augen alda eingesargetTimes.
1.
To Dioti.

stehen sehet. Dieser ist auch von Gott geschaffen/ vnd
mit grossem Reichthumb vnnd Gaben des Gemüths
gleichsam vberschüttet worden. Wie er in seinem
Christenthumb ein andächtiger vnsträfflicher Theolo-
gus,
in Weltsachen ein verständiger Politicus vnd be-

redsa-
A iij

Aus der Offenbarung Johannis am 22.
liche Weißheit in parte φυσιολογικῇ vnd σημειοτικῇ, auch
in jhrer Anatomi’, da ſie die Eigenſchafften vnd groͤ-
ſten Geheimnis der Natur in der groſſen vnnd kleinen
Welt/ dem edlen Menſchen/ erforſchen/ vnd werdenm Buchol. in
Chronol. f.
26.

Sapientiæ Divinæ interpretes, wie ſie ein verdienter m
Theologus zubeſchreiben pfleget; GOttes vnaus-
ſprechliche Demuth vnd Guͤtigkeit in παϑολογικῇ, da ſie
erkennen/ n was fuͤr ein Gemaͤchte wir ſind/ vnd geden-n Pſal. 103. 14.
cken daran/ das wir Staub ſind; Seine vnbegreiffli-o Zamo lxidis
Medici in tant[a]
autoritate erant
ut hominis
ὰπα-
ϑανατίζειν dice-
rentur, & im-
mortalitate do-
nare perhibe-
rentur.

che Allmacht aber in φαρμακευτικῇ, da o ſie dem Tode
gleichſam in Rachen greiffen/ viel Menſchen beym Le-
ben erhalten vnd zu guter Geſundheit befoͤrdern/ wo-
fern die Kraͤfften der Artzney von oben herab nicht ge-
hemmet werden.

Welchen Artzt nun der HErr alſo zu ſeinem E-
benbilde geſchaffen hat/ den ſol man ehren.

Ein ſolcher iſt/ aber/ was ſag ich iſt? Er iſt ge-II.
Applicatio ad
Perſonam De-
ſũctam
ἀξιότιμον.

weſen der Edele/ Wolehrenveſte/ Großachtbare vnnd
Hochgelahrte Herr Matthæus Vechner/ der Philoſo-
phi
vnnd Medicin Doctor, Koͤniglicher Majeſtaͤt in
Polen vornehmer Archiater, zur Frawenſtadt wol-
verdienter Phyſicus Ordinarius, weitberuͤhmter Pra-
cticus,
deſſen lebloſen Coͤrper jhr anjetzo ſo fuͤr ewren
trawrigen thraͤnenflieſſenden Augen alda eingeſargetΤιμῆς.
1.
Το Διότι.

ſtehen ſehet. Dieſer iſt auch von Gott geſchaffen/ vnd
mit groſſem Reichthumb vnnd Gaben des Gemuͤths
gleichſam vberſchuͤttet worden. Wie er in ſeinem
Chriſtenthumb ein andaͤchtiger vnſtraͤfflicher Theolo-
gus,
in Weltſachen ein verſtaͤndiger Politicus vnd be-

redſa-
A iij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsThanks" n="1">
        <div type="fsExordium" n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0005" n="[5]"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Aus der Offenbarung Johannis am 22.</hi></fw><lb/>
liche Weißheit <hi rendition="#aq">in parte</hi> &#x03C6;&#x03C5;&#x03C3;&#x03B9;&#x03BF;&#x03BB;&#x03BF;&#x03B3;&#x03B9;&#x03BA;&#x1FC7; vnd &#x03C3;&#x03B7;&#x03BC;&#x03B5;&#x03B9;&#x03BF;&#x03C4;&#x03B9;&#x03BA;&#x1FC7;, auch<lb/>
in jhrer <hi rendition="#aq">Anatomi&#x2019;,</hi> da &#x017F;ie die Eigen&#x017F;chafften vnd gro&#x0364;-<lb/>
&#x017F;ten Geheimnis der Natur in der gro&#x017F;&#x017F;en vnnd kleinen<lb/>
Welt/ dem edlen Men&#x017F;chen/ erfor&#x017F;chen/ vnd werden<note place="right"><hi rendition="#aq">m Buchol. in<lb/>
Chronol. f.</hi> 26.</note><lb/><hi rendition="#aq">Sapientiæ Divinæ interpretes,</hi> wie &#x017F;ie ein verdienter <hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">m</hi></hi><lb/><hi rendition="#aq">Theologus</hi> zube&#x017F;chreiben pfleget<hi rendition="#i">;</hi> GOttes vnaus-<lb/>
&#x017F;prechliche Demuth vnd Gu&#x0364;tigkeit in &#x03C0;&#x03B1;&#x03D1;&#x03BF;&#x03BB;&#x03BF;&#x03B3;&#x03B9;&#x03BA;&#x1FC7;, da &#x017F;ie<lb/>
erkennen/ <hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">n</hi></hi> was fu&#x0364;r ein Gema&#x0364;chte wir &#x017F;ind/ vnd geden-<note place="right"><hi rendition="#aq">n P&#x017F;al.</hi> 103. 14.</note><lb/>
cken daran/ das wir Staub &#x017F;ind; Seine vnbegreiffli-<note place="right"><hi rendition="#aq">o Zamo lxidis<lb/>
Medici in tant<supplied>a</supplied><lb/>
autoritate erant<lb/>
ut hominis</hi> &#x1F70;&#x03C0;&#x03B1;-<lb/>
&#x03D1;&#x03B1;&#x03BD;&#x03B1;&#x03C4;&#x03AF;&#x03B6;&#x03B5;&#x03B9;&#x03BD; <hi rendition="#aq">dice-<lb/>
rentur, &amp; im-<lb/>
mortalitate do-<lb/>
nare perhibe-<lb/>
rentur.</hi></note><lb/>
che Allmacht aber in &#x03C6;&#x03B1;&#x03C1;&#x03BC;&#x03B1;&#x03BA;&#x03B5;&#x03C5;&#x03C4;&#x03B9;&#x03BA;&#x1FC7;, da <hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">o</hi></hi> &#x017F;ie dem Tode<lb/>
gleich&#x017F;am in Rachen greiffen/ viel Men&#x017F;chen beym Le-<lb/>
ben erhalten vnd zu guter Ge&#x017F;undheit befo&#x0364;rdern/ wo-<lb/>
fern die Kra&#x0364;fften der Artzney von oben herab nicht ge-<lb/>
hemmet werden.</p><lb/>
            <p>Welchen Artzt nun der HErr al&#x017F;o zu &#x017F;einem E-<lb/>
benbilde ge&#x017F;chaffen hat/ den &#x017F;ol man ehren.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head/>
            <div type="fsPersonalia" n="4">
              <head/>
              <p>Ein &#x017F;olcher i&#x017F;t/ aber/ was &#x017F;ag ich i&#x017F;t? Er i&#x017F;t ge-<note place="right"><hi rendition="#aq">II.<lb/>
Applicatio ad<lb/>
Per&#x017F;onam De-<lb/>
&#x017F;u&#x0303;ctam</hi> &#x1F00;&#x03BE;&#x03B9;&#x03CC;&#x03C4;&#x03B9;&#x03BC;&#x03BF;&#x03BD;.</note><lb/>
we&#x017F;en der Edele/ Wolehrenve&#x017F;te/ Großachtbare vnnd<lb/>
Hochgelahrte Herr Matth<hi rendition="#aq">æ</hi>us Vechner/ der <hi rendition="#aq">Philo&#x017F;o-<lb/>
phi</hi> vnnd <hi rendition="#aq">Medicin Doctor,</hi> Ko&#x0364;niglicher Maje&#x017F;ta&#x0364;t in<lb/>
Polen vornehmer <hi rendition="#aq">Archiater,</hi> zur Frawen&#x017F;tadt wol-<lb/>
verdienter <hi rendition="#aq">Phy&#x017F;icus Ordinarius,</hi> weitberu&#x0364;hmter <hi rendition="#aq">Pra-<lb/>
cticus,</hi> de&#x017F;&#x017F;en leblo&#x017F;en Co&#x0364;rper jhr anjetzo &#x017F;o fu&#x0364;r ewren<lb/>
trawrigen thra&#x0364;nenflie&#x017F;&#x017F;enden Augen alda einge&#x017F;arget<note place="right">&#x03A4;&#x03B9;&#x03BC;&#x1FC6;&#x03C2;.<lb/>
1.<lb/>
&#x03A4;&#x03BF; &#x0394;&#x03B9;&#x03CC;&#x03C4;&#x03B9;.</note><lb/>
&#x017F;tehen &#x017F;ehet. Die&#x017F;er i&#x017F;t auch von Gott ge&#x017F;chaffen/ vnd<lb/>
mit gro&#x017F;&#x017F;em Reichthumb vnnd Gaben des Gemu&#x0364;ths<lb/>
gleich&#x017F;am vber&#x017F;chu&#x0364;ttet worden. Wie er in &#x017F;einem<lb/>
Chri&#x017F;tenthumb ein anda&#x0364;chtiger vn&#x017F;tra&#x0364;fflicher <hi rendition="#aq">Theolo-<lb/>
gus,</hi> in Welt&#x017F;achen ein ver&#x017F;ta&#x0364;ndiger <hi rendition="#aq">Politicus</hi> vnd be-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">A iij</fw><fw place="bottom" type="catch">red&#x017F;a-</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[5]/0005] Aus der Offenbarung Johannis am 22. liche Weißheit in parte φυσιολογικῇ vnd σημειοτικῇ, auch in jhrer Anatomi’, da ſie die Eigenſchafften vnd groͤ- ſten Geheimnis der Natur in der groſſen vnnd kleinen Welt/ dem edlen Menſchen/ erforſchen/ vnd werden Sapientiæ Divinæ interpretes, wie ſie ein verdienter m Theologus zubeſchreiben pfleget; GOttes vnaus- ſprechliche Demuth vnd Guͤtigkeit in παϑολογικῇ, da ſie erkennen/ n was fuͤr ein Gemaͤchte wir ſind/ vnd geden- cken daran/ das wir Staub ſind; Seine vnbegreiffli- che Allmacht aber in φαρμακευτικῇ, da o ſie dem Tode gleichſam in Rachen greiffen/ viel Menſchen beym Le- ben erhalten vnd zu guter Geſundheit befoͤrdern/ wo- fern die Kraͤfften der Artzney von oben herab nicht ge- hemmet werden. m Buchol. in Chronol. f. 26. n Pſal. 103. 14. o Zamo lxidis Medici in tanta autoritate erant ut hominis ὰπα- ϑανατίζειν dice- rentur, & im- mortalitate do- nare perhibe- rentur. Welchen Artzt nun der HErr alſo zu ſeinem E- benbilde geſchaffen hat/ den ſol man ehren. Ein ſolcher iſt/ aber/ was ſag ich iſt? Er iſt ge- weſen der Edele/ Wolehrenveſte/ Großachtbare vnnd Hochgelahrte Herr Matthæus Vechner/ der Philoſo- phi vnnd Medicin Doctor, Koͤniglicher Majeſtaͤt in Polen vornehmer Archiater, zur Frawenſtadt wol- verdienter Phyſicus Ordinarius, weitberuͤhmter Pra- cticus, deſſen lebloſen Coͤrper jhr anjetzo ſo fuͤr ewren trawrigen thraͤnenflieſſenden Augen alda eingeſarget ſtehen ſehet. Dieſer iſt auch von Gott geſchaffen/ vnd mit groſſem Reichthumb vnnd Gaben des Gemuͤths gleichſam vberſchuͤttet worden. Wie er in ſeinem Chriſtenthumb ein andaͤchtiger vnſtraͤfflicher Theolo- gus, in Weltſachen ein verſtaͤndiger Politicus vnd be- redſa- II. Applicatio ad Perſonam De- ſũctam ἀξιότιμον. Τιμῆς. 1. Το Διότι. A iij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/511316
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/511316/5
Zitationshilfe: Ederus, Michael: Jesus Aller sterbenden Christen höchste Ehren Kron. Leipzig, 1631, S. [5]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/511316/5>, abgerufen am 27.11.2024.