Burckhard, Gottfried: Himmlische Johanna Elisabeth. Breslau, 1673.Dieser eintzige Schlag leget die Bewegungen der kleinen Lebens Außgang Leider so viel beglaubet/ daß weder Jugend/ noch Tu- viel K
Dieſer eintzige Schlag leget die Bewegungen der kleinen Lebens Außgang Leider ſo viel beglaubet/ daß weder Jugend/ noch Tu- viel K
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Dieſer eintzige Schlag leget die Bewegungen der kleinen
Welt uͤbern Hauffen/ und hemmet die Raͤder hoher Ge-
dancken/ dermaſſen/ daß auch von dem maͤchtigſten allein
geſaget werden kan: Er ſtarb! Wir muͤſſen ein gleiches
von unſer ſelig-verſtorbenen Frauen auch melden/ indem
Jhres
Lebens Außgang
Leider ſo viel beglaubet/ daß weder Jugend/ noch Tu-
gend/ weder Stand noch Anſehen/ der ſchneidenden Sichel
deß Todes entweichen kan. Dieſes eintzige Vortheil hat
die ſelige Frau mit andern fromen und Tugend-liebenden
Leuten/ daß ob wol der Todt Jhrem Coͤrper obſigt/ er den-
noch die Macht nicht habe/ uͤber Jhre Tugenden zu Sieg-
prangen/ und Jhren unſterblichen Nahmen in der ſtillen
Grufftzu halten. Jhr Ruhm breitet ſich biß an die Wolckẽ/
und Jhr Andencken wehret biß ans Ende der Welt. Un-
ſere im HErren entſchlaffene ſelige Frau/ iſt von etlicher
Zeit her vieler Leibes-Unpaͤßligkeit unterworffen geweſen;
deren Gefaͤhrligkeit doch anfaͤnglich/ wegen beykommen-
der Artzney-Mittel zimlich gehindert worden: Es hat aber
dem Hoͤchſten dabey gefallen/ ſolche Jhre Kranckheit viel-
mehr zu mindern/ als gaͤntzlich auffzuheben. Denn ob Sie
zwar etliche Jahre her ſich noch leidlich befunden/ und man
zu vollſtaͤndig erlangender Geſundheit gutte Hoffnung ge-
ſchoͤpfft; So hat doch der verwichenes Jahr faſt umb dieſe
Zeit/ Sie befallene zweiffelhafte Zuſtand/ bald ein anders
gezeigt; indem derſelbte ſeinen Anfang mit ſtarckem roͤ-
cheln und huſten genom̃en/ und zugleich die Lebens-Kraͤff-
te ſo ſtarck angefalleu/ daß die hieruͤber zu Rath gezogene
Herren Medici zimlich beſtuͤrtzt geſchienen. Deren vor-
geſchriebene medicamenta iedoch damals nechſt GOtt/ ſo
viel
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