Burckhard, Gottfried: Himmlische Johanna Elisabeth. Breslau, 1673.ein Reisender/ der auff Neapolis wil/ nicht die ungeheure Noah sol die Arche zur Zeit der Sündfluth/ wie die Und eben der benahm auch der seligen Frauen die Ban- Auff daß Er unser Heiland würd/ Uns freyet von der Sünden-Bürd/ Und
ein Reiſender/ der auff Neapolis wil/ nicht die ungeheure Noah ſol die Arche zur Zeit der Suͤndfluth/ wie die Und eben der benahm auch der ſeligen Frauen die Ban- Auff daß Er unſer Heiland wuͤrd/ Uns freyet von der Suͤnden-Buͤrd/ Und
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <floatingText> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <p><pb facs="#f0056" n="[56]"/> ein Reiſender/ der auff <hi rendition="#aq">Neapolis</hi> wil/ nicht die ungeheure<lb/> Grotte/ durch den <hi rendition="#aq">Pauſylipum,</hi> wenn er bey derer andern<lb/> Außgange das Tagelicht auch nur einem Sternlein gleich<lb/> kaum erblicket? Viel weniger kan einen Chriſten deß To-<lb/> des Finſternuͤß ſchroͤcken/ der Chriſtum durch den Glau-<lb/> ben in ſeinem Hertzen hat.</p><lb/> <p>Noah ſol die Arche zur Zeit der Suͤndfluth/ wie die<lb/> Rabinen wollen/ mit einem groſſen Carbunckel oder De-<lb/> mand erleuchtet haben: Chriſtus iſt unſer Licht auch im<lb/> Sarch/ und Grabe/ wer wolte ſich vorm Tode entſetzen.<lb/> Schlieſſen ſich die Augen deß Leibes/ ſo eroͤffnet er die Au-<lb/> gen der Seelen/ daß ſie ihn ſehen/ und alſo ſiehet der ſterben-<lb/> de Chriſt/ mehr als der lebendige. Ja er freuet ſich dieſes<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Cohel. XI.</hi> 7.</note>ſehens/ denn iſt das irrdiſche <hi rendition="#fr">Licht den Augen ſuͤſſe/</hi> viel-<lb/> mehr das himmliſche?</p><lb/> <p>Und eben der benahm auch der ſeligen Frauen die Ban-<lb/> gigkeit vor ihren Feinden. Sie war ein Menſch/ und da-<lb/> her menſchlichen Fehlern unterworffen. Die worden<lb/> dem zarten und engen Gewiſſen von Jhren maͤchtigen<lb/> Feinden als Berge vorgeſetzet. Die Angſt daher war groß/<lb/> aber auch der kraͤfftige Troſt. Der HErr iſt mein Heil.<lb/> Mein Heiland. Genung vor ein beſtuͤrmtes Gewiſſen.<lb/> Uberfluͤſſiger Schutz/ wider alle Feinde. <hi rendition="#aq">Dominus Pro-<lb/> tector meus.</hi> Auff den koͤnnen ſich alle verlaſſen. Er<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Eſa. IL.</hi> 6.</note>iſt zum Heil verheiſſen. <hi rendition="#fr">Du ſolt das Heil ſeyn biß<lb/> an der Welt Ende.</hi> Jm Todes-Schrecken verlangte<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Gen. IL.</hi> 18.</note>dieſes Jacob. <hi rendition="#fr">HERR ich warte auff dein Heil!</hi><lb/> und unter ſo vielem Elend/ die Jſraelitiſche Kirche: Die<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Eſa. XLV.</hi> 8.</note><hi rendition="#fr">Erde bringe Heil!</hi> <hi rendition="#k">Er</hi> wurde/ da die Zeit erfuͤllet<lb/> ward/ geſandt</p><lb/> <lg type="poem"> <l>Auff daß Er unſer Heiland wuͤrd/</l><lb/> <l>Uns freyet von der Suͤnden-Buͤrd/</l><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Und</fw><lb/> </lg> </div> </div> </body> </floatingText> </div> </body> </text> </TEI> [[56]/0056]
ein Reiſender/ der auff Neapolis wil/ nicht die ungeheure
Grotte/ durch den Pauſylipum, wenn er bey derer andern
Außgange das Tagelicht auch nur einem Sternlein gleich
kaum erblicket? Viel weniger kan einen Chriſten deß To-
des Finſternuͤß ſchroͤcken/ der Chriſtum durch den Glau-
ben in ſeinem Hertzen hat.
Noah ſol die Arche zur Zeit der Suͤndfluth/ wie die
Rabinen wollen/ mit einem groſſen Carbunckel oder De-
mand erleuchtet haben: Chriſtus iſt unſer Licht auch im
Sarch/ und Grabe/ wer wolte ſich vorm Tode entſetzen.
Schlieſſen ſich die Augen deß Leibes/ ſo eroͤffnet er die Au-
gen der Seelen/ daß ſie ihn ſehen/ und alſo ſiehet der ſterben-
de Chriſt/ mehr als der lebendige. Ja er freuet ſich dieſes
ſehens/ denn iſt das irrdiſche Licht den Augen ſuͤſſe/ viel-
mehr das himmliſche?
Cohel. XI. 7.
Und eben der benahm auch der ſeligen Frauen die Ban-
gigkeit vor ihren Feinden. Sie war ein Menſch/ und da-
her menſchlichen Fehlern unterworffen. Die worden
dem zarten und engen Gewiſſen von Jhren maͤchtigen
Feinden als Berge vorgeſetzet. Die Angſt daher war groß/
aber auch der kraͤfftige Troſt. Der HErr iſt mein Heil.
Mein Heiland. Genung vor ein beſtuͤrmtes Gewiſſen.
Uberfluͤſſiger Schutz/ wider alle Feinde. Dominus Pro-
tector meus. Auff den koͤnnen ſich alle verlaſſen. Er
iſt zum Heil verheiſſen. Du ſolt das Heil ſeyn biß
an der Welt Ende. Jm Todes-Schrecken verlangte
dieſes Jacob. HERR ich warte auff dein Heil!
und unter ſo vielem Elend/ die Jſraelitiſche Kirche: Die
Erde bringe Heil! Er wurde/ da die Zeit erfuͤllet
ward/ geſandt
Eſa. IL. 6.
Gen. IL. 18.
Eſa. XLV. 8.
Auff daß Er unſer Heiland wuͤrd/
Uns freyet von der Suͤnden-Buͤrd/
Und
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/511301 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/511301/56 |
Zitationshilfe: | Burckhard, Gottfried: Himmlische Johanna Elisabeth. Breslau, 1673, S. [56]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/511301/56>, abgerufen am 27.07.2024. |