Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Burckhard, Gottfried: Himmlische Johanna Elisabeth. Breslau, 1673.

Bild:
<< vorherige Seite

an JEsum/ und bin gewiß/ daß er mir kan meine Beylage/
meine beygelegte Krone der Gerechtigkeit bewahren biß an
jenen Tag. Und noch einmal: Jch bin gewiß/ daß wederRom. 8. 18. 19.
Tod noch Leben/ weder Engel noch Fürstenthum/ noch Ge-
walt/ weder gegenwärtiges noch zukünfftiges/ weder hohes
noch tieffes/ noch keine andere Creatur mag uns scheiden von
der Liebe Gottes die in Christo Jesu ist unserm HErren.

d. Gloria universalissima. Es ist eine allgemeine Herr-
ligkeit. Hier ist nur ein einiger Person Herrligkeit: dort
aller Außerwehlten/ wie Paulus sagt: Nicht mir aber al-
leine/ sondern auch allen die seine Erscheinung lieb haben.
Das wird ja prächtig über prächtig seyn/ wenn so viel tau-
send gekrönete werden vor dem König aller Könige Christo
Jesu stehen. Da wird nicht Esther/ Maria/ David/ Sa-
lomon/ Josaphat/ Josias allein gekrönet seyn/ sondern auch
Bartimaeus/ Lazarus/ Maria Magdalena/ das Blut-flüs-
sige Weib/ und alle Armen/ denen das Evangelium gepre-
digt/ die es angenommen und demselben gegläubet. Alle die
hat der Fürst der Könige auff Erden geliebet und gewaschenApoc. 1. 6.
c.
5. 10.

von den Sünden mit seinem Blut/ und hat sie gemacht zu
Königen und Pristern für Gott und seinem Vater.

Und also stehet ietzo gekrönet in höchster und holdselig-Applicatio.
ster Vergnügung und Ruhe die Heilige Seele der weiland
Hochgebohrnen nun im Himmel außerkohrnen/ Frauen/
Frauen Johanna Elisabeth/ die ist nun nach vieler auß-
gestandener Unruhe dieser Welt zur ewigen Ruhe in Gott
angelanget; Denn

1. Hat Sie den Tod nicht mit leiblichen sondern geistli-
chen Glaubens-Augen bey wehrenden Lebens-Tagen ange-
schauet/ wenn sie Jhr denselben durch öfftere Betrachtung
ihrer Sterbligkeit vorgestellet/ also daß Sie gedacht/ daß
Sie werde dermaleines zu der von Gott bestimten Zeit von

der
D

an JEſum/ und bin gewiß/ daß er mir kan meine Beylage/
meine beygelegte Krone der Gerechtigkeit bewahren biß an
jenen Tag. Und noch einmal: Jch bin gewiß/ daß wederRom. 8. 18. 19.
Tod noch Leben/ weder Engel noch Fuͤrſtenthum/ noch Ge-
walt/ weder gegenwaͤrtiges noch zukuͤnfftiges/ weder hohes
noch tieffes/ noch keine andere Cꝛeatur mag uns ſcheiden von
der Liebe Gottes die in Chriſto Jeſu iſt unſerm HErren.

d. Gloria univerſaliſsima. Es iſt eine allgemeine Herꝛ-
ligkeit. Hier iſt nur ein einiger Perſon Herrligkeit: dort
aller Außerwehlten/ wie Paulus ſagt: Nicht mir aber al-
leine/ ſondern auch allen die ſeine Erſcheinung lieb haben.
Das wird ja praͤchtig uͤber praͤchtig ſeyn/ wenn ſo viel tau-
ſend gekroͤnete werden vor dem Koͤnig aller Koͤnige Chriſto
Jeſu ſtehen. Da wird nicht Eſther/ Maria/ David/ Sa-
lomon/ Joſaphat/ Joſias allein gekroͤnet ſeyn/ ſondern auch
Bartimæus/ Lazarus/ Maria Magdalena/ das Blut-fluͤſ-
ſige Weib/ und alle Armen/ denen das Evangelium gepre-
digt/ die es angenommen und demſelben geglaͤubet. Alle die
hat der Fuͤrſt der Koͤnige auff Erden geliebet und gewaſchenApoc. 1. 6.
c.
5. 10.

von den Suͤnden mit ſeinem Blut/ und hat ſie gemacht zu
Koͤnigen und Priſtern fuͤr Gott und ſeinem Vater.

Und alſo ſtehet ietzo gekroͤnet in hoͤchſter und holdſelig-Applicatio.
ſter Vergnuͤgung und Ruhe die Heilige Seele der weiland
Hochgebohrnen nun im Himmel außerkohrnen/ Frauen/
Frauen Johanna Eliſabeth/ die iſt nun nach vieler auß-
geſtandener Unruhe dieſer Welt zur ewigen Ruhe in Gott
angelanget; Denn

1. Hat Sie den Tod nicht mit leiblichen ſondern geiſtli-
chen Glaubens-Augen bey wehrenden Lebens-Tagen ange-
ſchauet/ wenn ſie Jhr denſelben durch oͤfftere Betrachtung
ihrer Sterbligkeit vorgeſtellet/ alſo daß Sie gedacht/ daß
Sie werde dermaleines zu der von Gott beſtimten Zeit von

der
D
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsThanks" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0025" n="[25]"/>
an JE&#x017F;um/ und bin gewiß/ daß er mir kan meine Beylage/<lb/>
meine beygelegte Krone der Gerechtigkeit bewahren biß an<lb/>
jenen Tag. Und noch einmal: Jch bin gewiß/ daß weder<note place="right"><hi rendition="#aq">Rom.</hi> 8. 18. 19.</note><lb/>
Tod noch Leben/ weder Engel noch Fu&#x0364;r&#x017F;tenthum/ noch Ge-<lb/>
walt/ weder gegenwa&#x0364;rtiges noch zuku&#x0364;nfftiges/ weder hohes<lb/>
noch tieffes/ noch keine andere C&#xA75B;eatur mag uns &#x017F;cheiden von<lb/>
der Liebe Gottes die in Chri&#x017F;to Je&#x017F;u i&#x017F;t un&#x017F;erm HErren.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head/>
              <p><hi rendition="#aq">d. Gloria univer&#x017F;ali&#x017F;sima.</hi> Es i&#x017F;t eine allgemeine Her&#xA75B;-<lb/>
ligkeit. Hier i&#x017F;t nur ein einiger Per&#x017F;on Herrligkeit: dort<lb/>
aller Außerwehlten/ wie Paulus &#x017F;agt: Nicht mir aber al-<lb/>
leine/ &#x017F;ondern auch allen die &#x017F;eine Er&#x017F;cheinung lieb haben.<lb/>
Das wird ja pra&#x0364;chtig u&#x0364;ber pra&#x0364;chtig &#x017F;eyn/ wenn &#x017F;o viel tau-<lb/>
&#x017F;end gekro&#x0364;nete werden vor dem Ko&#x0364;nig aller Ko&#x0364;nige Chri&#x017F;to<lb/>
Je&#x017F;u &#x017F;tehen. Da wird nicht E&#x017F;ther/ Maria/ David/ Sa-<lb/>
lomon/ Jo&#x017F;aphat/ Jo&#x017F;ias allein gekro&#x0364;net &#x017F;eyn/ &#x017F;ondern auch<lb/>
Bartim<hi rendition="#aq">æ</hi>us/ Lazarus/ Maria Magdalena/ das Blut-flu&#x0364;&#x017F;-<lb/>
&#x017F;ige Weib/ und alle Armen/ denen das Evangelium gepre-<lb/>
digt/ die es angenommen und dem&#x017F;elben gegla&#x0364;ubet. Alle die<lb/>
hat der Fu&#x0364;r&#x017F;t der Ko&#x0364;nige auff Erden geliebet und gewa&#x017F;chen<note place="right"><hi rendition="#aq">Apoc. 1. 6.<lb/>
c.</hi> 5. 10.</note><lb/>
von den Su&#x0364;nden mit &#x017F;einem Blut/ und hat &#x017F;ie gemacht zu<lb/>
Ko&#x0364;nigen und Pri&#x017F;tern fu&#x0364;r Gott und &#x017F;einem Vater.</p>
            </div>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head/>
            <p>Und al&#x017F;o &#x017F;tehet ietzo gekro&#x0364;net in ho&#x0364;ch&#x017F;ter und hold&#x017F;elig-<note place="right"><hi rendition="#aq">Applicatio.</hi></note><lb/>
&#x017F;ter Vergnu&#x0364;gung und Ruhe die Heilige Seele der weiland<lb/>
Hochgebohrnen nun im Himmel außerkohrnen/ Frauen/<lb/>
Frauen <hi rendition="#fr">Johanna Eli&#x017F;abeth/</hi> die i&#x017F;t nun nach vieler auß-<lb/>
ge&#x017F;tandener Unruhe die&#x017F;er Welt zur ewigen Ruhe in Gott<lb/>
angelanget; Denn</p><lb/>
            <p>1. Hat Sie den Tod nicht mit leiblichen &#x017F;ondern gei&#x017F;tli-<lb/>
chen Glaubens-Augen bey wehrenden Lebens-Tagen ange-<lb/>
&#x017F;chauet/ wenn &#x017F;ie Jhr den&#x017F;elben durch o&#x0364;fftere Betrachtung<lb/>
ihrer Sterbligkeit vorge&#x017F;tellet/ al&#x017F;o daß Sie gedacht/ daß<lb/>
Sie werde dermaleines zu der von Gott be&#x017F;timten Zeit von<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">D</fw><fw type="catch" place="bottom">der</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[25]/0025] an JEſum/ und bin gewiß/ daß er mir kan meine Beylage/ meine beygelegte Krone der Gerechtigkeit bewahren biß an jenen Tag. Und noch einmal: Jch bin gewiß/ daß weder Tod noch Leben/ weder Engel noch Fuͤrſtenthum/ noch Ge- walt/ weder gegenwaͤrtiges noch zukuͤnfftiges/ weder hohes noch tieffes/ noch keine andere Cꝛeatur mag uns ſcheiden von der Liebe Gottes die in Chriſto Jeſu iſt unſerm HErren. Rom. 8. 18. 19. d. Gloria univerſaliſsima. Es iſt eine allgemeine Herꝛ- ligkeit. Hier iſt nur ein einiger Perſon Herrligkeit: dort aller Außerwehlten/ wie Paulus ſagt: Nicht mir aber al- leine/ ſondern auch allen die ſeine Erſcheinung lieb haben. Das wird ja praͤchtig uͤber praͤchtig ſeyn/ wenn ſo viel tau- ſend gekroͤnete werden vor dem Koͤnig aller Koͤnige Chriſto Jeſu ſtehen. Da wird nicht Eſther/ Maria/ David/ Sa- lomon/ Joſaphat/ Joſias allein gekroͤnet ſeyn/ ſondern auch Bartimæus/ Lazarus/ Maria Magdalena/ das Blut-fluͤſ- ſige Weib/ und alle Armen/ denen das Evangelium gepre- digt/ die es angenommen und demſelben geglaͤubet. Alle die hat der Fuͤrſt der Koͤnige auff Erden geliebet und gewaſchen von den Suͤnden mit ſeinem Blut/ und hat ſie gemacht zu Koͤnigen und Priſtern fuͤr Gott und ſeinem Vater. Apoc. 1. 6. c. 5. 10. Und alſo ſtehet ietzo gekroͤnet in hoͤchſter und holdſelig- ſter Vergnuͤgung und Ruhe die Heilige Seele der weiland Hochgebohrnen nun im Himmel außerkohrnen/ Frauen/ Frauen Johanna Eliſabeth/ die iſt nun nach vieler auß- geſtandener Unruhe dieſer Welt zur ewigen Ruhe in Gott angelanget; Denn Applicatio. 1. Hat Sie den Tod nicht mit leiblichen ſondern geiſtli- chen Glaubens-Augen bey wehrenden Lebens-Tagen ange- ſchauet/ wenn ſie Jhr denſelben durch oͤfftere Betrachtung ihrer Sterbligkeit vorgeſtellet/ alſo daß Sie gedacht/ daß Sie werde dermaleines zu der von Gott beſtimten Zeit von der D

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/511301
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/511301/25
Zitationshilfe: Burckhard, Gottfried: Himmlische Johanna Elisabeth. Breslau, 1673, S. [25]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/511301/25>, abgerufen am 22.12.2024.