Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hoepner, Johann: Leichpredigt Vber das Trostsprüchlein S. Pauli. Leipzig, 1632.

Bild:
<< vorherige Seite

Vnser Wandel ist im Himmel/
Stündlein/ vnd welchem solche Erlösung in
Gnaden wiederfehret/ denselbigen hat man für
glückselig zuschetzen/ zu aller Zeit/ sonderlich
aber zu der Zeit/ wenn GOtt seine Kinder mit
Landplagen angreiffet vnd heimsuchet/ wie wir
jetzt alle 3. Landplagen/ Krieg/ Pestilentz vnd
Thewrung gleichsam fühlen. Wol allen nu/
die sich zu einem seligen Abschied gefast vnd be-
reit halten/ Sie thun einen seligen Wechsel/
wenn sie GOTT abfordert/ sie kommen auß
der Vnruhe zur stoltzen Ruhe/ sie kommen auß
dem Jammerthal in den Himlischen Frewden-
Saal/ sie werden vollkömmlich von allem Vbel
erlöset/ vnd thun einen seligen Wechsel/ dessen
sie sich in Ewigkeit zu erfrewen haben. Solches
ist auch vnserer im HErrn Christo seliglich Ver-
storbenen Mitschwester nach Gottes gnädigen
Willen wiederfahren/ denn nachdem sie vom
grossen Erschreckniß gantz lagerhafftig worden/
hat sie sich zu einer seligen Hinfart Christlicher
weise bereitet/ vnd sich jhres Wandels oder
BürgerRechts im Himmel inniglich getröstet/
vnd weil sie jhr selbst das abgelesene Sprüchlein
zum Leichen Text erkoren hat/ wollen wir dasselbe
in folgenden 2. Pünctlein zu diesem mal erklären.

Erst-

Vnſer Wandel iſt im Himmel/
Stuͤndlein/ vnd welchem ſolche Erloͤſung in
Gnaden wiederfehret/ denſelbigen hat man fuͤr
gluͤckſelig zuſchetzen/ zu aller Zeit/ ſonderlich
aber zu der Zeit/ wenn GOtt ſeine Kinder mit
Landplagen angreiffet vnd heimſuchet/ wie wir
jetzt alle 3. Landplagen/ Krieg/ Peſtilentz vnd
Thewrung gleichſam fuͤhlen. Wol allen nu/
die ſich zu einem ſeligen Abſchied gefaſt vnd be-
reit halten/ Sie thun einen ſeligen Wechſel/
wenn ſie GOTT abfordert/ ſie kommen auß
der Vnruhe zur ſtoltzen Ruhe/ ſie kommen auß
dem Jammerthal in den Himliſchen Frewden-
Saal/ ſie werden vollkoͤm̃lich von allem Vbel
erloͤſet/ vnd thun einen ſeligen Wechſel/ deſſen
ſie ſich in Ewigkeit zu erfrewen haben. Solches
iſt auch vnſerer im HErrn Chriſto ſeliglich Ver-
ſtorbenen Mitſchweſter nach Gottes gnaͤdigen
Willen wiederfahren/ denn nachdem ſie vom
groſſen Erſchreckniß gantz lagerhafftig worden/
hat ſie ſich zu einer ſeligen Hinfart Chriſtlicher
weiſe bereitet/ vnd ſich jhres Wandels oder
BuͤrgerRechts im Himmel inniglich getroͤſtet/
vnd weil ſie jhr ſelbſt das abgeleſene Spruͤchlein
zum Leichen Text erkoren hat/ wollẽ wir daſſelbe
in folgendẽ 2. Puͤnctlein zu dieſem mal erklaͤren.

Erſt-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="fsExordium" n="2">
          <p><pb facs="#f0004" n="[4]"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#b">Vn&#x017F;er Wandel i&#x017F;t im Himmel/</hi></fw><lb/>
Stu&#x0364;ndlein/ vnd welchem &#x017F;olche Erlo&#x0364;&#x017F;ung in<lb/>
Gnaden wiederfehret/ den&#x017F;elbigen hat man fu&#x0364;r<lb/>
glu&#x0364;ck&#x017F;elig zu&#x017F;chetzen/ zu aller Zeit/ &#x017F;onderlich<lb/>
aber zu der Zeit/ wenn GOtt &#x017F;eine Kinder mit<lb/>
Landplagen angreiffet vnd heim&#x017F;uchet/ wie wir<lb/>
jetzt alle 3. Landplagen/ Krieg/ Pe&#x017F;tilentz vnd<lb/>
Thewrung gleich&#x017F;am fu&#x0364;hlen. Wol allen nu/<lb/>
die &#x017F;ich zu einem &#x017F;eligen Ab&#x017F;chied gefa&#x017F;t vnd be-<lb/>
reit halten/ Sie thun einen &#x017F;eligen Wech&#x017F;el/<lb/>
wenn &#x017F;ie <hi rendition="#g">GOTT</hi> abfordert/ &#x017F;ie kommen auß<lb/>
der Vnruhe zur &#x017F;toltzen Ruhe/ &#x017F;ie kommen auß<lb/>
dem Jammerthal in den Himli&#x017F;chen Frewden-<lb/>
Saal/ &#x017F;ie werden vollko&#x0364;m&#x0303;lich von allem Vbel<lb/>
erlo&#x0364;&#x017F;et/ vnd thun einen &#x017F;eligen Wech&#x017F;el/ de&#x017F;&#x017F;en<lb/>
&#x017F;ie &#x017F;ich in Ewigkeit zu erfrewen haben. Solches<lb/>
i&#x017F;t auch vn&#x017F;erer im HErrn Chri&#x017F;to &#x017F;eliglich Ver-<lb/>
&#x017F;torbenen Mit&#x017F;chwe&#x017F;ter nach Gottes gna&#x0364;digen<lb/>
Willen wiederfahren/ denn nachdem &#x017F;ie vom<lb/>
gro&#x017F;&#x017F;en Er&#x017F;chreckniß gantz lagerhafftig worden/<lb/>
hat &#x017F;ie &#x017F;ich zu einer &#x017F;eligen Hinfart Chri&#x017F;tlicher<lb/>
wei&#x017F;e bereitet/ vnd &#x017F;ich jhres Wandels oder<lb/>
Bu&#x0364;rgerRechts im Himmel inniglich getro&#x0364;&#x017F;tet/<lb/>
vnd weil &#x017F;ie jhr &#x017F;elb&#x017F;t das abgele&#x017F;ene Spru&#x0364;chlein<lb/>
zum Leichen Text erkoren hat/ wolle&#x0303; wir da&#x017F;&#x017F;elbe<lb/>
in folgende&#x0303; 2. Pu&#x0364;nctlein zu die&#x017F;em mal erkla&#x0364;ren.</p><lb/>
          <fw type="catch" place="bottom">Er&#x017F;t-</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[4]/0004] Vnſer Wandel iſt im Himmel/ Stuͤndlein/ vnd welchem ſolche Erloͤſung in Gnaden wiederfehret/ denſelbigen hat man fuͤr gluͤckſelig zuſchetzen/ zu aller Zeit/ ſonderlich aber zu der Zeit/ wenn GOtt ſeine Kinder mit Landplagen angreiffet vnd heimſuchet/ wie wir jetzt alle 3. Landplagen/ Krieg/ Peſtilentz vnd Thewrung gleichſam fuͤhlen. Wol allen nu/ die ſich zu einem ſeligen Abſchied gefaſt vnd be- reit halten/ Sie thun einen ſeligen Wechſel/ wenn ſie GOTT abfordert/ ſie kommen auß der Vnruhe zur ſtoltzen Ruhe/ ſie kommen auß dem Jammerthal in den Himliſchen Frewden- Saal/ ſie werden vollkoͤm̃lich von allem Vbel erloͤſet/ vnd thun einen ſeligen Wechſel/ deſſen ſie ſich in Ewigkeit zu erfrewen haben. Solches iſt auch vnſerer im HErrn Chriſto ſeliglich Ver- ſtorbenen Mitſchweſter nach Gottes gnaͤdigen Willen wiederfahren/ denn nachdem ſie vom groſſen Erſchreckniß gantz lagerhafftig worden/ hat ſie ſich zu einer ſeligen Hinfart Chriſtlicher weiſe bereitet/ vnd ſich jhres Wandels oder BuͤrgerRechts im Himmel inniglich getroͤſtet/ vnd weil ſie jhr ſelbſt das abgeleſene Spruͤchlein zum Leichen Text erkoren hat/ wollẽ wir daſſelbe in folgendẽ 2. Puͤnctlein zu dieſem mal erklaͤren. Erſt-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/510783
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/510783/4
Zitationshilfe: Hoepner, Johann: Leichpredigt Vber das Trostsprüchlein S. Pauli. Leipzig, 1632, S. [4]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/510783/4>, abgerufen am 23.11.2024.