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Etner, Martin: Ehren-Krönlin Jungfräulicher Hertzen. Glogau, 1613.

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Christliche Leich-Predigt.
Dasselb Gifft ist auff vns geerbt/ Das
wir nicht kondten genesen: Ohn Gottes
Trost/ der vns erlöst/ hat von dem gros-
sen schaden/ Darein die Schlang Evam
bezwang/ Gottes Zorn auff sich zu laden.

Die Leibliche Kranckheit anlangendt/ als
saget S. Paulus/ das wir an vns tragen thneton kai
phtharton soma. Einen tödlichen vnd verweß-
lichen Leib/
1. Cor. 15. Ach einen elenden Leib/
Wie viel Kranckheit ist er vnterworffen? Wir
haben fast so viel Glieder am Menschlichen Lei-
be/ als Tage im Jahre sind/ vnd ist doch nicht
das kleineste oder geringste vnter jhnen/ das ein
sonderlich Privilegium sanitatis hette/ vnd von
aller Kranckheit vnd Anstoß befreyet sey.

Dort aber/ so baldt wir die Kron der Ge-
rechten empfangen werden/ Da werden wir sein
isaggeloi, Gleich wie die Engel GOttes/
Matth. 22. Gleich wie dieselben keiner Kranck-
heit vnterworffen sein/ Sondern allezeit frisch
vnd gesundt bleiben: Also werden wir auch in
jenem Leben keine Kranckheit mehr außstehen

dürffen/
D

Chriſtliche Leich-Predigt.
Daſſelb Gifft iſt auff vns geerbt/ Das
wir nicht kondten geneſen: Ohn Gottes
Troſt/ der vns erloͤſt/ hat von dem groſ-
ſen ſchaden/ Darein die Schlang Evam
bezwang/ Gottes Zorn auff ſich zu laden.

Die Leibliche Kranckheit anlangendt/ als
ſaget S. Paulus/ das wir an vns tragen ϑνητὸν καὶ
φϑαρτὸν σῶμα. Einen toͤdlichen vnd verweß-
lichen Leib/
1. Cor. 15. Ach einen elenden Leib/
Wie viel Kranckheit iſt er vnterworffen? Wir
haben faſt ſo viel Glieder am Menſchlichen Lei-
be/ als Tage im Jahre ſind/ vnd iſt doch nicht
das kleineſte oder geringſte vnter jhnen/ das ein
ſonderlich Privilegium ſanitatis hette/ vnd von
aller Kranckheit vnd Anſtoß befreyet ſey.

Dort aber/ ſo baldt wir die Kron der Ge-
rechten empfangen werden/ Da werden wir ſein
ἰσάγγελοι, Gleich wie die Engel GOttes/
Matth. 22. Gleich wie dieſelben keiner Kranck-
heit vnterworffen ſein/ Sondern allezeit friſch
vnd geſundt bleiben: Alſo werden wir auch in
jenem Leben keine Kranckheit mehr außſtehen

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[23/0025] Chriſtliche Leich-Predigt. Daſſelb Gifft iſt auff vns geerbt/ Das wir nicht kondten geneſen: Ohn Gottes Troſt/ der vns erloͤſt/ hat von dem groſ- ſen ſchaden/ Darein die Schlang Evam bezwang/ Gottes Zorn auff ſich zu laden. Die Leibliche Kranckheit anlangendt/ als ſaget S. Paulus/ das wir an vns tragen ϑνητὸν καὶ φϑαρτὸν σῶμα. Einen toͤdlichen vnd verweß- lichen Leib/ 1. Cor. 15. Ach einen elenden Leib/ Wie viel Kranckheit iſt er vnterworffen? Wir haben faſt ſo viel Glieder am Menſchlichen Lei- be/ als Tage im Jahre ſind/ vnd iſt doch nicht das kleineſte oder geringſte vnter jhnen/ das ein ſonderlich Privilegium ſanitatis hette/ vnd von aller Kranckheit vnd Anſtoß befreyet ſey. Dort aber/ ſo baldt wir die Kron der Ge- rechten empfangen werden/ Da werden wir ſein ἰσάγγελοι, Gleich wie die Engel GOttes/ Matth. 22. Gleich wie dieſelben keiner Kranck- heit vnterworffen ſein/ Sondern allezeit friſch vnd geſundt bleiben: Alſo werden wir auch in jenem Leben keine Kranckheit mehr außſtehen duͤrffen/ D

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Zitationshilfe: Etner, Martin: Ehren-Krönlin Jungfräulicher Hertzen. Glogau, 1613, S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/510585/25>, abgerufen am 23.11.2024.