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Milichius, Daniel: Dominus abstulit. Oels, 1617.

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volkommenen alters Christi/ lib. de civitate Dei. 22. c. 1.
also: Restat ut quisq; suam recipiat mensuram, quam
vel habuit in juventute, etiamsi senex est mortuus vel
fuerat habiturus, si antea est defunctus.
Weil es aber
kein Artickel des Glaubens ist/ so ist es genung an dem/ das
wir wissen/ Es mögen die Kinderlein aufferstehen groß oder
klein/ so wird doch jhnen nichts mangeln am vorstandt/ vnd
Weißheit/ wird auch alle Schwachheit von jhnen genom-
men werden/ wie davon 1. Corinth. 15. geschrieben stehet:1. Cor.: 5.
Es wird geseet verweßlich/ vnd wird aufferstehen vnvorweß-
lich/ Es wird geseet in Vnehre/ vnnd wird aufferstehen inn
Herrligkeit. Es wird geseet inn Schwachheit/ vnnd wird
aufferstehen in Krafft. Es wird gesehet ein Natürlicher Leib/
vnd wird aufferstehen ein Geistlicher Leib. Vnd weil auch
in der Offenbahrung Johannis am 20. gedacht wirdt/ dasApoc. 20
Johannes gesehen habe/ grosse vnd kleine stehen für seinem
Angesichte: So lassen wirs auch darbey bleiben vnd wenden/
Legen vns auch in diesem fall/ mit niemanden in eine dispu-
tation
ein/ sondern schieben es auff biß an den Jüngsten tag/
da wollen wir es (wils Gott) in frewden erfahren.

Endlichen vnd zum Letzten/ so nimmet Gott darumb die
lieben Kinder von dannen/ ad restituendum. Damit Er
sie vns widerumb gebe/ denn Gott handelt mit vns/ wie ein
getrewer Freundt/ welcher dieses/ was Er von andern ent-
lehnet vnd geborget hat/ mit danck widerumb gibet/ welches
auch darthun vnd beweisen.

I. Die Exempel der H. Schrifft. Dann wie Gott der
Allmächtige der fromen Wittib zu Zarpath/ jhren Sohn/1. Reg. 17
durch Eliam, der fromen Wittib jhren Knaben zu Sunem,2 Reg. 4.
durch Elisam, Jairo dem Obersten der Schulen zu Caper-Matt. 9.
naum sein Töchterlein/ vnd der betrübten Wittib zu Naim,Luc. 7.
jhren eintzigen Sohn/ durch Christum widerumb gegeben hat/

also

volkommenen alters Chꝛiſti/ lib. de civitate Dei. 22. c. 1.
alſo: Reſtat ut quisq̀; ſuam recipiat menſuram, quam
vel habuit in juventute, etiamſi ſenex eſt mortuus vel
fuerat habiturus, ſi anteà eſt defunctus.
Weil es aber
kein Artickel des Glaubens iſt/ ſo iſt es genung an dem/ das
wir wiſſen/ Es moͤgen die Kinderlein aufferſtehen groß oder
klein/ ſo wird doch jhnen nichts mangeln am vorſtandt/ vnd
Weißheit/ wird auch alle Schwachheit von jhnen genom-
men werden/ wie davon 1. Corinth. 15. geſchꝛieben ſtehet:1. Cor.: 5.
Es wird geſeet verweßlich/ vnd wird aufferſtehẽ vnvorweß-
lich/ Es wird geſeet in Vnehꝛe/ vnnd wird aufferſtehen inn
Herꝛligkeit. Es wird geſeet inn Schwachheit/ vnnd wird
aufferſtehẽ in Krafft. Es wird geſehet ein Natuͤrlicher Leib/
vnd wird aufferſtehen ein Geiſtlicher Leib. Vnd weil auch
in der Offenbahꝛung Johannis am 20. gedacht wirdt/ dasApoc. 20
Johannes geſehen habe/ groſſe vnd kleine ſtehen fuͤr ſeinem
Angeſichte: So laſſen wirs auch darbey bleiben vñ wendẽ/
Legen vns auch in dieſem fall/ mit niemanden in eine diſpu-
tation
ein/ ſondern ſchiebẽ es auff biß an den Juͤngſten tag/
da wollen wir es (wils Gott) in frewden erfahꝛen.

Endlichen vnd zum Letzten/ ſo nimmet Gott darumb die
lieben Kinder von dannen/ ad reſtituendum. Damit Er
ſie vns widerumb gebe/ denn Gott handelt mit vns/ wie ein
getrewer Freundt/ welcher dieſes/ was Er von andern ent-
lehnet vnd geborget hat/ mit danck widerumb gibet/ welches
auch darthun vnd beweiſen.

I. Die Exempel der H. Schꝛifft. Dann wie Gott der
Allmaͤchtige der fromen Wittib zu Zarpath/ jhren Sohn/1. Reg. 17
durch Eliam, der fromen Wittib jhꝛen Knaben zu Sunem,2 Reg. 4.
durch Eliſam, Jairo dem Oberſten der Schulen zu Caper-Matt. 9.
naum ſein Toͤchterlein/ vnd der betruͤbten Wittib zu Naim,Luc. 7.
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[[31]/0031] volkommenen alters Chꝛiſti/ lib. de civitate Dei. 22. c. 1. alſo: Reſtat ut quisq̀; ſuam recipiat menſuram, quam vel habuit in juventute, etiamſi ſenex eſt mortuus vel fuerat habiturus, ſi anteà eſt defunctus. Weil es aber kein Artickel des Glaubens iſt/ ſo iſt es genung an dem/ das wir wiſſen/ Es moͤgen die Kinderlein aufferſtehen groß oder klein/ ſo wird doch jhnen nichts mangeln am vorſtandt/ vnd Weißheit/ wird auch alle Schwachheit von jhnen genom- men werden/ wie davon 1. Corinth. 15. geſchꝛieben ſtehet: Es wird geſeet verweßlich/ vnd wird aufferſtehẽ vnvorweß- lich/ Es wird geſeet in Vnehꝛe/ vnnd wird aufferſtehen inn Herꝛligkeit. Es wird geſeet inn Schwachheit/ vnnd wird aufferſtehẽ in Krafft. Es wird geſehet ein Natuͤrlicher Leib/ vnd wird aufferſtehen ein Geiſtlicher Leib. Vnd weil auch in der Offenbahꝛung Johannis am 20. gedacht wirdt/ das Johannes geſehen habe/ groſſe vnd kleine ſtehen fuͤr ſeinem Angeſichte: So laſſen wirs auch darbey bleiben vñ wendẽ/ Legen vns auch in dieſem fall/ mit niemanden in eine diſpu- tation ein/ ſondern ſchiebẽ es auff biß an den Juͤngſten tag/ da wollen wir es (wils Gott) in frewden erfahꝛen. 1. Cor.: 5. Apoc. 20 Endlichen vnd zum Letzten/ ſo nimmet Gott darumb die lieben Kinder von dannen/ ad reſtituendum. Damit Er ſie vns widerumb gebe/ denn Gott handelt mit vns/ wie ein getrewer Freundt/ welcher dieſes/ was Er von andern ent- lehnet vnd geborget hat/ mit danck widerumb gibet/ welches auch darthun vnd beweiſen. I. Die Exempel der H. Schꝛifft. Dann wie Gott der Allmaͤchtige der fromen Wittib zu Zarpath/ jhren Sohn/ durch Eliam, der fromen Wittib jhꝛen Knaben zu Sunem, durch Eliſam, Jairo dem Oberſten der Schulen zu Caper- naum ſein Toͤchterlein/ vnd der betruͤbten Wittib zu Naim, jhꝛen eintzigen Sohn/ durch Chꝛiſtum widerumb gegebẽ hat/ alſo 1. Reg. 17 2 Reg. 4. Matt. 9. Luc. 7.

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Zitationshilfe: Milichius, Daniel: Dominus abstulit. Oels, 1617, S. [31]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/510287/31>, abgerufen am 21.11.2024.