Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lange, Samuel: Die nach den Rettungs-Bergen erhabenen Augen. Görlitz, [1696].

Bild:
<< vorherige Seite

erhabenen Augen.
ternacht liegt die Stadt des grossen Königes. GOTT
ist in ihren Pallästen bekandt/ daß Er der Schutz sey.
Psal. 48. v. 34. Der Berg GOTTES ist ein frucht-
bar Berg/ ein groß und fruchtbar Gebirge. Was hüpf-
fet ihr grossen Gebirge? GOTT hat Lust auf diesem
Berge zu wohnen: und der HERR bleibt auch immer
daselbst. Psal. 68. v. 16. 17. O der angenehmen Worte!
Die Stadt auf dem Berge ist auch selbst ein Berg.
Die Kirche GOTTES/ die ihr Haupt und HERR
selbst eine Berg-Stadt/ so zu reden/ heisset/ Matth. 5. v. 14.
ist der Berg Zion/ das schöne Zweiglein/ dessen sich das
gantze Land zu trösten hat. Aber darumb eigentlich;
weil der HERR bey ihr drinnen ist. Der HERR/
der in ihren Pallästen bekandt/ und auch ihr Schutz ist.
Der heilige Augustinus führet diese Berg-Art einig und
allein her von dem Berge: davon GOTT die zu Ihm
ruffenden erhöret; ist/ als gedacht/ der Heyland aller
Menschen/ sonderlich der Gläubigen: von dem Er
am ersten Ort saget; daß umb seinet/ als des grossen
und zum Berge wordenen Ecksteins/ halben/ die beyden
Berge und Häuser/ die Kirche alten und neuen Bun-
des/ nur ein Berg und ein Haus seyn.

Non enim frustra dicitur in alio Psalmo: Voce mea ad
Dominum clamavi, & exaudivit me de monte sancto
suo. Adjuvit ergo te mons iste, ut exaudireris. Nam
si in eum non ascenderes, infra jacens clamare posses:

sed
F

erhabenen Augen.
ternacht liegt die Stadt des groſſen Koͤniges. GOTT
iſt in ihren Pallaͤſten bekandt/ daß Er der Schutz ſey.
Pſal. 48. v. 34. Der Berg GOTTES iſt ein frucht-
bar Berg/ ein groß und fruchtbar Gebirge. Was huͤpf-
fet ihr groſſen Gebirge? GOTT hat Luſt auf dieſem
Berge zu wohnen: und der HERR bleibt auch immer
daſelbſt. Pſal. 68. v. 16. 17. O der angenehmen Worte!
Die Stadt auf dem Berge iſt auch ſelbſt ein Berg.
Die Kirche GOTTES/ die ihr Haupt und HERR
ſelbſt eine Berg-Stadt/ ſo zu reden/ heiſſet/ Matth. 5. v. 14.
iſt der Berg Zion/ das ſchoͤne Zweiglein/ deſſen ſich das
gantze Land zu troͤſten hat. Aber darumb eigentlich;
weil der HERR bey ihr drinnen iſt. Der HERR/
der in ihren Pallaͤſten bekandt/ und auch ihr Schutz iſt.
Der heilige Auguſtinus fuͤhret dieſe Berg-Art einig und
allein her von dem Berge: davon GOTT die zu Ihm
ruffenden erhoͤret; iſt/ als gedacht/ der Heyland aller
Menſchen/ ſonderlich der Glaͤubigen: von dem Er
am erſten Ort ſaget; daß umb ſeinet/ als des groſſen
und zum Berge wordenen Eckſteins/ halben/ die beyden
Berge und Haͤuſer/ die Kirche alten und neuen Bun-
des/ nur ein Berg und ein Haus ſeyn.

Non enim fruſtrà dicitur in alio Pſalmo: Voce mea ad
Dominum clamavi, & exaudivit me de monte ſancto
ſuo. Adjuvit ergò te mons iſte, ut exaudireris. Nam
ſi in eum non aſcenderes, infra jacens clamare poſſes:

ſed
F
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0041" n="41"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">erhabenen Augen.</hi></fw><lb/>
ternacht liegt die Stadt des gro&#x017F;&#x017F;en Ko&#x0364;niges. GOTT<lb/>
i&#x017F;t in ihren Palla&#x0364;&#x017F;ten bekandt/ daß Er der Schutz &#x017F;ey.<lb/><hi rendition="#aq">P&#x017F;al. 48. v.</hi> 34. Der Berg GOTTES i&#x017F;t ein frucht-<lb/>
bar Berg/ ein groß und fruchtbar Gebirge. Was hu&#x0364;pf-<lb/>
fet ihr gro&#x017F;&#x017F;en Gebirge? GOTT hat Lu&#x017F;t auf die&#x017F;em<lb/>
Berge zu wohnen: und der HERR bleibt auch immer<lb/>
da&#x017F;elb&#x017F;t. <hi rendition="#aq">P&#x017F;al. 68. v.</hi> 16. 17. O der angenehmen Worte!<lb/>
Die Stadt auf dem Berge i&#x017F;t auch &#x017F;elb&#x017F;t ein Berg.<lb/>
Die Kirche GOTTES/ die ihr Haupt und HERR<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;t eine Berg-Stadt/ &#x017F;o zu reden/ hei&#x017F;&#x017F;et/ <hi rendition="#aq">Matth. 5. v.</hi> 14.<lb/>
i&#x017F;t der Berg Zion/ das &#x017F;cho&#x0364;ne Zweiglein/ de&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ich das<lb/>
gantze Land zu tro&#x0364;&#x017F;ten hat. Aber darumb eigentlich;<lb/>
weil der HERR bey ihr drinnen i&#x017F;t. Der HERR/<lb/>
der in ihren Palla&#x0364;&#x017F;ten bekandt/ und auch ihr Schutz i&#x017F;t.<lb/>
Der heilige <hi rendition="#aq">Augu&#x017F;tinus</hi> fu&#x0364;hret die&#x017F;e Berg-Art einig und<lb/>
allein her von dem Berge: davon GOTT die zu Ihm<lb/>
ruffenden erho&#x0364;ret; i&#x017F;t/ als gedacht/ der Heyland aller<lb/>
Men&#x017F;chen/ &#x017F;onderlich der Gla&#x0364;ubigen: von dem Er<lb/>
am er&#x017F;ten Ort &#x017F;aget; daß umb &#x017F;einet/ als des gro&#x017F;&#x017F;en<lb/>
und zum Berge wordenen Eck&#x017F;teins/ halben/ die beyden<lb/>
Berge und Ha&#x0364;u&#x017F;er/ die Kirche alten und neuen Bun-<lb/>
des/ nur ein Berg und ein Haus &#x017F;eyn.</p><lb/>
            <cit>
              <quote> <hi rendition="#aq">Non enim fru&#x017F;trà dicitur in alio P&#x017F;almo: Voce mea ad<lb/>
Dominum clamavi, &amp; exaudivit me de monte &#x017F;ancto<lb/>
&#x017F;uo. Adjuvit ergò te mons i&#x017F;te, ut exaudireris. Nam<lb/>
&#x017F;i in eum non a&#x017F;cenderes, infra jacens clamare po&#x017F;&#x017F;es:</hi><lb/>
                <fw place="bottom" type="sig">F</fw>
                <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">&#x017F;ed</hi> </fw><lb/>
              </quote>
            </cit>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[41/0041] erhabenen Augen. ternacht liegt die Stadt des groſſen Koͤniges. GOTT iſt in ihren Pallaͤſten bekandt/ daß Er der Schutz ſey. Pſal. 48. v. 34. Der Berg GOTTES iſt ein frucht- bar Berg/ ein groß und fruchtbar Gebirge. Was huͤpf- fet ihr groſſen Gebirge? GOTT hat Luſt auf dieſem Berge zu wohnen: und der HERR bleibt auch immer daſelbſt. Pſal. 68. v. 16. 17. O der angenehmen Worte! Die Stadt auf dem Berge iſt auch ſelbſt ein Berg. Die Kirche GOTTES/ die ihr Haupt und HERR ſelbſt eine Berg-Stadt/ ſo zu reden/ heiſſet/ Matth. 5. v. 14. iſt der Berg Zion/ das ſchoͤne Zweiglein/ deſſen ſich das gantze Land zu troͤſten hat. Aber darumb eigentlich; weil der HERR bey ihr drinnen iſt. Der HERR/ der in ihren Pallaͤſten bekandt/ und auch ihr Schutz iſt. Der heilige Auguſtinus fuͤhret dieſe Berg-Art einig und allein her von dem Berge: davon GOTT die zu Ihm ruffenden erhoͤret; iſt/ als gedacht/ der Heyland aller Menſchen/ ſonderlich der Glaͤubigen: von dem Er am erſten Ort ſaget; daß umb ſeinet/ als des groſſen und zum Berge wordenen Eckſteins/ halben/ die beyden Berge und Haͤuſer/ die Kirche alten und neuen Bun- des/ nur ein Berg und ein Haus ſeyn. Non enim fruſtrà dicitur in alio Pſalmo: Voce mea ad Dominum clamavi, & exaudivit me de monte ſancto ſuo. Adjuvit ergò te mons iſte, ut exaudireris. Nam ſi in eum non aſcenderes, infra jacens clamare poſſes: ſed F

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/509978
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/509978/41
Zitationshilfe: Lange, Samuel: Die nach den Rettungs-Bergen erhabenen Augen. Görlitz, [1696], S. 41. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/509978/41>, abgerufen am 25.11.2024.