Neomenius, Johann: Der grosse Weltberg mit seinen Zehenfachen harten Steinklippen. Oels, 1614.Christliche Leichpredigt. 1. Cor. 5.. 11.der H. Geist hat dich Geheyliget/ Erleuchtet vnd Newgebohrn/ das du in Reinigkeit deines Hertzens dem Lebendigen Gott/ als eine newe 2. Cor. 5. . 17.Creatur/ Heyliglich dienen soltest/ Aber sihe wie hastu solcher deiner Lucae: 1. . 74.Reinigung vnnd Heyligung so schändlich vergessen/ dich mit newen stinckenden Sünden befleckt/ vnnd sehr Heßlich zugericht/ Fühlest/ Rom. 9. . 18.auch noch in deinem Fleische/ nichts guts wohnen/ sondern die Sünde/ die du Täglich grösser machst/ wie wiltu bestehen? Die Heyligen Engel werden sich dein schämen/ dich außscheuchen/ vnd als einen grewlichen befleckten Sünder in jhrer reinen vnd heyligen Ge- meinschafft nicht dulden wollen. Dannenher der Engel erscheinung den armen Menschen allezeit Ephes: 6. die
Chriſtliche Leichpredigt. 1. Cor. 5.ꝟ. 11.der H. Geiſt hat dich Geheyliget/ Erleuchtet vnd Newgebohrn/ das du in Reinigkeit deines Hertzens dem Lebendigen Gott/ als eine newe 2. Cor. 5. ꝟ. 17.Creatur/ Heyliglich dienen ſolteſt/ Aber ſihe wie haſtu ſolcher deiner Lucæ: 1. ꝟ. 74.Reinigung vnnd Heyligung ſo ſchaͤndlich vergeſſen/ dich mit newen ſtinckenden Suͤnden befleckt/ vnnd ſehr Heßlich zugericht/ Fuͤhleſt/ Rom. 9. ꝟ. 18.auch noch in deinem Fleiſche/ nichts guts wohnen/ ſondern die Suͤnde/ die du Taͤglich groͤſſer machſt/ wie wiltu beſtehen? Die Heyligen Engel werden ſich dein ſchaͤmen/ dich außſcheuchen/ vnd als einen grewlichen befleckten Suͤnder in jhrer reinen vnd heyligen Ge- meinſchafft nicht dulden wollen. Dannenher der Engel erſcheinung den armen Menſchen allezeit Epheſ: 6. die
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Chriſtliche Leichpredigt.
der H. Geiſt hat dich Geheyliget/ Erleuchtet vnd Newgebohrn/ das
du in Reinigkeit deines Hertzens dem Lebendigen Gott/ als eine newe
Creatur/ Heyliglich dienen ſolteſt/ Aber ſihe wie haſtu ſolcher deiner
Reinigung vnnd Heyligung ſo ſchaͤndlich vergeſſen/ dich mit newen
ſtinckenden Suͤnden befleckt/ vnnd ſehr Heßlich zugericht/ Fuͤhleſt/
auch noch in deinem Fleiſche/ nichts guts wohnen/ ſondern die
Suͤnde/ die du Taͤglich groͤſſer machſt/ wie wiltu beſtehen? Die
Heyligen Engel werden ſich dein ſchaͤmen/ dich außſcheuchen/ vnd als
einen grewlichen befleckten Suͤnder in jhrer reinen vnd heyligen Ge-
meinſchafft nicht dulden wollen.
1. Cor. 5.
ꝟ. 11.
2. Cor. 5.
ꝟ. 17.
Lucæ: 1.
ꝟ. 74.
Rom. 9.
ꝟ. 18.
Dannenher der Engel erſcheinung den armen Menſchen allezeit
erſchrecklich geweſt/ wie die Hiſtorien Manohæ, Danielis, Mariæ, der
Bethlehemitiſchen Hirten/ vnd der furchtſamen Weiber beym Grabe
Chriſti gnungſam außweiſen. Vnd wenn ſie mit jhrer Himliſchen
Freundligkeit vnnd Holdſeligen geberden vnd reden/ die Furchtſamen
nicht getroͤſtet/ weren ſie wol in der Ohnmacht vergangen. Dero-
wegen denn Paulus gar billich auch der Engel hier gedenckt/ als eines
groſſen Berges/ der vns zum Leben zukommen im wege ligt/ Nicht der
Engel halben/ welche (wie geſagt) vns die Seeligkeit Hertzlich gerne
goͤnnen/ ſondern vnſert halben/ das er vns die zaghafftige Furcht auß
dem Hertzen rede/ vnd deſto Frewdiger mache/ hinan zugehen/ ob wir
gleich noch vnſere Schwachheiten vnnd Gebrechligkeiten am Halſe
haben/ Sintemal es entlich darzu kommen ſoll/ das auch wir den
Engeln GOttes ſollen gleich werden/ im andern Leben/ wie
Chriſtus bezeuget: Vnd alſo koͤnnen wir auch dieſe Paſtey vberſteigen
vnd durchkommen.
Jud. 13. v. 22
Daniel. 10.
verſ: 8. 9.
Luc: 1. v. 29
Luc: 2. v. 9.
Marc: 16.
ꝟ. 8.
Daniel. 10.
v. 8.
Den Vierdten Berg nennet S. Paulus Fuͤrſtenthumb/ ver-
ſtehet hierdurch den Principem tenebrarum, den Fuͤrſten der Finſterniß
vnd Boßheit/ mit ſeinem gantzen Helliſchen Reich/ welcher iſt ein ge-
waltiger Fuͤrſt dieſer Welt/ ein abgeſagter vnnd geſchworner Erb-
feind Chriſti/ vnd aller ſeiner Glaͤubigen/ der Tag vnd Nacht nichts
anders thut/ tichtet vnd trachtet/ als wie er vns in allerley ſchande vnd
Laſter einfuͤhre/ vmb die Seeligkeit betriege/ vnd mit Leib vnd Seel in
die Helle bringe/ darzu iſt der Boͤſewicht liſtig vnd geſchwinde/ ein
Tauſentkuͤnſtler/ d̕ allerley Rencke vnd Tuͤcke weiß anzuſtellen/ wie er
die
Epheſ: 6.
verſ. 12.
Johan. 12.
v. 30.
1 Pet. 5. ꝟ 8.
Apo. 12. v. 9
Cypr: lib. 1.
Epiſt. 8.
Mẽtitur ut
fallat, blan-
ditur ut noceat, bona promittit ut mala tribuat, vitã pollicetur ut pimat.
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