Anmelden (DTAQ)

DWDS dlexDB CLARIN-D

Huber, Johann: Christliche Leichpredigt/ Bey der Leichbegängniß. Oels, 1623.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

Christliche LeichPredigt.

das du nicht empfangen hast/ hastu es aber em-
pfangen/ was rühmestu dich dann/ als ob du es
nicht empfangen hettest?

Darnach vnd fürs ander/ seind wir von Gott
dazu erschaffen/ das wir seine Gebott halten/ vnd
gutes thun sollen/ wie der Apostel Paulus zun
Ephes. 2. sagt: Wir sind Gottes werck/ geschaffen
in Christo JEsu zu guten Wercken/ zu welchen
Gott vns zuvor bereytet hat/ das wir darinnen
Wandeln sollen.

Fürs dritte/ Sindt wir von Christo dazu
erlöset worden/ das wir Gott förchten/ vnd seine
Gebott halten. Dann also spricht der Apostel
Paulus/ 2. Cor. 5. Christus ist für alle gestorben/
vnd ist darumb für alle gestorben/ auff das die/ so
da leben/ hinfort nicht jhnen selber leben/ sondern
dem/ der für sie gestorben/ vnd wider aufferstan-
den ist.

Inn Betrachtung dessen/ solten billich alle
Menschen Gott jederzeit geförchtet haben/ vnd
noch förchten. Aber es fehlet: Wie zu sehen an
dem König Pharaone im 2. Buch Mosis Cap. 5.
Zu welchem als Moses vnd Aaron kamen vnd
sprachen: So saget der HErr/ der Gott Isra&eb;l:
Laß mein Volck ziehen/ das mirs ein Fest halte in

der

Chꝛiſtliche LeichPꝛedigt.

das du nicht empfangen haſt/ haſtu es aber em-
pfangen/ was ruͤhmeſtu dich dann/ als ob du es
nicht empfangen hetteſt?

Darnach vnd fuͤrs ander/ ſeind wir von Gott
dazu erſchaffen/ das wir ſeine Gebott halten/ vnd
gutes thun ſollen/ wie der Apoſtel Paulus zun
Epheſ. 2. ſagt: Wir ſind Gottes werck/ geſchaffen
in Chriſto JEſu zu guten Wercken/ zu welchen
Gott vns zuvor bereytet hat/ das wir darinnen
Wandeln ſollen.

Fuͤrs dritte/ Sindt wir von Chriſto dazu
erloͤſet worden/ das wir Gott foͤrchten/ vnd ſeine
Gebott halten. Dann alſo ſpricht der Apoſtel
Paulus/ 2. Cor. 5. Chriſtus iſt fuͤr alle geſtoꝛben/
vnd iſt darumb fuͤr alle geſtorben/ auff das die/ ſo
da leben/ hinfort nicht jhnen ſelber leben/ ſondern
dem/ der fuͤr ſie geſtorben/ vnd wider aufferſtan-
den iſt.

Inn Betrachtung deſſen/ ſolten billich alle
Menſchen Gott jederzeit gefoͤrchtet haben/ vnd
noch förchten. Aber es fehlet: Wie zu ſehen an
dem Koͤnig Pharaone im 2. Buch Moſis Cap. 5.
Zu welchem als Moſes vnd Aaron kamen vnd
ſprachen: So ſaget der HErr/ der Gott Iſra&eb;l:
Laß mein Volck ziehen/ das mirs ein Feſt halte in

der

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div type="fsMainPart" n="3">
            <p><pb facs="#f0017" n="[17]"/><fw type="header" place="top">Ch&#xA75B;i&#x017F;tliche LeichP&#xA75B;edigt.</fw><lb/>
das du nicht empfangen ha&#x017F;t/ ha&#x017F;tu es aber em-<lb/>
pfangen/ was ru&#x0364;hme&#x017F;tu dich dann/ als ob du es<lb/>
nicht empfangen hette&#x017F;t?</p><lb/>
            <p>Darnach vnd fu&#x0364;rs ander/ &#x017F;eind wir von Gott<lb/>
dazu er&#x017F;chaffen/ das wir &#x017F;eine Gebott halten/ vnd<lb/>
gutes thun &#x017F;ollen/ wie der Apo&#x017F;tel Paulus zun<lb/>
Ephe&#x017F;. 2. &#x017F;agt: Wir &#x017F;ind Gottes werck/ ge&#x017F;chaffen<lb/>
in Chri&#x017F;to JE&#x017F;u zu guten Wercken/ zu welchen<lb/>
Gott vns zuvor bereytet hat/ das wir darinnen<lb/>
Wandeln &#x017F;ollen.</p><lb/>
            <p>Fu&#x0364;rs dritte/ Sindt wir von Chri&#x017F;to dazu<lb/>
erlo&#x0364;&#x017F;et worden/ das wir Gott fo&#x0364;rchten/ vnd &#x017F;eine<lb/>
Gebott halten. Dann al&#x017F;o &#x017F;pricht der Apo&#x017F;tel<lb/>
Paulus/ <hi rendition="#i">2. <hi rendition="#aq">Cor.</hi> 5.</hi> Chri&#x017F;tus i&#x017F;t fu&#x0364;r alle ge&#x017F;to&#xA75B;ben/<lb/>
vnd i&#x017F;t darumb fu&#x0364;r alle ge&#x017F;torben/ auff das die/ &#x017F;o<lb/>
da leben/ hinfort nicht jhnen &#x017F;elber leben/ &#x017F;ondern<lb/>
dem/ der fu&#x0364;r &#x017F;ie ge&#x017F;torben/ vnd wider auffer&#x017F;tan-<lb/>
den i&#x017F;t.</p><lb/>
            <p>Inn Betrachtung de&#x017F;&#x017F;en/ &#x017F;olten billich alle<lb/>
Men&#x017F;chen Gott jederzeit gefo&#x0364;rchtet haben/ vnd<lb/>
noch förchten. Aber es fehlet: Wie zu &#x017F;ehen an<lb/>
dem Ko&#x0364;nig Pharaone im 2. Buch Mo&#x017F;is <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Cap.</hi> 5.</hi><lb/>
Zu welchem als Mo&#x017F;es vnd Aaron kamen vnd<lb/>
&#x017F;prachen: So &#x017F;aget der HErr/ der Gott I&#x017F;ra&amp;eb;l:<lb/>
Laß mein Volck ziehen/ das mirs ein Fe&#x017F;t halte in<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">C</fw><fw type="catch" place="bottom">der</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[[17]/0017] Chꝛiſtliche LeichPꝛedigt. das du nicht empfangen haſt/ haſtu es aber em- pfangen/ was ruͤhmeſtu dich dann/ als ob du es nicht empfangen hetteſt? Darnach vnd fuͤrs ander/ ſeind wir von Gott dazu erſchaffen/ das wir ſeine Gebott halten/ vnd gutes thun ſollen/ wie der Apoſtel Paulus zun Epheſ. 2. ſagt: Wir ſind Gottes werck/ geſchaffen in Chriſto JEſu zu guten Wercken/ zu welchen Gott vns zuvor bereytet hat/ das wir darinnen Wandeln ſollen. Fuͤrs dritte/ Sindt wir von Chriſto dazu erloͤſet worden/ das wir Gott foͤrchten/ vnd ſeine Gebott halten. Dann alſo ſpricht der Apoſtel Paulus/ 2. Cor. 5. Chriſtus iſt fuͤr alle geſtoꝛben/ vnd iſt darumb fuͤr alle geſtorben/ auff das die/ ſo da leben/ hinfort nicht jhnen ſelber leben/ ſondern dem/ der fuͤr ſie geſtorben/ vnd wider aufferſtan- den iſt. Inn Betrachtung deſſen/ ſolten billich alle Menſchen Gott jederzeit gefoͤrchtet haben/ vnd noch förchten. Aber es fehlet: Wie zu ſehen an dem Koͤnig Pharaone im 2. Buch Moſis Cap. 5. Zu welchem als Moſes vnd Aaron kamen vnd ſprachen: So ſaget der HErr/ der Gott Iſra&eb;l: Laß mein Volck ziehen/ das mirs ein Feſt halte in der C

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): Dieses Werk steht unter der „Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland Lizenz“ (CC BY-SA).
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/509973
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/509973/17
Zitationshilfe:	Huber, Johann: Christliche Leichpredigt/ Bey der Leichbegängniß. Oels, 1623, S. [17]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/509973/17>, abgerufen am 24.11.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.