Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Etner, Martin: Christliche Leichpredigt/ Vber die Wort. Wittenberg, 1618.

Bild:
<< vorherige Seite

Christliche Leichpredigt.
nem Delphicum jhre Zuflucht genommen/ alle die so mit
abschewlichen Kranckheiten beladen/ vund anderwegen
nicht haben restituiret werden können. Welches dann
dieser löblichen Stadt Guhra nicht allein zu sonderen an-
sehen gedienet/ Sondern auch die gemeine Bürgerschafft/
in merckliches auffnehmen gebracht hat.

Wie nun vnser Seliger Herr Doctor/ jhme Inge-
nio
vnnd Beneficijs, bein Menschen ein jmmerwerendes
Lob bereitet hat/ Also hat auch sein Geist/ seine Seele/
Gott jhrem Schöpffer vnd Erlöser in Gnaden wolgefal-
len. Hat deßwegen mit jhr geeylet/ aus dem Gastho-
fe dieses bösen Lebens/ in das rechte Vaterland des ewigenFlamine lae-
tus, & aevus.

Himmelreichs. Da ist Er nun erst nach seinem hiei-
schen Abschied/ recht Flamine laetus, & aevus. Am
Geist frölich/ vnnd in ewiger Glori. Er ist aussm Fin-visione
essentiae.

sterniß gebracht zum Liecht/ da er GOTT siehet von An-
gesicht zu Angesicht/ vnd in jhme alles/ was er zuvorn we-
der mit Augen sehen/ noch mit Ohren hören/ noch mit
Gedancken hat begreiffen können: Wie sawer er es jhme
auch in seinen studijs apodemijs vnd praxi hat werden las-
sen. Er ist entzücket aussm Kercker des Leibes zur Frey-Participa-
tione
naturae.

heit des Geistes/ zur Gesellschafft der Heiligen Englischen
Geister/ ja zur participation der Göttlichen Natur/ 2.
Petr. 1. Er ist versetzet aus der Vnruhe zum Frieden/fruitione
gloriae
divinae.

da jhn keine Qual anrühret/ Da er in vnaußsprechlicher
Herrligkeit/ vnd Frewde lebet/ vnd ohn alles auffhören
ein fröliches Haleluja mit allen Außerwehlten schallet/
vnd singet biß in alle Ewigkeit.

Das
F ij

Chriſtliche Leichpredigt.
nem Delphicum jhre Zuflucht genommen/ alle die ſo mit
abſchewlichen Kranckheiten beladen/ vund anderwegen
nicht haben reſtituiret werden koͤnnen. Welches dann
dieſer loͤblichen Stadt Guhra nicht allein zu ſonderen an-
ſehen gedienet/ Sondern auch die gemeine Buͤrgerſchafft/
in merckliches auffnehmen gebracht hat.

Wie nun vnſer Seliger Herr Doctor/ jhme Inge-
nio
vnnd Beneficijs, bein Menſchen ein jmmerwerendes
Lob bereitet hat/ Alſo hat auch ſein Geiſt/ ſeine Seele/
Gott jhrem Schoͤpffer vnd Erloͤſer in Gnaden wolgefal-
len. Hat deßwegen mit jhr geeylet/ aus dem Gaſtho-
fe dieſes boͤſen Lebens/ in das rechte Vaterland des ewigenFlamine læ-
tus, & ævus.

Himmelreichs. Da iſt Er nun erſt nach ſeinem hiei-
ſchen Abſchied/ recht Flamine lætus, & ævus. Am
Geiſt froͤlich/ vnnd in ewiger Glori. Er iſt auſſm Fin-viſione
eſſentiæ.

ſterniß gebracht zum Liecht/ da er GOTT ſiehet von An-
geſicht zu Angeſicht/ vnd in jhme alles/ was er zuvorn we-
der mit Augen ſehen/ noch mit Ohren hoͤren/ noch mit
Gedancken hat begreiffen koͤnnen: Wie ſawer er es jhme
auch in ſeinen ſtudijs apodemijs vñ praxi hat werden laſ-
ſen. Er iſt entzuͤcket auſſm Kercker des Leibes zur Frey-Participa-
tione
naturæ.

heit des Geiſtes/ zur Geſellſchafft der Heiligen Engliſchen
Geiſter/ ja zur participation der Goͤttlichen Natur/ 2.
Petr. 1. Er iſt verſetzet aus der Vnruhe zum Frieden/fruitione
gloriæ
divinæ.

da jhn keine Qual anruͤhret/ Da er in vnaußſprechlicher
Herrligkeit/ vnd Frewde lebet/ vnd ohn alles auffhoͤren
ein froͤliches Haleluja mit allen Außerwehlten ſchallet/
vnd ſinget biß in alle Ewigkeit.

Das
F ij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0043" n="[43]"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Chri&#x017F;tliche Leichpredigt.</hi></fw><lb/><hi rendition="#aq">nem Delphicum</hi> jhre Zuflucht genommen/ alle die &#x017F;o mit<lb/>
ab&#x017F;chewlichen Kranckheiten beladen/ vund anderwegen<lb/>
nicht haben <hi rendition="#aq">re&#x017F;tituiret</hi> werden ko&#x0364;nnen. Welches dann<lb/>
die&#x017F;er lo&#x0364;blichen Stadt Guhra nicht allein zu &#x017F;onderen an-<lb/>
&#x017F;ehen gedienet/ Sondern auch die gemeine Bu&#x0364;rger&#x017F;chafft/<lb/>
in merckliches auffnehmen gebracht hat.</p><lb/>
            <p>Wie nun vn&#x017F;er Seliger Herr <hi rendition="#aq">Doctor/</hi> jhme <hi rendition="#aq">Inge-<lb/>
nio</hi> vnnd <hi rendition="#aq">Beneficijs,</hi> bein Men&#x017F;chen ein jmmerwerendes<lb/>
Lob bereitet hat/ Al&#x017F;o hat auch &#x017F;ein Gei&#x017F;t/ &#x017F;eine Seele/<lb/>
Gott jhrem Scho&#x0364;pffer vnd Erlo&#x0364;&#x017F;er in Gnaden wolgefal-<lb/>
len. Hat deßwegen mit jhr geeylet/ aus dem Ga&#x017F;tho-<lb/>
fe die&#x017F;es bo&#x0364;&#x017F;en Lebens/ in das rechte Vaterland des ewigen<note place="right"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Flamine læ-<lb/>
tus, &amp; ævus.</hi></hi></note><lb/>
Himmelreichs. Da i&#x017F;t Er nun er&#x017F;t nach &#x017F;einem hiei-<lb/>
&#x017F;chen Ab&#x017F;chied/ recht <hi rendition="#aq">Flamine lætus, &amp; ævus.</hi> Am<lb/>
Gei&#x017F;t fro&#x0364;lich/ vnnd in ewiger Glori. Er i&#x017F;t au&#x017F;&#x017F;m Fin-<note place="right"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">vi&#x017F;ione<lb/>
e&#x017F;&#x017F;entiæ.</hi></hi></note><lb/>
&#x017F;terniß gebracht zum Liecht/ da er GOTT &#x017F;iehet von An-<lb/>
ge&#x017F;icht zu Ange&#x017F;icht/ vnd in jhme alles/ was er zuvorn we-<lb/>
der mit Augen &#x017F;ehen/ noch mit Ohren ho&#x0364;ren/ noch mit<lb/>
Gedancken hat begreiffen ko&#x0364;nnen: Wie &#x017F;awer er es jhme<lb/>
auch in &#x017F;einen <hi rendition="#aq">&#x017F;tudijs apodemijs</hi> vn&#x0303; <hi rendition="#aq">praxi</hi> hat werden la&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en. Er i&#x017F;t entzu&#x0364;cket au&#x017F;&#x017F;m Kercker des Leibes zur Frey-<note place="right"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Participa-<lb/>
tione<lb/>
naturæ.</hi></hi></note><lb/>
heit des Gei&#x017F;tes/ zur Ge&#x017F;ell&#x017F;chafft der Heiligen Engli&#x017F;chen<lb/>
Gei&#x017F;ter/ ja zur <hi rendition="#aq">participation</hi> der Go&#x0364;ttlichen Natur/ <hi rendition="#i">2.</hi><lb/>
Petr. 1. Er i&#x017F;t ver&#x017F;etzet aus der Vnruhe zum Frieden/<note place="right"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">fruitione<lb/>
gloriæ<lb/>
divinæ.</hi></hi></note><lb/>
da jhn keine Qual anru&#x0364;hret/ Da er in vnauß&#x017F;prechlicher<lb/>
Herrligkeit/ vnd Frewde lebet/ vnd ohn alles auffho&#x0364;ren<lb/>
ein fro&#x0364;liches <hi rendition="#aq">Haleluja</hi> mit allen Außerwehlten &#x017F;challet/<lb/>
vnd &#x017F;inget biß in alle Ewigkeit.</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">F ij</fw>
            <fw place="bottom" type="catch">Das</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[43]/0043] Chriſtliche Leichpredigt. nem Delphicum jhre Zuflucht genommen/ alle die ſo mit abſchewlichen Kranckheiten beladen/ vund anderwegen nicht haben reſtituiret werden koͤnnen. Welches dann dieſer loͤblichen Stadt Guhra nicht allein zu ſonderen an- ſehen gedienet/ Sondern auch die gemeine Buͤrgerſchafft/ in merckliches auffnehmen gebracht hat. Wie nun vnſer Seliger Herr Doctor/ jhme Inge- nio vnnd Beneficijs, bein Menſchen ein jmmerwerendes Lob bereitet hat/ Alſo hat auch ſein Geiſt/ ſeine Seele/ Gott jhrem Schoͤpffer vnd Erloͤſer in Gnaden wolgefal- len. Hat deßwegen mit jhr geeylet/ aus dem Gaſtho- fe dieſes boͤſen Lebens/ in das rechte Vaterland des ewigen Himmelreichs. Da iſt Er nun erſt nach ſeinem hiei- ſchen Abſchied/ recht Flamine lætus, & ævus. Am Geiſt froͤlich/ vnnd in ewiger Glori. Er iſt auſſm Fin- ſterniß gebracht zum Liecht/ da er GOTT ſiehet von An- geſicht zu Angeſicht/ vnd in jhme alles/ was er zuvorn we- der mit Augen ſehen/ noch mit Ohren hoͤren/ noch mit Gedancken hat begreiffen koͤnnen: Wie ſawer er es jhme auch in ſeinen ſtudijs apodemijs vñ praxi hat werden laſ- ſen. Er iſt entzuͤcket auſſm Kercker des Leibes zur Frey- heit des Geiſtes/ zur Geſellſchafft der Heiligen Engliſchen Geiſter/ ja zur participation der Goͤttlichen Natur/ 2. Petr. 1. Er iſt verſetzet aus der Vnruhe zum Frieden/ da jhn keine Qual anruͤhret/ Da er in vnaußſprechlicher Herrligkeit/ vnd Frewde lebet/ vnd ohn alles auffhoͤren ein froͤliches Haleluja mit allen Außerwehlten ſchallet/ vnd ſinget biß in alle Ewigkeit. Flamine læ- tus, & ævus. viſione eſſentiæ. Participa- tione naturæ. fruitione gloriæ divinæ. Das F ij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/509966
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/509966/43
Zitationshilfe: Etner, Martin: Christliche Leichpredigt/ Vber die Wort. Wittenberg, 1618, S. [43]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/509966/43>, abgerufen am 23.11.2024.