Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schwemler, David: Glaubens-Kampff und Sieg. Jena, 1649.

Bild:
<< vorherige Seite

und Sieg.
Sünder etc. Nach dir Herr verlangt mich etc. Die Angst
meines Hertzen ist groß etc. Aus tieffer Noth schrey ich zu
dir etc. Jtem HErr JesuChrist wahr Mensch und Gott etc.
HErr Jesu Christ ich weis gar wol/ daß ich einmal muß
sterben etc. HErr Jesu Christ meins Lebens Liecht etc.
Gott der Vater wohn uns bey etc. Sonderlich war ihm
lieb/ HErr Gott nu schleuß den Himmel auff/ meine Zeit
zu Ende sich neiget/ Jch hab vollendet meinen Lauff/
des etc. Jtem/ Auff meinem lieben Gott traw ich in Angst
und Noth. Was mein Gott wil das gescheh allzeit etc.

Als ich nun vernam daß ihm der Schwulst von un-
ten auff/ wiederumb zum Hertzen trat und kein umbkehren
seyn würde/ habe ich ihn noch einsten des Verdiensts Je-
su Christi erinnert/ ob er bey dem Glauben so er bishero
bekant/ beständig verharren wolte! hat er bey gutem rich-
eigem Verstande/ bis ihme die Seele ausgefahren/ mit
Ja geantwortet und zum offtern geseufftzet: Herr
wenn ich nur dich habe/ so etc. Ach Gott/ ach Gott wie
wehe ist mir. Darauff ich ihn abermals absolviret, den
Segen über ihn gesprochen und dem lieben Gott zu sei-
nen trewen Händen anbefohlen/ und mit den umbstehen-
den im Gebet angehalten. Bald darauff ist er sanfft und
selig in Christo Jesu verschieden/ seines Alters 35. Jahr/
1. Monat 10. Tage. Seine Seele ruhet nunmehr in Got-
tes Hand/ und hat erlangt die Krone der Gerechtigkeit
und Seligkeit. Dem Leibe wünschen wir eine sanffte
Ruhe und am jüngsten Tage eine fröliche Aufferstehung/
sambt allen denen die ritterlich gekämpffet/ Glauben und
gut Gewissen bewahret haben. Er ist weggerafft für al-
lem Vnglück. Der betrübten Fraw Witbin/ ihrem

Wäiß-

und Sieg.
Suͤnder ꝛc. Nach dir Herr verlangt mich ꝛc. Die Angſt
meines Hertzen iſt groß ꝛc. Aus tieffer Noth ſchrey ich zu
dir ꝛc. Jtem HErr JeſuChriſt wahr Menſch uñ Gott ꝛc.
HErr Jeſu Chriſt ich weis gar wol/ daß ich einmal muß
ſterben ꝛc. HErr Jeſu Chriſt meins Lebens Liecht etc.
Gott der Vater wohn uns bey ꝛc. Sonderlich war ihm
lieb/ HErr Gott nu ſchleuß den Himmel auff/ meine Zeit
zu Ende ſich neiget/ Jch hab vollendet meinen Lauff/
des ꝛc. Jtem/ Auff meinem lieben Gott traw ich in Angſt
und Noth. Was mein Gott wil das geſcheh allzeit ꝛc.

Als ich nun vernam daß ihm der Schwulſt von un-
ten auff/ wiederumb zum Hertzen trat und kein umbkehren
ſeyn wuͤrde/ habe ich ihn noch einſten des Verdienſts Je-
ſu Chriſti erinnert/ ob er bey dem Glauben ſo er bishero
bekant/ beſtaͤndig verharren wolte! hat er bey gutem rich-
eigem Verſtande/ bis ihme die Seele ausgefahren/ mit
Ja geantwortet und zum offtern geſeufftzet: Herr
wenn ich nur dich habe/ ſo ꝛc. Ach Gott/ ach Gott wie
wehe iſt mir. Darauff ich ihn abermals abſolviret, den
Segen uͤber ihn geſprochen und dem lieben Gott zu ſei-
nen trewen Haͤnden anbefohlen/ und mit den umbſtehen-
den im Gebet angehalten. Bald darauff iſt er ſanfft und
ſelig in Chriſto Jeſu verſchieden/ ſeines Alters 35. Jahr/
1. Monat 10. Tage. Seine Seele ruhet nunmehr in Got-
tes Hand/ und hat erlangt die Krone der Gerechtigkeit
und Seligkeit. Dem Leibe wuͤnſchen wir eine ſanffte
Ruhe und am juͤngſten Tage eine froͤliche Aufferſtehung/
ſambt allen denen die ritterlich gekaͤmpffet/ Glauben und
gut Gewiſſen bewahret haben. Er iſt weggerafft fuͤr al-
lem Vngluͤck. Der betruͤbten Fraw Witbin/ ihrem

Waͤiß-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="fsPersonalia" n="2">
          <p><pb facs="#f0035" n="[35]"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#b">und Sieg.</hi></fw><lb/>
Su&#x0364;nder &#xA75B;c. Nach dir <hi rendition="#k">Herr</hi> verlangt mich &#xA75B;c. Die Ang&#x017F;t<lb/>
meines Hertzen i&#x017F;t groß &#xA75B;c. Aus tieffer Noth &#x017F;chrey ich zu<lb/>
dir &#xA75B;c. Jtem HErr Je&#x017F;uChri&#x017F;t wahr Men&#x017F;ch un&#x0303; Gott &#xA75B;c.<lb/>
HErr Je&#x017F;u Chri&#x017F;t ich weis gar wol/ daß ich einmal muß<lb/>
&#x017F;terben &#xA75B;c. HErr Je&#x017F;u Chri&#x017F;t meins Lebens Liecht etc.<lb/>
Gott der Vater wohn uns bey &#xA75B;c. Sonderlich war ihm<lb/>
lieb/ HErr Gott nu &#x017F;chleuß den Himmel auff/ meine Zeit<lb/>
zu Ende &#x017F;ich neiget/ Jch hab vollendet meinen Lauff/<lb/>
des &#xA75B;c. Jtem/ Auff meinem lieben Gott traw ich in Ang&#x017F;t<lb/>
und Noth. Was mein Gott wil das ge&#x017F;cheh allzeit &#xA75B;c.</p><lb/>
          <p>Als ich nun vernam daß ihm der Schwul&#x017F;t von un-<lb/>
ten auff/ wiederumb zum Hertzen trat und kein umbkehren<lb/>
&#x017F;eyn wu&#x0364;rde/ habe ich ihn noch ein&#x017F;ten des Verdien&#x017F;ts Je-<lb/>
&#x017F;u Chri&#x017F;ti erinnert/ ob er bey dem Glauben &#x017F;o er bishero<lb/>
bekant/ be&#x017F;ta&#x0364;ndig verharren wolte! hat er bey gutem rich-<lb/>
eigem Ver&#x017F;tande/ bis ihme die Seele ausgefahren/ mit<lb/>
Ja geantwortet und zum offtern ge&#x017F;eufftzet: <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Herr</hi></hi><lb/>
wenn ich nur dich habe/ &#x017F;o &#xA75B;c. Ach Gott/ ach Gott wie<lb/>
wehe i&#x017F;t mir. Darauff ich ihn abermals <hi rendition="#aq">ab&#x017F;olviret,</hi> den<lb/>
Segen u&#x0364;ber ihn ge&#x017F;prochen und dem lieben Gott zu &#x017F;ei-<lb/>
nen trewen Ha&#x0364;nden anbefohlen/ und mit den umb&#x017F;tehen-<lb/>
den im Gebet angehalten. Bald darauff i&#x017F;t er &#x017F;anfft und<lb/>
&#x017F;elig in Chri&#x017F;to Je&#x017F;u ver&#x017F;chieden/ &#x017F;eines Alters 35. Jahr/<lb/>
1. Monat 10. Tage. Seine Seele ruhet nunmehr in Got-<lb/>
tes Hand/ und hat erlangt die Krone der Gerechtigkeit<lb/>
und Seligkeit. Dem Leibe wu&#x0364;n&#x017F;chen wir eine &#x017F;anffte<lb/>
Ruhe und am ju&#x0364;ng&#x017F;ten Tage eine fro&#x0364;liche Auffer&#x017F;tehung/<lb/>
&#x017F;ambt allen denen die ritterlich geka&#x0364;mpffet/ Glauben und<lb/>
gut Gewi&#x017F;&#x017F;en bewahret haben. Er i&#x017F;t weggerafft fu&#x0364;r al-<lb/>
lem Vnglu&#x0364;ck. Der betru&#x0364;bten Fraw Witbin/ ihrem<lb/>
<fw type="catch" place="bottom">Wa&#x0364;iß-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[35]/0035] und Sieg. Suͤnder ꝛc. Nach dir Herr verlangt mich ꝛc. Die Angſt meines Hertzen iſt groß ꝛc. Aus tieffer Noth ſchrey ich zu dir ꝛc. Jtem HErr JeſuChriſt wahr Menſch uñ Gott ꝛc. HErr Jeſu Chriſt ich weis gar wol/ daß ich einmal muß ſterben ꝛc. HErr Jeſu Chriſt meins Lebens Liecht etc. Gott der Vater wohn uns bey ꝛc. Sonderlich war ihm lieb/ HErr Gott nu ſchleuß den Himmel auff/ meine Zeit zu Ende ſich neiget/ Jch hab vollendet meinen Lauff/ des ꝛc. Jtem/ Auff meinem lieben Gott traw ich in Angſt und Noth. Was mein Gott wil das geſcheh allzeit ꝛc. Als ich nun vernam daß ihm der Schwulſt von un- ten auff/ wiederumb zum Hertzen trat und kein umbkehren ſeyn wuͤrde/ habe ich ihn noch einſten des Verdienſts Je- ſu Chriſti erinnert/ ob er bey dem Glauben ſo er bishero bekant/ beſtaͤndig verharren wolte! hat er bey gutem rich- eigem Verſtande/ bis ihme die Seele ausgefahren/ mit Ja geantwortet und zum offtern geſeufftzet: Herr wenn ich nur dich habe/ ſo ꝛc. Ach Gott/ ach Gott wie wehe iſt mir. Darauff ich ihn abermals abſolviret, den Segen uͤber ihn geſprochen und dem lieben Gott zu ſei- nen trewen Haͤnden anbefohlen/ und mit den umbſtehen- den im Gebet angehalten. Bald darauff iſt er ſanfft und ſelig in Chriſto Jeſu verſchieden/ ſeines Alters 35. Jahr/ 1. Monat 10. Tage. Seine Seele ruhet nunmehr in Got- tes Hand/ und hat erlangt die Krone der Gerechtigkeit und Seligkeit. Dem Leibe wuͤnſchen wir eine ſanffte Ruhe und am juͤngſten Tage eine froͤliche Aufferſtehung/ ſambt allen denen die ritterlich gekaͤmpffet/ Glauben und gut Gewiſſen bewahret haben. Er iſt weggerafft fuͤr al- lem Vngluͤck. Der betruͤbten Fraw Witbin/ ihrem Waͤiß-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/509941
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/509941/35
Zitationshilfe: Schwemler, David: Glaubens-Kampff und Sieg. Jena, 1649, S. [35]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/509941/35>, abgerufen am 21.11.2024.