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Schwemler, David: Glaubens-Kampff und Sieg. Jena, 1649.

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Glaubens-Kampff
nicht fein? Ja Herr/ Hunde Recht begehre ich/ die
Bröcklein so vom Tische fallen und die Kinder nicht mö-
gen/ suche ich Matt. 15. Also hat auch Paulus viel schwe-
rer Anfechtungen an Leib und Seel ausgestanden: wie
offt bat er/ Gott wolle ihn erlösen: Aber er krigte die Ant-
wort/ laß dir an meiner Gnade gnügen/ denn meine Krafft
ist in den Schwachen mächtig. 2. Cor. 12.

Jm Kriege kan ein Soldat wohl frewdig seyn/ denn
do gehen die Trompeten und Heerpaucken/ do krachen
die Carthaunen und rufft einer dem andern zu: Wenn
aber Paulus/ die H. Märter und ein trewer Prediger von
allen Menschen verlassen/ gehasset/ belogen/ betrogen/
verfolget/ geneidet/ gemeidet und offt von ihren eigenen
Pfarrkindern heimlich und öffentlich getruckt oder wohl
gar dem Hencker zur grewlichsten Marter übergeben
worden und doch solches alles mit grosser Gedult und
Frewden erlitten haben/ das sind fürwar ritterliche Hel-
den/ die da streiten mit sichtbaren und unsichtbaren Fein-
den/ mit Teuffel und Menschen.

Woher kömpt solcher Helden Muth? Fleisch und
Blut ists unmüglich/ aber der Tröster der H. Geist der
hat die H. Märter iederzeit angeblasen mit dem dulci re-
frigerio,
mit seinem sanfften/ süssem sausen/ daß Lauren-
tius auff glüenden Roste sagte: Komm her du Tyrann
und friß/ die eine Seite ist gebraten:

O heilige Brunst/ süsser Trost/
Nun hilff uns frölich und getrost/
Jn deinem Dienste bestendig bleiben/
Die Trübsal uns nicht abtreiben.

Wies nun GOTT gefällt/ so gfällt mirs wohl/ in al-

len

Glaubens-Kampff
nicht fein? Ja Herr/ Hunde Recht begehre ich/ die
Broͤcklein ſo vom Tiſche fallen und die Kinder nicht moͤ-
gen/ ſuche ich Matt. 15. Alſo hat auch Paulus viel ſchwe-
rer Anfechtungen an Leib und Seel ausgeſtanden: wie
offt bat er/ Gott wolle ihn erloͤſen: Aber er krigte die Ant-
wort/ laß dir an meiner Gnade gnuͤgen/ denn meine Krafft
iſt in den Schwachen maͤchtig. 2. Cor. 12.

Jm Kriege kan ein Soldat wohl frewdig ſeyn/ denn
do gehen die Trompeten und Heerpaucken/ do krachen
die Carthaunen und rufft einer dem andern zu: Wenn
aber Paulus/ die H. Maͤrter und ein trewer Prediger von
allen Menſchen verlaſſen/ gehaſſet/ belogen/ betrogen/
verfolget/ geneidet/ gemeidet und offt von ihren eigenen
Pfarrkindern heimlich und oͤffentlich getruckt oder wohl
gar dem Hencker zur grewlichſten Marter uͤbergeben
worden und doch ſolches alles mit groſſer Gedult und
Frewden erlitten haben/ das ſind fuͤrwar ritterliche Hel-
den/ die da ſtreiten mit ſichtbaren und unſichtbaren Fein-
den/ mit Teuffel und Menſchen.

Woher koͤmpt ſolcher Helden Muth? Fleiſch und
Blut iſts unmuͤglich/ aber der Troͤſter der H. Geiſt der
hat die H. Maͤrter iederzeit angeblaſen mit dem dulci re-
frigerio,
mit ſeinem ſanfften/ ſuͤſſem ſauſen/ daß Lauren-
tius auff gluͤenden Roſte ſagte: Komm her du Tyrann
und friß/ die eine Seite iſt gebraten:

O heilige Brunſt/ ſuͤſſer Troſt/
Nun hilff uns froͤlich und getroſt/
Jn deinem Dienſte beſtendig bleiben/
Die Truͤbſal uns nicht abtreiben.

Wies nun GOTT gefaͤllt/ ſo gfaͤllt mirs wohl/ in al-

len
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[[18]/0018] Glaubens-Kampff nicht fein? Ja Herr/ Hunde Recht begehre ich/ die Broͤcklein ſo vom Tiſche fallen und die Kinder nicht moͤ- gen/ ſuche ich Matt. 15. Alſo hat auch Paulus viel ſchwe- rer Anfechtungen an Leib und Seel ausgeſtanden: wie offt bat er/ Gott wolle ihn erloͤſen: Aber er krigte die Ant- wort/ laß dir an meiner Gnade gnuͤgen/ denn meine Krafft iſt in den Schwachen maͤchtig. 2. Cor. 12. Jm Kriege kan ein Soldat wohl frewdig ſeyn/ denn do gehen die Trompeten und Heerpaucken/ do krachen die Carthaunen und rufft einer dem andern zu: Wenn aber Paulus/ die H. Maͤrter und ein trewer Prediger von allen Menſchen verlaſſen/ gehaſſet/ belogen/ betrogen/ verfolget/ geneidet/ gemeidet und offt von ihren eigenen Pfarrkindern heimlich und oͤffentlich getruckt oder wohl gar dem Hencker zur grewlichſten Marter uͤbergeben worden und doch ſolches alles mit groſſer Gedult und Frewden erlitten haben/ das ſind fuͤrwar ritterliche Hel- den/ die da ſtreiten mit ſichtbaren und unſichtbaren Fein- den/ mit Teuffel und Menſchen. Woher koͤmpt ſolcher Helden Muth? Fleiſch und Blut iſts unmuͤglich/ aber der Troͤſter der H. Geiſt der hat die H. Maͤrter iederzeit angeblaſen mit dem dulci re- frigerio, mit ſeinem ſanfften/ ſuͤſſem ſauſen/ daß Lauren- tius auff gluͤenden Roſte ſagte: Komm her du Tyrann und friß/ die eine Seite iſt gebraten: O heilige Brunſt/ ſuͤſſer Troſt/ Nun hilff uns froͤlich und getroſt/ Jn deinem Dienſte beſtendig bleiben/ Die Truͤbſal uns nicht abtreiben. Wies nun GOTT gefaͤllt/ ſo gfaͤllt mirs wohl/ in al- len

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Zitationshilfe: Schwemler, David: Glaubens-Kampff und Sieg. Jena, 1649, S. [18]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/509941/18>, abgerufen am 21.11.2024.