Heinnitz, Samuel: Mortis Præcipitium. Vom bösen schnellen Tode. Oels, 1628.vnd EhrenPredigt. gemeiniglich die gemeine bahn/ welche ist die Predigt Gött-liches Worts vnd der Brauch des Hochwürdigen Sacra- ments/ denn hiedurch wil GOtt kräfftig sein/ vnd den Glauben im Herczen wircken vnd erhalten. Darumb wer da wil am letzten ende gewisse Hände vnd stätte Augen haben/ der halte sich bey zeit auff die rechte bahn/ vnd lasse sich den Teuffel nicht täuschen oder blenden. Denn bey einem bösen Gewissen vnnd Fürsacz kan kein rechter Glaube stallen. Selig sterben ist die leczte Schancz/ wer die vielmahl ver- spielet vmb den ist es geschehen. Macht man sich doch zu- vor gefasset/ wann eine Stadt sol belagert werden/ damit man sich retten möge. Warumb wolten wir vns nicht in Zeiten/ wieder den König des Schreckens den todt gefastJob. 18. . 14. machen/ auff daß wenn er dermahl eines vnsern Leib stür- men wird/ wir jhm mit gesamleten waffen auß der Rüst- kammer der H. Schrifft begegnen vnd zu schanden machen können. Müssen nicht eben warten biß vns der Gräßliche todt mit der Hand an seinen reyen führet: O nein das we-Augustin. re zu lange geharret/ Sero parantur remedia, cum mortis imminent pericula, saget Augustinus. Es ist leicht zu lange gewarttet/ mit Geistlicher vnd Leiblicher Arczney/ wenn man schon mit dem tode ringet: Sondern alle Abendt/ wenn wir vnsere Kleider ablegen/ sollen wir vns Christlich per salutarem poenitentiam erjnnern/ daß wir auch vber kurcz diese fällige Hütten vnd Tabernackel des Leibes ab- legen müssen/ vnd sollen vns desto ernster zu Gott bekehren.Augustin. Tuus certe ultimus dies longe abesse non potest, ad hunc te praepara. Qualis enim exieris de vita hac, ta- lis redderis illi vitae, sagt Augustinus. Dein letzter Tag/ kan nicht ferne sein/ darumb so schicke dich zu demselben. Denn wie du von dieser Welt abscheidest/ also wirstu im andern C iij
vnd EhrenPredigt. gemeiniglich die gemeine bahn/ welche iſt die Predigt Goͤtt-liches Worts vnd der Brauch des Hochwuͤrdigen Sacra- ments/ denn hiedurch wil GOtt kraͤfftig ſein/ vnd den Glauben im Herczen wircken vnd erhalten. Darumb wer da wil am letzten ende gewiſſe Haͤnde vñ ſtaͤtte Augen habẽ/ der halte ſich bey zeit auff die rechte bahn/ vnd laſſe ſich den Teuffel nicht taͤuſchen oder blenden. Deñ bey einem boͤſen Gewiſſen vnnd Fuͤrſacz kan kein rechter Glaube ſtallen. Selig ſterben iſt die leczte Schancz/ wer die vielmahl ver- ſpielet vmb den iſt es geſchehen. Macht man ſich doch zu- vor gefaſſet/ wann eine Stadt ſol belagert werden/ damit man ſich retten moͤge. Warumb wolten wir vns nicht in Zeiten/ wieder den Koͤnig des Schreckens den todt gefaſtJob. 18. ꝟ. 14. machen/ auff daß wenn er dermahl eines vnſern Leib ſtuͤr- men wird/ wir jhm mit geſamleten waffen auß der Ruͤſt- kammer der H. Schrifft begegnen vnd zu ſchanden machen koͤnnen. Muͤſſen nicht eben warten biß vns der Graͤßliche todt mit der Hand an ſeinen reyen fuͤhret: O nein das we-Auguſtin. re zu lange geharꝛet/ Sero parantur remedia, cum mortis imminent pericula, ſaget Auguſtinus. Es iſt leicht zu lange gewarttet/ mit Geiſtlicher vñ Leiblicher Arczney/ weñ man ſchon mit dem tode ringet: Sondern alle Abendt/ wenn wir vnſere Kleider ablegen/ ſollen wir vns Chriſtlich per ſalutarem pœnitentiam erjnnern/ daß wir auch vber kurcz dieſe faͤllige Huͤtten vnd Tabernackel des Leibes ab- legen muͤſſen/ vnd ſollen vns deſto ernſter zu Gott bekehꝛen.Auguſtin. Tuus certè ultimus dies longè abeſſe non poteſt, ad hunc te præpara. Qualis enim exieris de vita hac, ta- lis redderis illi vitæ, ſagt Auguſtinus. Dein letzter Tag/ kan nicht ferne ſein/ darumb ſo ſchicke dich zu demſelben. Denn wie du von dieſer Welt abſcheideſt/ alſo wirſtu im andern C iij
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ments/ denn hiedurch wil GOtt kraͤfftig ſein/ vnd den
Glauben im Herczen wircken vnd erhalten. Darumb wer
da wil am letzten ende gewiſſe Haͤnde vñ ſtaͤtte Augen habẽ/
der halte ſich bey zeit auff die rechte bahn/ vnd laſſe ſich den
Teuffel nicht taͤuſchen oder blenden. Deñ bey einem boͤſen
Gewiſſen vnnd Fuͤrſacz kan kein rechter Glaube ſtallen.
Selig ſterben iſt die leczte Schancz/ wer die vielmahl ver-
ſpielet vmb den iſt es geſchehen. Macht man ſich doch zu-
vor gefaſſet/ wann eine Stadt ſol belagert werden/ damit
man ſich retten moͤge. Warumb wolten wir vns nicht in
Zeiten/ wieder den Koͤnig des Schreckens den todt gefaſt
machen/ auff daß wenn er dermahl eines vnſern Leib ſtuͤr-
men wird/ wir jhm mit geſamleten waffen auß der Ruͤſt-
kammer der H. Schrifft begegnen vnd zu ſchanden machen
koͤnnen. Muͤſſen nicht eben warten biß vns der Graͤßliche
todt mit der Hand an ſeinen reyen fuͤhret: O nein das we-
re zu lange geharꝛet/ Sero parantur remedia, cum mortis
imminent pericula, ſaget Auguſtinus. Es iſt leicht zu
lange gewarttet/ mit Geiſtlicher vñ Leiblicher Arczney/ weñ
man ſchon mit dem tode ringet: Sondern alle Abendt/
wenn wir vnſere Kleider ablegen/ ſollen wir vns Chriſtlich
per ſalutarem pœnitentiam erjnnern/ daß wir auch vber
kurcz dieſe faͤllige Huͤtten vnd Tabernackel des Leibes ab-
legen muͤſſen/ vnd ſollen vns deſto ernſter zu Gott bekehꝛen.
Tuus certè ultimus dies longè abeſſe non poteſt, ad
hunc te præpara. Qualis enim exieris de vita hac, ta-
lis redderis illi vitæ, ſagt Auguſtinus. Dein letzter Tag/
kan nicht ferne ſein/ darumb ſo ſchicke dich zu demſelben.
Denn wie du von dieſer Welt abſcheideſt/ alſo wirſtu im
andern
Job. 18.
ꝟ. 14.
Auguſtin.
Auguſtin.
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Zitationshilfe: | Heinnitz, Samuel: Mortis Præcipitium. Vom bösen schnellen Tode. Oels, 1628, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/509393/21>, abgerufen am 23.07.2024. |