Walther, Martin: Leichpredigt/ Vber dem Begräbnüß/ deß Ehrwirdigen vnd Wolgelahrten Herrn IOANNIS HENTZNERI. Frankfurt (Oder), 1604.lichen zum ärgesten. Das es nun aber den Papisten nach jhrem Vom Dritten. WAs aber diese verstorbene Leiche anreicht/ deß Ehrwir- stituiret
lichen zum aͤrgeſten. Das es nun aber den Papiſten nach jhrem Vom Dritten. WAs aber dieſe verſtorbene Leiche anreicht/ deß Ehrwir- ſtituiret
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsExordium" n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0018"/> lichen zum aͤrgeſten. Das es nun aber den Papiſten nach jhrem<lb/> willen gehet/ ſie im ſauſe leben/ einander auß Frewden eins zu-<lb/> ſauffen duͤrffen/ das jhnen ein Widerſacher geſtorben/ dieß<lb/> wird jhnen wol vergolten werden/ es gehet doch jhnen nichts<lb/> anders als den Maſtſchweinen/ die man auffleget vnd maͤſtet/<lb/> je guͤttlicher man jhnen thut/ je naͤher ſie der SchlachtBanck<lb/> ſeyn. Zu beſorgen iſt/ ſie werden im fall beharrlicher Vnbuß-<lb/> fertigkeit einen grawſamen Fleiſcher vber ſich bekommen.<lb/> Das <hi rendition="#g">GOTT</hi> mit der Straffe verzeucht/ wird darumb<lb/> nicht vergeſſen; <hi rendition="#aq">Quod differtur non aufertur,</hi> ſagt man.<lb/> Daher <hi rendition="#aq">Valerius</hi> redet vnd ſpricht: <hi rendition="#aq">DEUS rarditatem ſup-<lb/> plicij gravitate compenſat,</hi> das iſt: <hi rendition="#g">GOTT</hi> bringt den<lb/> verzug der Straffe mit haͤrtigkeit wieder ein.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>Vom Dritten.</head><lb/> <p><hi rendition="#in">W</hi>As aber dieſe verſtorbene Leiche anreicht/ deß Ehrwir-<lb/> digen Wolgelahrten vnſers lieben Herren Predigers<lb/> vnd <hi rendition="#aq">Superintendentis,</hi> der nun ſein <hi rendition="#aq">penſum</hi> vnnd<lb/> Feyerabend vorbracht hat; So hat derſelbe die zeit ſeiner Pil-<lb/> gramſchafft/ in der er biß in die 51. Jahr gewandert/ wie ei-<lb/> nem Chriſten gebuͤhret/ trewlich verrichtet. <hi rendition="#aq">Anno</hi> 1528 am<lb/> Tage <hi rendition="#aq">Corporis CHriſti</hi> iſt er zu Namßlaw inn Schleſien<lb/> von Chriſtlichen/ vornehmen vnd Erbaren Eltern gebohren/<lb/> vnd als bald auch durch die ſelige Tauffe dem <hi rendition="#g">HERREN<lb/><hi rendition="#aq">CHRISTO</hi></hi> einverleubet worden/ da er ſeinen Chriſtli-<lb/> chen Namen <hi rendition="#g"><hi rendition="#aq">IOANNES</hi></hi> entpfangen. Jm ſechſten Jar<lb/> ſeines Alters iſt er von ſeinen Eltern inn die Schule gefuͤhret<lb/> worden/ da er erſtlichen ſeine <hi rendition="#aq">prima elementa litterarum</hi><lb/> geſchoͤpffet; Vnd hernach nach Breßlaw im 15. Jahr ſeines<lb/> Alters/ da er dann fleiſsig beydes <hi rendition="#aq">public</hi>è vnd <hi rendition="#aq">privatim in-</hi><lb/> <fw type="catch" place="bottom"><hi rendition="#aq">ſtituiret</hi></fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0018]
lichen zum aͤrgeſten. Das es nun aber den Papiſten nach jhrem
willen gehet/ ſie im ſauſe leben/ einander auß Frewden eins zu-
ſauffen duͤrffen/ das jhnen ein Widerſacher geſtorben/ dieß
wird jhnen wol vergolten werden/ es gehet doch jhnen nichts
anders als den Maſtſchweinen/ die man auffleget vnd maͤſtet/
je guͤttlicher man jhnen thut/ je naͤher ſie der SchlachtBanck
ſeyn. Zu beſorgen iſt/ ſie werden im fall beharrlicher Vnbuß-
fertigkeit einen grawſamen Fleiſcher vber ſich bekommen.
Das GOTT mit der Straffe verzeucht/ wird darumb
nicht vergeſſen; Quod differtur non aufertur, ſagt man.
Daher Valerius redet vnd ſpricht: DEUS rarditatem ſup-
plicij gravitate compenſat, das iſt: GOTT bringt den
verzug der Straffe mit haͤrtigkeit wieder ein.
Vom Dritten.
WAs aber dieſe verſtorbene Leiche anreicht/ deß Ehrwir-
digen Wolgelahrten vnſers lieben Herren Predigers
vnd Superintendentis, der nun ſein penſum vnnd
Feyerabend vorbracht hat; So hat derſelbe die zeit ſeiner Pil-
gramſchafft/ in der er biß in die 51. Jahr gewandert/ wie ei-
nem Chriſten gebuͤhret/ trewlich verrichtet. Anno 1528 am
Tage Corporis CHriſti iſt er zu Namßlaw inn Schleſien
von Chriſtlichen/ vornehmen vnd Erbaren Eltern gebohren/
vnd als bald auch durch die ſelige Tauffe dem HERREN
CHRISTO einverleubet worden/ da er ſeinen Chriſtli-
chen Namen IOANNES entpfangen. Jm ſechſten Jar
ſeines Alters iſt er von ſeinen Eltern inn die Schule gefuͤhret
worden/ da er erſtlichen ſeine prima elementa litterarum
geſchoͤpffet; Vnd hernach nach Breßlaw im 15. Jahr ſeines
Alters/ da er dann fleiſsig beydes publicè vnd privatim in-
ſtituiret
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