Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schramm, Georg: I. N. J. PIORUM CATASTROPHE Exoptatissima, Beatissima. Die Höchst erfreuliche und allerseeligste Abwechselung. Steinaw an der Oder, 1662.

Bild:
<< vorherige Seite

welche GOtt mit den Frommen hält.
aufferstehen in Krafft: Es wird gesäet ein natürlicher
Leib/ und wird aufferstehen ein geistlich Leib. Da denn
durch das unverweßliche verstanden wird die Unsterb-
ligkeit; durch die Herrligkeit/ die Klarheit: Durch
die Krafft die Behendigkeit: Durch das geistliche/ die
Subtiligkeit unserer Leiber. O wie wird man bey die-
sem wunderschönen Himmels-Kleide des alten Sackes so
gerne vergessen/ damit wir uns hier in dieser Welt schlep-
pen und drecken müssen!

Meyfarthus/ der güldene Mund führet auß dem
Josepho an den wunderschönen Schmuck und den heiligen
Rock/ welchen der Hohepriester im Alten Testament nach
Gottes Anordnung tragen müssen: Der innere Rock/Josephus l. 3
Aitiqt. cap.

11.

saget er/ war aus dem reinesten und besten Leinwad
gemacht/ so künstlich in einander gefalten/ wie die Cir-
kel auff dem Wasser/ wenn Steinlein sind hinein ge-
worffen worden.

Der eusser Rock war von köstlicher Arbeit zuge-
richtet/ an demselbigen hiengen die güldene Schellen
mit Granatäpfeln und war der Rock mit Vieren der
lieblichsten Farben außgestriechen; Die blaue be-
deutete den Himmel: Die Hyacinthene die Lufft:
Der Purpur das Meer: Die gelbe das Feuer: Die
Blumen die Erde: Der anmuttige Klang der Glöck-
lein die zusammen stimmung der Elementen: Die
Sardoniersteine Sonn und Monde: Die andern/
andere Sterne: Das gülden Schildlein/ den Glantz
der Gottheit. Das mag ein überaus schönes und wun-
derherrliches Kleid gewesen seyn! Aber so viel als mehrs ist
diese Schönheit und Herrligkeit zu achten gegen der jenigen

Herrlig-

welche GOtt mit den Frommen haͤlt.
aufferſtehen in Krafft: Es wird geſaͤet ein natuͤrlicher
Leib/ und wird aufferſtehen ein geiſtlich Leib. Da deñ
durch das unverweßliche verſtanden wird die Unſterb-
ligkeit; durch die Herrligkeit/ die Klarheit: Durch
die Krafft die Behendigkeit: Durch das geiſtliche/ die
Subtiligkeit unſerer Leiber. O wie wird man bey die-
ſem wunderſchoͤnen Himmels-Kleide des alten Sackes ſo
gerne vergeſſen/ damit wir uns hier in dieſer Welt ſchlep-
pen und drecken muͤſſen!

Meyfarthus/ der guͤldene Mund fuͤhret auß dem
Joſepho an den wunderſchoͤnen Schmuck und den heiligen
Rock/ welchen der Hoheprieſter im Alten Teſtament nach
Gottes Anordnung tragen muͤſſen: Der innere Rock/Joſephus l. 3
Aitiqt. cap.

11.

ſaget er/ war aus dem reineſten und beſten Leinwad
gemacht/ ſo kuͤnſtlich in einander gefalten/ wie die Cir-
kel auff dem Waſſer/ wenn Steinlein ſind hinein ge-
worffen worden.

Der euſſer Rock war von koͤſtlicher Arbeit zuge-
richtet/ an demſelbigen hiengen die guͤldene Schellen
mit Granataͤpfeln und war der Rock mit Vieꝛen der
lieblichſten Farben außgeſtriechen; Die blaue be-
deutete den Himmel: Die Hyacinthene die Lufft:
Der Purpur das Meer: Die gelbe das Feuer: Die
Blumen die Erde: Der anmuttige Klang der Gloͤck-
lein die zuſammen ſtimmung der Elementen: Die
Sardonierſteine Sonn und Monde: Die andern/
andere Sterne: Das guͤlden Schildlein/ den Glantz
der Gottheit. Das mag ein uͤberaus ſchoͤnes und wun-
derherrliches Kleid geweſen ſeyn! Aber ſo viel als mehrs iſt
dieſe Schoͤnheit und Herrligkeit zu achten gegen der jenigen

Herrlig-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0047"/><fw type="header" place="top">welche GOtt mit den Frommen ha&#x0364;lt.</fw><lb/>
auffer&#x017F;tehen in Krafft: Es wird ge&#x017F;a&#x0364;et ein natu&#x0364;rlicher<lb/>
Leib/ und wird auffer&#x017F;tehen ein gei&#x017F;tlich Leib. Da den&#x0303;<lb/>
durch das unverweßliche ver&#x017F;tanden wird die Un&#x017F;terb-<lb/>
ligkeit; durch die Herrligkeit/ die Klarheit: Durch<lb/>
die Krafft die Behendigkeit: Durch das gei&#x017F;tliche/ die<lb/>
Subtiligkeit un&#x017F;erer Leiber. O wie wird man bey die-<lb/>
&#x017F;em wunder&#x017F;cho&#x0364;nen Himmels-Kleide des alten Sackes &#x017F;o<lb/>
gerne verge&#x017F;&#x017F;en/ damit wir uns hier in die&#x017F;er Welt &#x017F;chlep-<lb/>
pen und drecken mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en!</p><lb/>
            <p>Meyfarthus/ der gu&#x0364;ldene Mund fu&#x0364;hret auß dem<lb/>
Jo&#x017F;epho an den wunder&#x017F;cho&#x0364;nen Schmuck und den heiligen<lb/>
Rock/ welchen der Hoheprie&#x017F;ter im Alten Te&#x017F;tament nach<lb/>
Gottes Anordnung tragen mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en: Der innere Rock/<note place="right"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Jo&#x017F;ephus l. 3<lb/>
Aitiqt. cap.</hi><lb/>
11.</hi></note><lb/>
&#x017F;aget er/ war aus dem reine&#x017F;ten und be&#x017F;ten Leinwad<lb/>
gemacht/ &#x017F;o ku&#x0364;n&#x017F;tlich in einander gefalten/ wie die Cir-<lb/>
kel auff dem Wa&#x017F;&#x017F;er/ wenn Steinlein &#x017F;ind hinein ge-<lb/>
worffen worden.</p><lb/>
            <p>Der eu&#x017F;&#x017F;er Rock war von ko&#x0364;&#x017F;tlicher Arbeit zuge-<lb/>
richtet/ an dem&#x017F;elbigen hiengen die gu&#x0364;ldene Schellen<lb/>
mit Granata&#x0364;pfeln und war der Rock mit Vie&#xA75B;en der<lb/>
lieblich&#x017F;ten Farben außge&#x017F;triechen; Die blaue be-<lb/>
deutete den Himmel: Die Hyacinthene die Lufft:<lb/>
Der Purpur das Meer: Die gelbe das Feuer: Die<lb/>
Blumen die Erde: Der anmuttige Klang der Glo&#x0364;ck-<lb/>
lein die zu&#x017F;ammen &#x017F;timmung der Elementen: Die<lb/>
Sardonier&#x017F;teine Sonn und Monde: Die andern/<lb/>
andere Sterne: Das gu&#x0364;lden Schildlein/ den Glantz<lb/>
der Gottheit. Das mag ein u&#x0364;beraus &#x017F;cho&#x0364;nes und wun-<lb/>
derherrliches Kleid gewe&#x017F;en &#x017F;eyn! Aber &#x017F;o viel als mehrs i&#x017F;t<lb/>
die&#x017F;e Scho&#x0364;nheit und Herrligkeit zu achten gegen der jenigen<lb/>
<fw type="catch" place="bottom">Herrlig-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0047] welche GOtt mit den Frommen haͤlt. aufferſtehen in Krafft: Es wird geſaͤet ein natuͤrlicher Leib/ und wird aufferſtehen ein geiſtlich Leib. Da deñ durch das unverweßliche verſtanden wird die Unſterb- ligkeit; durch die Herrligkeit/ die Klarheit: Durch die Krafft die Behendigkeit: Durch das geiſtliche/ die Subtiligkeit unſerer Leiber. O wie wird man bey die- ſem wunderſchoͤnen Himmels-Kleide des alten Sackes ſo gerne vergeſſen/ damit wir uns hier in dieſer Welt ſchlep- pen und drecken muͤſſen! Meyfarthus/ der guͤldene Mund fuͤhret auß dem Joſepho an den wunderſchoͤnen Schmuck und den heiligen Rock/ welchen der Hoheprieſter im Alten Teſtament nach Gottes Anordnung tragen muͤſſen: Der innere Rock/ ſaget er/ war aus dem reineſten und beſten Leinwad gemacht/ ſo kuͤnſtlich in einander gefalten/ wie die Cir- kel auff dem Waſſer/ wenn Steinlein ſind hinein ge- worffen worden. Joſephus l. 3 Aitiqt. cap. 11. Der euſſer Rock war von koͤſtlicher Arbeit zuge- richtet/ an demſelbigen hiengen die guͤldene Schellen mit Granataͤpfeln und war der Rock mit Vieꝛen der lieblichſten Farben außgeſtriechen; Die blaue be- deutete den Himmel: Die Hyacinthene die Lufft: Der Purpur das Meer: Die gelbe das Feuer: Die Blumen die Erde: Der anmuttige Klang der Gloͤck- lein die zuſammen ſtimmung der Elementen: Die Sardonierſteine Sonn und Monde: Die andern/ andere Sterne: Das guͤlden Schildlein/ den Glantz der Gottheit. Das mag ein uͤberaus ſchoͤnes und wun- derherrliches Kleid geweſen ſeyn! Aber ſo viel als mehrs iſt dieſe Schoͤnheit und Herrligkeit zu achten gegen der jenigen Herrlig-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/509379
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/509379/47
Zitationshilfe: Schramm, Georg: I. N. J. PIORUM CATASTROPHE Exoptatissima, Beatissima. Die Höchst erfreuliche und allerseeligste Abwechselung. Steinaw an der Oder, 1662, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/509379/47>, abgerufen am 26.12.2024.