Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schramm, Georg: I. N. J. PIORUM CATASTROPHE Exoptatissima, Beatissima. Die Höchst erfreuliche und allerseeligste Abwechselung. Steinaw an der Oder, 1662.

Bild:
<< vorherige Seite

welche GOtt mit den Frommen hält.
Unsere Trübsal/ die zeitlich und leichte ist/ schaffet ei-
ne Ewige und über alle masse wichtige Herrligkeit.
Jn diesen worten setzet Paulus gegen einander der Christen
Trübsal/ und deroselben Labsal; Oder der Kinder Gottes
Creutz und Leid/ und deroselben Freud und Herrligkeit.I. Piorum
Crucem &
angustiam
quam Pau-
lus vocat
I. Nostram.

I. Wie gedacht/ beschreibet er allhier Christianorum
crucem & angustiam.
Der Frommen und Gläubigen
Christen Angst und Trübsal/ Creutz und Leid. Denn
er gedencket ja klärlich der Trübsal/ und nennet dieselbe.

3. Nostram: Unsere Trüsal. Womit er andeu-
tet/ wie daß kein rechtschaffener wahrer Christ in der Welt
könne seyn ohne Creutz und Trübsal. Denn eben von uns
Christen redet er/ wenn er saget: Unsere; unsere Trüb-
sal. Ach! freylich müssen wir/ die wir Christi Jünger
und Gliedmassen sein wollen/ dem Ebenbilde unsers ge-
creutzigten Heylandes Christi JEsu gleichformig
und ähnlich werden. Rom. 8. Und demnach auch zu-Rom. VIII.
29.

vor mit ihm hier leiden/ ehe wir mit ihme zu seiner
Herrligkeit eingehen. Luc. 24. Seine Mahlzeichen anLuc XXIV.
26.

unserm Leibe tragen/ Gal. 6. Ja zuvor hier mit ihme
leiden und sterben/ ehe wir mit Jhme herrschen undGal. VI. 17.
erben. Zuvor hier seine dornen Krone uns lassen ste-II. Tim. II.
11. 12.

hen und ritzen/ ehe wir mit Jhme die Ehren-Krone be-
sitzen; Jn Summa/ durch viel Trübsal in dz Reich Got-Act. XIV, 22
tes eingehen. Act. 4. Welches dann wol anführet der see-Luth. Tom. 3
lige Vater Lutherus? Qui non est Crucianus, ut sicJen. fol. 98.
a.

dicam, non est Christianus; quia non est similis
Praeceptori suo Christo;
Wer nicht ein Creutzträ-
ger ist/ derselbe gewiß kein Christe ist/ denn er ist nicht
gleich seinem Lehrmeister Christo; und anderswo:

Quo
C

welche GOtt mit den Frommen haͤlt.
Unſere Truͤbſal/ die zeitlich und leichte iſt/ ſchaffet ei-
ne Ewige und uͤber alle maſſe wichtige Herꝛligkeit.
Jn dieſen worten ſetzet Paulus gegen einander der Chriſten
Truͤbſal/ und deroſelben Labſal; Oder der Kinder Gottes
Creutz und Leid/ und deroſelben Freud und Herrligkeit.I. Piorum
Crucem &
anguſtiam
quam Pau-
lus vocat
I. Noſtram.

I. Wie gedacht/ beſchreibet er allhier Chriſtianorum
crucem & anguſtiam.
Der From̃en und Glaͤubigen
Chriſten Angſt und Truͤbſal/ Creutz und Leid. Deñ
er gedencket ja klaͤrlich der Truͤbſal/ und nennet dieſelbe.

3. Noſtram: Unſere Truͤſal. Womit er andeu-
tet/ wie daß kein rechtſchaffener wahrer Chriſt in der Welt
koͤnne ſeyn ohne Creutz und Truͤbſal. Denn eben von uns
Chriſten redet er/ wenn er ſaget: Unſere; unſere Truͤb-
ſal. Ach! freylich muͤſſen wir/ die wir Chriſti Juͤnger
und Gliedmaſſen ſein wollen/ dem Ebenbilde unſers ge-
creutzigten Heylandes Chriſti JEſu gleichformig
und aͤhnlich werden. Rom. 8. Und demnach auch zu-Rom. VIII.
29.

vor mit ihm hier leiden/ ehe wir mit ihme zu ſeiner
Herrligkeit eingehen. Luc. 24. Seine Mahlzeichen anLuc XXIV.
26.

unſerm Leibe tragen/ Gal. 6. Ja zuvor hier mit ihme
leiden und ſterben/ ehe wir mit Jhme herrſchen undGal. VI. 17.
erben. Zuvor hier ſeine dornen Krone uns laſſen ſte-II. Tim. II.
11. 12.

hen und ritzen/ ehe wir mit Jhme die Ehren-Krone be-
ſitzen; Jn Sum̃a/ durch viel Truͤbſal in dz Reich Got-Act. XIV, 22
tes eingehen. Act. 4. Welches dann wol anfuͤhret der ſee-Luth. Tom. 3
lige Vater Lutherus? Qui non eſt Crucianus, ut ſicJen. fol. 98.
a.

dicam, non eſt Chriſtianus; quia non eſt ſimilis
Præceptori ſuo Chriſto;
Wer nicht ein Creutztraͤ-
ger iſt/ derſelbe gewiß kein Chriſte iſt/ denn er iſt nicht
gleich ſeinem Lehrmeiſter Chriſto; und anderswo:

Quò
C
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsExordium" n="2">
          <p><pb facs="#f0017"/><fw type="header" place="top">welche GOtt mit den Frommen ha&#x0364;lt.</fw><lb/>
Un&#x017F;ere Tru&#x0364;b&#x017F;al/ die zeitlich und leichte i&#x017F;t/ &#x017F;chaffet ei-<lb/>
ne Ewige und u&#x0364;ber alle ma&#x017F;&#x017F;e wichtige Her&#xA75B;ligkeit.<lb/>
Jn die&#x017F;en worten &#x017F;etzet Paulus gegen einander der Chri&#x017F;ten<lb/>
Tru&#x0364;b&#x017F;al/ und dero&#x017F;elben Lab&#x017F;al; Oder der Kinder Gottes<lb/>
Creutz und Leid/ und dero&#x017F;elben Freud und Herrligkeit.<note place="right"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">I. Piorum<lb/>
Crucem &amp;<lb/>
angu&#x017F;tiam<lb/>
quam Pau-<lb/>
lus vocat<lb/>
I. No&#x017F;tram.</hi></hi></note></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">I.</hi> Wie gedacht/ be&#x017F;chreibet er allhier <hi rendition="#aq">Chri&#x017F;tianorum<lb/>
crucem &amp; angu&#x017F;tiam.</hi> Der From&#x0303;en und Gla&#x0364;ubigen<lb/>
Chri&#x017F;ten Ang&#x017F;t und Tru&#x0364;b&#x017F;al/ Creutz und Leid. Den&#x0303;<lb/>
er gedencket ja kla&#x0364;rlich der Tru&#x0364;b&#x017F;al/ und nennet die&#x017F;elbe.</p><lb/>
          <p>3. <hi rendition="#aq">No&#x017F;tram:</hi> Un&#x017F;ere Tru&#x0364;&#x017F;al. Womit er <choice><sic>anden-</sic><corr>andeu-</corr></choice><lb/>
tet/ wie daß kein recht&#x017F;chaffener wahrer Chri&#x017F;t in der Welt<lb/>
ko&#x0364;nne &#x017F;eyn ohne Creutz und Tru&#x0364;b&#x017F;al. Denn eben von uns<lb/>
Chri&#x017F;ten redet er/ wenn er &#x017F;aget: Un&#x017F;ere; un&#x017F;ere Tru&#x0364;b-<lb/>
&#x017F;al. Ach! freylich mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en wir/ die wir Chri&#x017F;ti Ju&#x0364;nger<lb/>
und Gliedma&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ein wollen/ dem Ebenbilde un&#x017F;ers ge-<lb/>
creutzigten Heylandes Chri&#x017F;ti JE&#x017F;u gleichformig<lb/>
und a&#x0364;hnlich werden. Rom. 8. Und demnach auch zu-<note place="right"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Rom. VIII.</hi><lb/>
29.</hi></note><lb/>
vor mit ihm hier leiden/ ehe wir mit ihme zu &#x017F;einer<lb/>
Herrligkeit eingehen. Luc. 24. Seine Mahlzeichen an<note place="right"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Luc XXIV.</hi><lb/>
26.</hi></note><lb/>
un&#x017F;erm Leibe tragen/ Gal. 6. Ja zuvor hier mit ihme<lb/>
leiden und &#x017F;terben/ ehe wir mit Jhme herr&#x017F;chen und<note place="right"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Gal. VI.</hi> 17.</hi></note><lb/>
erben. Zuvor hier &#x017F;eine dornen Krone uns la&#x017F;&#x017F;en &#x017F;te-<note place="right"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">II. Tim. II.</hi><lb/>
11. 12.</hi></note><lb/>
hen und ritzen/ ehe wir mit Jhme die Ehren-Krone be-<lb/>
&#x017F;itzen; Jn Sum&#x0303;a/ durch viel Tru&#x0364;b&#x017F;al in dz Reich Got-<note place="right"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Act. XIV,</hi> 22</hi></note><lb/>
tes eingehen. Act. 4. Welches dann wol anfu&#x0364;hret der &#x017F;ee-<note place="right"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Luth. Tom.</hi> 3</hi></note><lb/>
lige Vater Lutherus? <hi rendition="#aq">Qui non e&#x017F;t Crucianus, ut &#x017F;ic</hi><note place="right"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Jen. fol. 98.<lb/>
a.</hi></hi></note><lb/><hi rendition="#aq">dicam, non e&#x017F;t Chri&#x017F;tianus; quia non e&#x017F;t &#x017F;imilis<lb/>
Præceptori &#x017F;uo Chri&#x017F;to;</hi> Wer nicht ein Creutztra&#x0364;-<lb/>
ger i&#x017F;t/ der&#x017F;elbe gewiß kein Chri&#x017F;te i&#x017F;t/ denn er i&#x017F;t nicht<lb/>
gleich &#x017F;einem Lehrmei&#x017F;ter Chri&#x017F;to; und anderswo:<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">C</fw><fw type="catch" place="bottom"><hi rendition="#aq">Quò</hi></fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0017] welche GOtt mit den Frommen haͤlt. Unſere Truͤbſal/ die zeitlich und leichte iſt/ ſchaffet ei- ne Ewige und uͤber alle maſſe wichtige Herꝛligkeit. Jn dieſen worten ſetzet Paulus gegen einander der Chriſten Truͤbſal/ und deroſelben Labſal; Oder der Kinder Gottes Creutz und Leid/ und deroſelben Freud und Herrligkeit. I. Piorum Crucem & anguſtiam quam Pau- lus vocat I. Noſtram. I. Wie gedacht/ beſchreibet er allhier Chriſtianorum crucem & anguſtiam. Der From̃en und Glaͤubigen Chriſten Angſt und Truͤbſal/ Creutz und Leid. Deñ er gedencket ja klaͤrlich der Truͤbſal/ und nennet dieſelbe. 3. Noſtram: Unſere Truͤſal. Womit er andeu- tet/ wie daß kein rechtſchaffener wahrer Chriſt in der Welt koͤnne ſeyn ohne Creutz und Truͤbſal. Denn eben von uns Chriſten redet er/ wenn er ſaget: Unſere; unſere Truͤb- ſal. Ach! freylich muͤſſen wir/ die wir Chriſti Juͤnger und Gliedmaſſen ſein wollen/ dem Ebenbilde unſers ge- creutzigten Heylandes Chriſti JEſu gleichformig und aͤhnlich werden. Rom. 8. Und demnach auch zu- vor mit ihm hier leiden/ ehe wir mit ihme zu ſeiner Herrligkeit eingehen. Luc. 24. Seine Mahlzeichen an unſerm Leibe tragen/ Gal. 6. Ja zuvor hier mit ihme leiden und ſterben/ ehe wir mit Jhme herrſchen und erben. Zuvor hier ſeine dornen Krone uns laſſen ſte- hen und ritzen/ ehe wir mit Jhme die Ehren-Krone be- ſitzen; Jn Sum̃a/ durch viel Truͤbſal in dz Reich Got- tes eingehen. Act. 4. Welches dann wol anfuͤhret der ſee- lige Vater Lutherus? Qui non eſt Crucianus, ut ſic dicam, non eſt Chriſtianus; quia non eſt ſimilis Præceptori ſuo Chriſto; Wer nicht ein Creutztraͤ- ger iſt/ derſelbe gewiß kein Chriſte iſt/ denn er iſt nicht gleich ſeinem Lehrmeiſter Chriſto; und anderswo: Quò Rom. VIII. 29. Luc XXIV. 26. Gal. VI. 17. II. Tim. II. 11. 12. Act. XIV, 22 Luth. Tom. 3 Jen. fol. 98. a. C

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/509379
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/509379/17
Zitationshilfe: Schramm, Georg: I. N. J. PIORUM CATASTROPHE Exoptatissima, Beatissima. Die Höchst erfreuliche und allerseeligste Abwechselung. Steinaw an der Oder, 1662, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/509379/17>, abgerufen am 26.12.2024.